Dust – Distortion Empire

 

“Abwechslungsreich und doch echter Doom Metal?!“

Artist: Dust

Album: Distortion Empire

Spiellänge: 48:31 Minuten

Genre: Doom Metal / Crust

Release: 30.03.2012

Label: Grind Attack

Link: http://www.dust-doom.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Olli Karic
Gitarre – Kay Grossmann
Schlagzeug – Igor Popovic
Gitarre – Christoph Kröger
Bassgitarre – Thomas Pflug

Tracklist:

  1. Encryption
  2. Back To Light
  3. My Addiction (Too Far Behind)
  4. Smell The Burning
  5. Contact
  6. Dying To Be
  7. Distortion Empire
Distortion-Empire-by-DUST

Das Dust mit Distortion Empire die siebte Platte und somit ihr fünftes Album auf den Markt bringen, hätte mich (ich bin ehrlich) bis gestern noch nicht gejuckt. Doch da Doom Metal nicht unbedingt mein Hauptgenre ist, lese ich mich immer gerne vorher in die Geschichte der Band ein, um ein wenig mehr ausufern zu können. Doch genau heute ist die Webseite der Band nicht erreichbar und von einem sehr unschönen PHP-Fehler blockiert. Somit verzichtet Dust heute auf ein ausuferndes Vorwort!?

Aber naja gut, dann geht es mal einfach so ins Getümmel. Distortion Empire entführt mich bereits im Intro in eine Art Area51-Atmosphäre, die durch schwerverständliche Funksprüche, Rauschen, Warnsignal-Töne und Gepfeife im Raumschiff Enterprise-Stil sehr beklemmend und doch irgendwie interessant auf mich einwirkt.

Der eigentliche erste Song, Back To Light, startet etwas schleppend in einer eher sehr langsamen Power Metal-Manier in die krustig bis staubige MidTempo-Atmosphäre, die Dust auf dem gesamten noch kommenden fünf Liedern durchzieht. Aber ehrlich: Wenn es anders wäre, wäre es dann noch Doom Metal?

Die bis zum Anschlag aufgedrehte Distortion der Gitarre macht dem Namen des Albums (Distortion Empire) alle Ehre und der im Vergleich sehr klar gespielte Bass wirkt als eine Art Gegenpol, der zwar in den meisten Fällen im Hintergrund bleibt, doch ab und an mal hervorstechen darf, um zusammen mit dem groovigen, sehr trockenen Schlagzeug das Paket abzuschließen. Als bestes Beispiel ist da der Song Smell The Burning zu nennen, der komplett unverzerrt beginnt.

Doch nur beim Doom Metal solls nicht bleiben, denn irgendwie kommen mir die Sounds ab und an bekannt vor und erinnern mich mal an Stoner Rock lastige Stücke von Kyuss und mal an zu langsam gespielte Old School Death Metal-Songs irgendwo zwischen den alten Celtic Frost und Asphyx.

Fazit: Die Bielefelder Doom Metaler von Dust produzieren mit Distortion Empire exakt das, was ich erwartet habe: Extrem lange Songs (Durchschnitt: ca. sieben Minuten pro Track), eine sehr atmosphärische, aber düstere Umgebung, Distortion und das natürlich alles im MidTempo. Ich muss gestehen, dass mich das Album echt beeindruckt, denn selbst für das in meinen Augen eher weniger wandelbare Genre klingt die Platte recht abwechslungsreich und lässt gerne mal ein paar Parallelen mit Stoner Rock und Old School Death Metal zu. Was mich ein wenig stört, sind die zeitweise extrem langatmigen Zwischenparts, die fast so klingen, als hätte man vergessen den Loop herauszunehmen. Anspieltipps: Back To Light, Smell The Burning und Dying To Be
Kai R.
7.5
7.5