Artist: Comeback Kid
Herkunft: Kanada, Winnipeg
Album: Heavy Steps
Spiellänge: 32:03 Minuten
Genre: Hardcore Punk
Release: 21.01.2022
Label: Nuclear Blast Records
Link: www.comeback-kid.com
Bandmitglieder:
Gesang – Andrew Neufeld
Gitarre (Lead) und Backgroundgesang – Jeremy Hiebert
Gitarre und und Backgroundgesang – Stu Ross
Bassgitarre und Backgroundgesang – Chase Brenneman
Schlagzeug – Loren Legare
Tracklist:
1. Heavy Steps
2. No Easy Way Out
3. Face The Fire
4. Crossed feat. Joe Duplantier
5. Everything Relates feat. JJ
6. Dead On The Fence
7. Shadow Of Doubt
8. True To Form
9. In Between
10. Standstill
11. Menacing Weight
Zum 20-jährigen Bandjubiläum hauen Comeback Kid mit Heavy Steps einen so wuchtigen wie erfrischenden Brocken Hardcore raus, der die pandemiestrapazierte Sehnsucht nach Livekonzerten ins Unermessliche steigert. Erfrischend steht hier jedoch weniger für Experimentierfreudigkeit, denn die Kanadier bleiben ihrem Sound treu. Fans dürfte das nicht stören.
Seinen erquickenden Charakter gewinnt das achte Studioalbum von Comeback Kid gerade durch das bewährte Rezept aus melodischem Hardcore und Knüppeleskapaden, mit denen die Band seit Jahren die Moshpits zum Qualmen bringt. Und das kristallklar produzierte Heavy Steps ist tatsächlich richtig heavy geworden.
Der Opener und zugleich Titeltrack zückt direkt die bandtypischen Singalongs, um das Album ordentlich einzugrooven. Die latent hysterische Kreischstimme von Shouter Andrew Neufeld ist wie immer kurz davor, sich zu überschlagen, was den Liedern von Comeback Kid eine spürbare Dringlichkeit verleiht. Mit knapp dreieinhalb Minuten ist der erste Track des Albums auch der Längste. Insgesamt wüten Comback Kid rund eine halbe Stunde und gönnen Hörer:innen keine Verschnaufpause – richtig so!
Das angriffslustige Face The Fire ist ein erster Höhepunkt des Albums, der ein Kaleidoskop aus Cirlce Pits vor dem geistigen Auge heraufbeschwört. Im Anschluss wummert das druckvolle Crossed mit Unterstützung von Joe Duplantier (Gojiira) alles nieder. Selbstverständlich dürfen auch Breakdowns und dahinstampfende Stücke wie Dead On The Fence nicht fehlen, zu denen sich bei aufgeblasenen Backen herrlich mit dem Kopf nicken lässt. Ungelenk prollig wird es dankenswerterweise nie.
Das melodische Juwel präsentiert die Band kurz vor Schluss mit Standstill, das auch musikalische Akzente setzt und dem Album abwechslungsreiche Nuancen hinzufügt. Ja, auf Heavy Steps alles klingt wie gehabt. Doch die Band weiß, wie sie mit cleverer Instrumentierung in den einzelnen Tracks Akzente setzen kann.
Textlich arbeiten sich Comeback Kid eher an emotionalen Allgemeinplätzen ab, als Geschichten zu erzählen oder die Gegenwart zu kommentieren. Wer in die Lyrics eintauchen möchte, kann so individuelle Erfahrungen verknüpfen. Oder man schreit die Texte lauthals der Band entgegen, wenn es irgendwann wieder Konzerte gibt.