Artist: Grin
Herkunft: Berlin, Deutschland
Album: Acid Gods
Genre: Heavy Psych Doom
Spiellänge: 37:18 Minuten
Release: 30.05.2025
Label: The Lasting Dose Records
Link: https://www.facebook.com/GRINCULT/
Bandmitglieder:
Bass – Sabine Oberg
Schlagzeug, Gesang – Jan Oberg
Tracklist:
- Black Dye
- Nocturno
- Drag Me Down
- Beneath The Altar
- Crystals
- Unshut
- Slivers
- Wild Eyes
- Nebulas
- Heavy Dew
Nachdem es im letzten Jahr um Grin still war … Sorry, still war es um Grin im letzten Jahr überhaupt nicht, nur ihr Albumrelease aus dem letzten Jahr nannte sich Hush. Nur 15 Monate nach der Veröffentlichung von Hush schlagen Grin nun mit Acid Gods erneut zu. Acid Gods wird am 30.05.2025 über das bandeigene Label The Lasting Dose Records erscheinen. Neben der CD ist es in der limitierten Vinylvariante Splatter Black/Rusty Red (300 Stück) erhältlich. Produktion, Mix und Mastering erfolgten natürlich wieder im Hidden Planet Studio von Mastermind Jan Oberg himself.
Bei Grin handelt es sich um das Berliner Duo/Ehepaar Sabine und Jan Oberg, welches in der Stoner-Szene mittlerweile recht bekannt sein dürfte. Den beiden sympathischen Menschen bin ich das erste Mal vor Jahren auf einem Konzert im Kesselhaus in Wiesbaden begegnet, allerdings waren sie dort mit ihrer anderen Band Earth Ship unterwegs. Bei Earth Ship werden sie zum Trio und aktuell durch André Klein am Schlagzeug ergänzt. Damit nicht genug, denn das Ehepaar Oberg ist auch noch unter dem Bandnamen Slowshine (ebenfalls mit André Klein am Schlagzeug) unterwegs. Die letzten Jahre bin ich diesen bezaubernden Menschen und Musikern immer auf dem Hoflärm Festival in Marienthal begegnet; ob nun als Earth Ship, Slowshine, oder Grin.
Mit Grin sind Sabine und Jan seit 2018 unterwegs. Nach dem Debütalbum Revenant im selben Jahr folgte mit Transluscent Blades bereits zwei Jahre später 2020, kurz vor der Coronakrise, der Nachfolger. Im Oktober 2022, mit Phantom Knocks, erneut zwei Jahre später, erschien das dritte Album von Grin. 2024 dann das bereits erwähnte Album Hush. Nun haben sie mit Acid Gods ihren Veröffentlichungsrhythmus durchbrochen und sind bereits nach knapp einem Jahr wieder zur Stelle. Seit Beginn gehen Grin ihren einzigartigen Weg des Psychedelic Dooms. Ein schweres, übernatürliches, atmosphärisches Soundgebilde umhüllt die einzelnen Songs, wie der Kokon einer Spinne, in dem ihre Jungen schlüpfen. Dabei entspringen diesen Kokons eine Vielzahl an diversen Ausgeburten des Dooms, Sludge, Stoner und Psychedelic. Daher haben sie von mir mal das Genre Cocoon Doom zugeordnet bekommen. Nachdem es beim letzten Longplayer noch 18 Songs waren, sind es auf Acid Gods nur noch zehn Songs. Das bedeutet natürlich, dass die einzelnen Songs länger sind.
Ob der neue Output den Doom-Göttern wohl sauer aufstößt!? Die beiden Musiker lassen dieses Mal etwas mehr das Earth Ship in das Götterreich von Grin einkehren. Auf Acid Gods geht es noch einmal heavyer zu, nicht nur beim letzten Song Heavy Dew. Heavy und Dunkel wird es bereits mit dem ersten Song Black Dye. Der rauscht ziemlich erdrückend auf den Hörer zu. Wunderbar dabei anzuhören, dass Jan Oberberg, der Meister des Mix und Masterings, es schafft, nicht nur diesen Song rau und roh klingen zu lassen und eine gewisse authentische DIY-Mentalität wirken lässt.
Bei Nocturno wird der Hammer rausgeholt und das Tempo etwas mehr vorangetrieben. Die Vocals von Jan Oberg werden immer wichtiger, die bestimmen mittlerweile doch ziemlich dominant die Songs. Dabei sind seine harshen Voices richtig markant. Drag Me Down, diese Forderung muss man nicht unbedingt stellen, denn nicht nur dieser Song zieht den Hörer richtig runter in Doom und Sludge-Gefilde. Ich kann jetzt schon sagen, dass Acid Gods ein Album ist, welches den Doom und Sludge-Fan richtig mitreißen wird. Die Fans werden ihre Opfergaben an diese Doom-Götter Beneath The Altar erbringen. Diesem Song liegt eine betäubende/hypnotisierende Wirkung unter. Crystals ist nicht das Cover des millionenfach gestreamten Hits eines gewissen isolate.exe (Insider wissen, um wen es sich dabei handelt), sondern natürlich ein betörender und betäubender Song des Duos Grin.
Schon beeindruckend, wie sich Grin hier einem noch härteren Sound geöffnet haben, dafür steht auch solch ein Song wie Unshut. Natürlich sind auf dem Album noch Fragmente/Splitter/Slivers der progressiven Ausrichtung der bisherigen Alben vorhanden. Das zeigt sich auch im rein instrumentalen Wild Eyes, bevor in Nebulas der Gesang von Jan Oberg wieder hell erleuchtet. Auf Acid Gods ist nicht nur der Morgentau heavy, aber das bzw. den Song Heavy Dew hatten wir ja schon.