Deimler – Immortalized

Ellen Ripley, Xenomorph und ganz viel Old School Death Metal

Artist: Deimler

Herkunft: Spanien

Album: Immortalized

Spiellänge: 45:13 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 25.11.2023

Label: Awakening Records

Link: https://deimler.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang  und Gitarre – Pako Deimler
Bassgitarre – Xas
Schlagzeug – Naemoth

Tracklist:

1. Prelude – Oberon Moon
2. Nostromo
3. Immortalized
4. Interlude – The Encounter
5. Suffocating Parasite
6. Afterlife Incubator
7. Xenomorph
8. Acheron’s Lethal Tongue
9. Biomechanical Necrophagous
10. Nocturnity
11. Corrosive Blood
12. Cremation
13. Postlude – Sound Of Derelict

Deimler wurde ursprünglich 1998 gegründet und stellte seine Aktivitäten 2001 ohne Alben oder professionelle Aufnahmen ein. Mastermind und Namensgeber Pablo Deimler hatte dann doch wieder Bock, kehrte 2018 auf die Bühne zurück, hatte zwei Jahre später auch eine EP im Gepäck und ließ 2021 das Debüt A Thousand Sun folgen. Das Album fand ich ziemlich geil (Review hier). Er hat Lunte gerochen und nun ist Album Nummer zwei draußen. Textlich ist es ein Konzept von Alien The 8th Passenger, in dessen Mittelpunkt die Figur der Protagonistin Ellen Ripley und der Antagonist Xenomorph stehen.

Nach einem obligatorischen, aber sehr interessanten Intro namens Prelude – Oberon Mode, welches sich schon ein wenig dem Alien-Thema widmet, geht es mit Nostromo direkt zur Sache. Hier regiert der Old School Death Metal von der ersten Sekunde an. Schnelle Parts gehen mit Midtempoattacken Hand in Hand einher und zermürben die Gehirnzellen des Zuhörers, was auch mit Pakos geilem Gutturalgesang zu tun hat. Dabei ist das Riffing sehr impulsiv und bleibt hängen. In der Mitte entspringt nicht nur ein Fluss, sondern auch ein Groove, welches aber auch sehr intensiv vorgetragen wird und vor allem aggressiv. Die Doublebass läuft durch und dadurch wird sehr viel Energie freigesetzt. Der Part wird noch einmal wiederholt, bevor man dann das Tempo kurz runterfährt und ein Solo aus dem Hut zaubert. Fett. Schockt. Das dominante Riff wird wiederholt und im Midtempo greift man wieder an. Der Song geht fett ins Ohr und läuft durch und durch. Sehr eingängig, aber zu keiner Zeit stumpf oder langweilig. Einfach nur fett – ja, kann man so machen. Tempomäßig geht es hin und her und am Ende holt man noch einmal den old schooligen Vorschlaghammer heraus und lässt die Puppen tanzen. Ein kurzes Basssolo noch drangesetzt und Nostromo hat ausgetanzt.

Die Burschen setzte ihre Reise von 2021 gnadenlos fort und auch der nächste Song und Namensgeber des Albums Immortalized geht runter wie Öl. Klaro, ist die Mischung aus schwedischem und finnischem Death Metal bzw. die Verarbeitung von diesen Elementen nicht neu, aber es macht eben die Zusammensetzung aus, gar keine Frage. Die Gitarre vorweg, die Drums drücken und dann wird erst einmal eine geile Melodie drübergejagt. Im Midtempo marschiert man durch die Botanik, während Pako ein paar Growls zum Besten gibt. Das Tempo wird ein wenig erhöht, man treibt und es zwickt an allen Ecken und Kanten und man kehrt zur Melodie zurück. Sehr intensiv der Spaß, muss man schon sagen. Dann groovt und rollt die Doubelbass alles kurz und klein und man wechselt in einen Uftatapart, welcher mit Stopps kombiniert wird. Gute Idee, die sitzt und vor allem Spaß macht und als Zugabe gibt es wieder einen melodischen Moment. Dieser wird sehr ausgenutzt und dann mit einem Solo verfeinert. Man groovt weiter aggressiv im Midtempo und nimmt den Listener mit. So geht es immer weiter und weiter. Die Parts werden wiederholt und machen Laune und dann ist auch schon Schluss.

Kleinere Intros werden mit eingebaut und so hält man die Spannung durchaus aufrecht. Ich muss sagen, dass ich Pakos Gesang sehr geil finde. Sicherlich geschieht dieses aus Sicht eines Sängers und viele andere werden das rein gutturale Fest anderes betrachten, aber ich bin der Meinung, dass die Vocals von ihm wie ein weiteres, druckvolles Instrument klingen. Diese kommen, genauso wie die anderen Instrumente, auch sehr gut zu Geltung, denn die Produktion ist absolut brutal. Passt genau zu dieser Art des old schooligen Death Metals.

Songs wie Suffocating Parasite zum Beispiel bleiben sofort hängen. Druckvolle Drums und langsame Riffs zu Beginn und dazu eben die fetten Growls von Pako. So treibt man langsam durch die spanischen Gefilde und baut den Song langsam auf. Ein melodisches Lead wird hinzugefügt und es folgt im Midtempo der Refrainpart und man versteht, was der Frontmann grunzt. Suffocating Parasite klingt es. Kein typischer Mitschreipart, aber eben fett gemacht. Ein Solo wird gut platziert und der Refrainpart folgt erneut. Der Song kommt zwar etwas langsamer aus den Boxen, knallt aber ungemein.

Xenomorph lebt von den Wechseln der Geschwindigkeiten und gerade der Beginn drückt einem quasi die Faust ins Gesicht. Diese eingebaute Melodie ist auch wieder allererste Sahne. Dann kommt auch schon das Geknüppel und so geht es hin und her und man bekommt gute Laune.

Deimler – Immortalized
Fazit
Die Spanier setzen die in den Neunzigern begonnene Reise fort und hauen uns wieder eine geile Mischung aus schwedischem und finnischem Death Metal um die Ohren. Hier stimmt sehr vieles. Tempowechsel, melodische Momente, fette Riffs, gutes Songwriting, eindrucksvolle Growls und eine Knallerproduktion. Fans der alten Death Metal Schule können bedenkenlos zuschlagen.

Anspieltipps: Nostromo und Xenomorph
Michael E.
8.3
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