Dark Funeral – We Are The Apokalypse

Die heißen Schwerter kreuzen ihre Klingen

Artist: Dark Funeral

Herkunft: Stockholm, Schweden

Album: We Are The Apokalypse

Spiellänge: 43:48 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 18.03.2022

Label: Century Media

Link: https://www.darkfuneral.se/

Bandmitglieder:

Gesang – Andreas „Helharmadr“ Vingbäck
Gitarre – Micke „Lord Ahriman“ Svanberg
Gitarre – Chaq Mol
Bass – Adra Melek
Schlagzeug – Jalomaah

Tracklist:

  1. Nightfall
  2. Let The Devil In
  3. When Our Vengeance Is Done
  4. Nosferatu
  5. When I’m Gone
  6. Beyond The Grave
  7. A Beast To Praise
  8. Leviathan
  9. We Are The Apokalypse

Die schwedische Black Metal-Macht Dark Funeral wird ihr siebtes Studioalbum We Are The Apocalypse am 18.03.2022 über Century Media Records veröffentlichen. Das Geschoss kommt dabei auf eine Spielzeit von über 40 Minuten und formt ihren Hass in neun selbstständige wie teuflische Handlungen. Das Artwork greift den Charakter vom Vorgänger Where Shadows Forever Reign (das Review findet ihr HIER!) auf, der bereits vor sechs Jahren veröffentlicht wurde. In weiten Teilen Europas  eroberten die Musiker mit der Scheibe einen guten Platz in den Albumcharts und wollen an diesen Erfolg gerne anknöpfen. Verbogen hat sich im Hause Dark Funeral dennoch keiner, denn, das kann man schon verraten, die Genregröße bleibt ihrem Stil grundsätzlich treu.

Springen wir direkt in die Platte und zum Opener Nightfall. Ohne Vorlaufzeit blasen die Skandinavier blutrünstig zum Angriff. Mit lautem Säbelrasseln setzen sie mit dem ersten Track direkt ein Ausrufezeichen. Blastbeats greifen in melodisch gehaltene Parts, die dem Refrain genug Platz gebe, um eure Schädel zu sprengen. Düster, druckvoll und dennoch bedacht ziehen Dark Funeral ihr Spiel auf, lassen Platz für Midtempo-Passagen. Das Zepter wird direkt Andreas „Helharmadr“ Vingbäck am Mikrofon überreicht, der viel Verantwortung bekommt und nicht nur einfach böse pöbelnd die Lyrics rauskotzen darf. Charismatisch soll er den Dreizack schwingen und eure Nacken wie Puppen des Teufels in Bewegung bringen. Die Texte kann man dabei gut nachvollziehen, trotzdem spuckt Helharmadr Gift und Galle, während die beiden Äxte von Micke „Lord Ahriman“ Svanberg und Chaq Mol keinen einzigen Baum in der Umgebung ihrer Heimat Stockholm stehen lassen. Der kontrollierte Hass katapultiert Let The Devil In als tödlichen Feuerball ins Feindeslager. Verbrannte Erde, stinkende Kadaver und hoffnungslose Gestalten lässt der Titel hinter sich zurück. Was ebenso imponiert wie die immer gleiche Power der Truppe, ist die Vielseitigkeit, die oft auch vom Sänger ausgeht. Technisch lassen die Schweden immer mehr zu, schaffen dadurch noch mehr Breite und rumpeln nicht nur stumpf über die karge Landschaft gen Nordseeküste. Mit When Our Vengeance Is Done werden die Boote zu Wasser gelassen. Hohe Wellen schlagen gegen das hölzerne Gerüst, während das Quintett gleichmäßig gegen die Wassermassen anrudert. Jalomaah hinter der Schießbude schmiedet die immer noch dampfenden Eisen zu einer schier unzerstörbaren Klinge. Kompromisslos, aber nicht kopflos agieren die Musiker über die gesamte Spielzeit von We Are The Apokalypse. Das Tor zur Unterwelt aufgeschlagen, springen aus dieser der groovende Nosferatu und When I’m Gone. Wunderbare Propeller-Riffs drehen die Wirbelkörper zwischen den Bandscheiben. Lange Growls, zermürbende Atmosphären – was will man als Fan der Truppe mehr? Abdecken kann die neue Platte alles und greift tatsächlich in die großen Fußstapfen von Where Shadows Forever Reign. Auch wenn die Entwicklung ein Stück von Vobiscum Satanas, Diabolis Interium oder auch Attera Totus Sanctus weggeht, bleibt die dunkle Beerdigung auf ihrem Weg, eure blutleeren Hüllen in den stinkenden Morast zu betten. Die konstante Leistung hebt We Are The Apocalypse gen Thron. Es als das beste Album bisher zu bezeichnen, würde jedoch die anderen Werke abwerten, was ich in diesem Review wirklich nicht einmal andeuten möchte. Viel zu schnell schließen Leviathan und der Titeltrack das neuste Kapitel, welches wir live zwingend zelebrieren müssen.

Dark Funeral – We Are The Apokalypse
Fazit
Wuchtig, mit dem Blick nach vorne haben Dark Funeral nach sechs Jahren Pause rein gar nichts verlernt. Nachdenklicher, mit düsteren Passagen gespickt, bringen die Schweden noch mehr Breite in ihre Stücke, lassen donnernde Melodien für sich sprechen und haben zu jeder Sekunde einen brillanten Andreas „Helharmadr“ Vingbäck in der Hinterhand. Mit We Are The Apokalypse ist ihnen, so viel ist jetzt bereits klar, eins der stärksten Black Metal Scheiben des Jahres gelungen. Hört rein und dreht die neun tödlichen Ergüsse laut auf. 

Anspieltipps: Nightfall und We Are The Apokalypse
René W.
9.5
Leser Bewertung2 Bewertungen
8.5
9.5
Punkte