Coast Rock Festival 2021 – Covid-Edition 2G am 28.09.2021 im Live Music Center Emden, Hinte

Endlich wieder Metal in Ostfriesland

Festivalname: Coast Rock Festival 2021 – Covid-Edition 2G

Bands: Agathodaimon, Arroganz, Redestruction, Rockenbolle, Soul Grinder und Steel Shock

Ort: Live Music Center Emden, Hinte

Datum: 28.09.2021

Kosten: 22,00 € VVK, 22,00 € Abendkasse

Genre: Death Metal, Black Metal,  Thrash Metal, Heavy Metal, Metal

Besucher: 220 Leute

Veranstalter: Fokken & Müller GmbH & Co. Musikvertriebs KG, S. Wedderman

Link: https://www.coastrock-festival.de/de/

Die Pandemie hält die Veranstaltungsbranche in Deutschland weiterhin auf Trab.

Das Coast Rock im schönen Ostfriesland hat bis zuletzt versucht, die Indoorveranstaltung zu retten und das mit Erfolg. Als Covid-Edition 2G mit abgespecktem Line-Up wurde das Live Music Center Emden in Hinte gerockt. Unter Einhaltung der örtlichen Regeln und mit einer guten Stimmung wurden die in der Nähe befindlichen Deiche wieder zum Leben erweckt und der schiefe Turm von Suurhusen (übrigens laut Guinnessbuch der Rekorde der schiefste Turm der Welt) ist noch ein Stück schiefer.

Dafür sind die Bands Agathodaimon, Arroganz, Redestruction, Rockenbolle, Soul Grinder und Steel Shock verantwortlich.

Um 13:00 Uhr ist Einlass und so langsam füllt sich der Parkplatz des Veranstaltungsgeländes und man merkt, dass die Metalgemeinde mal wieder richtig Bock hat abzufeiern.

Da die Behörden zur Auflage machen, das Festival auf 350 Gäste zu beschränken, ist die Halle ein wenig verkleinert worden. Dieses kommt bei den Besuchern gut an. Natürlich gibt es ordentlich was zu trinken und zu essen. Radio Gehacktes / Kuhzifer sind mit einem Stand vertreten, es gibt wieder einen speziellen Krawattenstand und natürlich Merch von den Bands und dem Festival.

Los geht es dann pünktlich mit Redestruction. Die drei gechillten Kollegen haben ein Heimspiel, denn sie stammen ursprünglich aus Ostfriesland, sind aber mittlerweile in Hamburg ansässig. Sie selber bezeichnen sich als „Heavy rock ’n heavy drinking – Band“. Die Burschen machen ihre Sache sehr gut, haben sehr viel Spaß und der Funke springt zum Publikum rüber. Ein guter Opener. Man sieht der Band förmlich an, dass dies der beste Auftritt in der Heimat ist.

Setlist:
9.14.20.18.15
My Fate The Rag
On My Way
Lession Unlearned
Beat Down
Again
S.T.F.U.
Black And Red

Weiter geht es mit Rockenbolle. Über zehn Jahre Leidenschaft und Spaß am Vollgasrock ’n‘ Roll. Seit ihrer Gründung in 2005 spielen die Cowboys aus der Hölle in Originalbesetzung und pressen mit ihrem Erstlingswerk Alles Kann Nichts Muss ihre Bühnenpower auf eine CD. Das Genre zwischen Heavy Metal und Punkrock ist mit deutschen Texten erfrischend belebt. Die sympathischen Cowboys aus der Hölle, die ja bekanntlich in Hamburg liegt, können die vorhandenen Metalheads schnell auf ihre Seite ziehen. Hier und da lassen Motörhead grüßen und der Sänger wird von vielen als Joe Black Double betitelt. Man kann gut mit ihnen quatschen. Super Trio. Die unterschriebene CD drücken sie mir in die Hand und alles ist gut.

Setlist:
Rockbitch
Pik As
Bestie Mensch
Jenseits Der Stille
Nice Boys
Peacemaker
White Zombie
Der Teufel Spielt Den RNR
Überschallblues
Roadcrew
Fear In My Balls
Who I Am
Way Of Life
Lemmy / Kill mister
R.A.M.O.N.E.S.

Nach einer kurzen Umbaupause legen dann die Bremer Death Metal Recken von Soul Grinder los. Den Werdegang der Band bekomme ich gut mit und auch live sehe ich sie mir immer wieder gerne an, um so mehr freue ich mich, dass sie vor meiner Haustür spielen. Bis dato haben sie zwei EPs und eine Full Length herausgebracht und davon spielen sie natürlich auch einiges. Der Old School Death Metal des Trio Infernales kommt sehr gut an und nicht nur ich habe ein Lächeln auf den Lippen. Songs wie Night`s Bane (Nyktophobia) oder Lifeless Obsession machen auch richtig Laune.

Setlist:
Infernal Suffering
Flesh Defiler
Ruins Of Existence
Delusionist
Sadistic Parasite
My Unwilling Giver
Devourer Of Life
The Sund And The Serpent
Night`s Bane (Nyktophobia)
Mercyful Fate
A Worms Repast
Lifeless Obsession
The Plague

Die Niederländer von Steel Shock haben ein ganz besonderes Verhältnis zu Ostfriesland, spätestens seit ihrem Auftritt beim Kuhzifest. Die Members der Band sind aber auch öfters in Emden auf Konzerten zu sehen und man freut sich immer, diese netten Menschen und Musikliebhaber zu treffen. Der Tod von Gründungsmitglied Martjo ist immer noch kaum zu fassen, aber die Band hat beschlossen, auch im Sinne von Martjo, weiterzumachen. Eine sehr gute Entscheidung. Der langjährige Kumpel Ricardo stieß zur Band hinzu. Auf der Bühne merkt man, warum sie weitermachen wollen. Die Burschen leben und lieben Heavy Metal und das Band zwischen der Band und den ostfriesischen Fans wird auf dem Coast Rock Festival noch größer. We are all Shockers & Steeler!

Setlist:
Hammer Battalion
Blade Of Flames
Desolation Angels
Night Of Steel
Break Down The Walls
With Fire & Steel
The Blood On Thy Shield
Anointed With Steel
Shockwave Of Steel

Die Band Arroganz bestreitet nicht ihr erstes Rodeo in Ostfriesland und ich bin seit Längerem schon mit der Band bekannt und habe mich natürlich tierisch gefreut, die Burschen mal wiederzusehen. Musikalisch bieten sie eine Mischung aus Death, Doom, Black und Grind. Das letzte Album Morsus schlug sehr gut ein. Ich finde es auch geil, stehe aber noch mehr auf die alten Sachen und ja, sie fangen gleich mit dem Opener des Debütalbums Death Of The Blessed an. My Rite wird auch noch gezockt. Tod&Teufel und mein Lieblingssong Kaos.Kult.Kreation dürfen natürlich auch nicht fehlen. Jawohl, sehr geiler Auftritt des Trios aus Cottbus.

Setlist:
Death Of The Blessed
KKK
Morsus
Pain & Light
XTC In Doom
My Rite
Sick Peole Die
Sleepless Forever
Tod & Teufel
Another God Dead
I Death
Lusation Grimness

Nicht nur ich war verwundert, als Sascha (Veranstalter) mir mitteilte, dass Agathodaimon der Headliner sein würden. Ich habe das Schaffen der Band nach den ersten beiden Alben zwar nicht mehr verfolgt, fand die Alben Black The Angel und Higher Art Of Rebellion aber sehr stark und die Band aus Mainz hat sich nicht nur in Deutschland eine große Fanschar erspielt. Nach sechs Alben war im Oktober 2014 dann aber Schluss. Im Februar 2020 entschloss man sich, wieder durchzustarten. Drei neue Musiker kamen hinzu und nun konnte man endlich auch wieder live spielen. Die Bandmembers stellen sich als sehr nette Zeitgenossen heraus und können live absolut mitreißen. Besonders die Songs Ribbons / Requiem und Banner Of Blasphemy können nicht nur mich überzeugen. Der symphonische Black Metal und der Gothic Black Metal kommt bei den Leuten gut an und somit hat sich die lange Anreise auf jeden Fall gelohnt. Ein würdiger Headliner und alle gehen zufrieden in die Nacht.

Setlist:
Agathodaimon
Cellos For The Insatiable
Tongue For Thorns
Ribbons / Requiem
Ange’s Funeral
Serpent`s Embrace
Ain’t Death Grind
Tristetea Vehementa
I’ve Risen
The Divine
Dirty Black Summer
Banner Of Blasphemy

Sonstiges:
Alle Musiker müssen ein Kachon unterschreiben. Der Metalverein Kuhzifer e.V. (https://www.kuhzifer.de/) hat dieses Percussion-Instrument zur Verfügung gestellt und wird dieses später für einen guten Zweck versteigern. Eine schöne Sache!

Fazit:
Endlich wieder Metal in Ostfriesland. Das Coast Rock Festival 2021 – Covid-Edition 2G ist ein voller Erfolg. Als Bankbetreuer kann ich mit allen Bands sprechen und ein Fazit einholen und alle sind wirklich sehr zufrieden. Die abgespeckte Version durchzuziehen ist eine sehr gute Idee. Der Termin für nächstes Jahr steht auch schon, dann wieder zwei Tage. Schon einmal zum Vormerken: 23.09.2022 und 24.09.2022. Zehn Bands an zwei Tagen – hoffen wir mal, dass es auch so stattfinden wird.