Deiquisitor – Apotheosis

Something is rotten in the state of Denmark

Artist: Deiquisitor

Herkunft: Dänemark

Album: Apotheosis

Spiellänge: 38:28 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 20.01.2023

Label: Extremely Rotten Productions

Link: https://deiquisitor.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – TFJ
Bassgitarre und Hintergrundgesang – DA
Schlagzeug und Hintergrundgesang – HBC

Tracklist:

  1. Humanoid
  2. Striving For Destruction
  3. Autosarcophagy
  4. The Eyes Of Worms
  5. Apophis
  6. Reflected By The Void
  7. Deiquisitor
  8. Atomic Assassins
  9. Praise The Lord

Die Dänen von Deiquisitor sind keine Unbekannten mehr in der Metalwelt. Seit 2013 lärmen die Burschen nun herum und waren ansonsten schon bei Bands wie Blodfest und Purification Kommanda tätig, zudem sind zwei Drittel der Band noch bei Ulcerot unterwegs. Bis zum Jahre 2022 haute man fünf Demos, vier EPs und drei Alben auf den Markt. Letztes Jahr folgte dann noch eine Split mit drei angesagten dänischen Bands. Die Rede ist von Undergang, Phrenelith und Taphos. Das Trio ging danach in die Katakomben von Ringsted und prügelte neue Songs ein. Album Nummer vier steht also nun auf meiner Agenda.

Langsam und verrottet kommt Humanoid aus den Boxen gekrochen. Zäh und dickflüssig, nur die Drums holen zu einigen Ballereruptionen aus, bevor man dann das Tempo richtig anzieht und ordentlich drauflos drischt. Death Metal der verwesten Art wird uns hier geboten, wie man es mittlerweile aus dem nordeuropäischen Underground gewohnt ist. Das wilde Geballer wird mit einem Uftata-Part erweitert, wird noch mal kurz wild, nimmt das Tempo dann ganz raus und ballert dazwischen immer wieder mal. Man kann sich nie sicher sein, was als Nächstes passiert. Klingt schon ein wenig durcheinander, hat aber absolut Hand und Fuß. Die Drums geben den Rhythmus vor. Gerader die schnellen Uftata-Attacken finde ich geil. Ein grooviger Midtempo-Part erhellt das Dunkel und bringt ein überraschendes Solo mit sich. Danach holt man wieder den Knüppel heraus und lässt das Ganze mit cleanen Klängen, einzelnen Schlägen und Gitarrenklängen enden und schafft somit einen guten Übergang.

Geschaffen wurde dieser zu dem Song Striving For Destruction. Hier geht gleich von Anfang an die Post ab. Das Tempo ist schön hoch und die Produktion schmutzig. Das Tempo wird öfter gewechselt, auch langsame Elemente kommen vor und grooviges Midtempo. Diese Intervalle sind recht kurzweilig, denn überwiegend ist der Song zackig und straight in the face. Kann mich mehr überzeugen, auch wenn das Schema recht einfach gestrickt ist. Nach einigen Vorspielern ballern sie alles nieder. Ich persönlich mag den Drumsound, sowohl von der Snare als auch von den Becken. Der Klang, nicht die Spielweise, erinnert mich an alte Cryptopsy Aufnahmen. Ansonsten ist dieses hier natürlich verrotteter Death Metal. Am Ende schleichen sich sogar noch ein Solo und ein geiles, melodisches Lead mit ein.

Weiter fährt die dänische Kogge und hat als Nächstes Autosarcophagy am Bord. Ja, Freunde der Nacht, da bin ich natürlich mit von der Partie. Ich stehe auf eher unkompliziertes Zeug und da treffen sie, zumindest zu Beginn, genau meinen Nerv. Wieder einmal startet man langsam und bedächtig, hat aber ein langgezogenes Riff mit dabei und so zieht man ca. 60 Sekunden übers Deck. Dann aber kleine Vorspieler. Drei Drumschläge, ein Scream und Geballer. Alte Schule. So mag ich es. Ein wildes Solo danach und dann bricht die Hölle ein. Der Song geht nur nach vorne und ermutigt die Ruderer der Kogge dazu, die Ruder noch einmal richtig zu schwingen. Ein geiler Midtempo-Groove wird mit eingebaut und dann geht es wieder ab. Man wird wieder langsamer, nimmt das Tempo ganz hoch und kommt mit Stakkatoriffs und entsprechender Drumbetonung. Langsam und abgehackt nähert sich die Kogge dem Heimathafen. Damit man das Ziel rechtzeitig erreicht, geben sie noch einmal kurz vor Schluss Gummi, bremsen aber kurz vorher noch ab. Geile Fahrt!

The Eyes Of Worms – Kurze Vorspieler und dann in einen groovigen Midtempopart. Wieder kurze Vorspieler und ab ins Geballer. Abgehackte Riffs, durchs Gebälk knattern, wieder Midtempo-Groove und dann wieder holzen. Alte Schule kann so einfach sein. Klaro, kennt man das schon alles. Kurze Gitarrenquietscherriffs, die an Immolation erinnern. Das Tempo wird öfter gewechselt, sodass keine Langeweile aufkommt. Die Riffs sind schön altbacken, aber eben auch schon bekannt. Es werden immer wieder kleine Veränderungen mit eingebaut. Schockt.

Und so holzt man sich old schoolig durch die dänische Landschaft und macht seine Sache mehr als solide. Wieder eine gute Band aus dem dänischen Underground, auch wenn beim Songwriting noch einiges fehlt, um ganz oben mitzuspielen.

Deiquisitor – Apotheosis
Fazit
Der old schoolige Death Metal der Dänen von Deiquisitor kommt wieder einmal kompromisslos und morbide um die Ecke. Die neun Songs klingen altbacken und schön bedrohlich und dürfte Fans von Immolation, Autopsy und alten Morbid Angel ansprechen. Es fehlen ein wenig die überraschenden Momente beim Songwriting. Sehr solides Album!

Anspieltipps: Autosarcophagy und The Eyes Of Worms
Michael E.
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