Edguy – Monuments

“Edguy‘s Jubiläumsausgabe, 25 Jahre im Dienste des Metal!“

Artist: Edguy

Herkunft: Fulda, Deutschland

Album: Monuments

Spiellänge:  CD 151:15 Minuten, DVD 105:00 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 14.07.2017

Label: Nuclear Blast

Link: http://www.edguy.net/de/index.php

Bandmitglieder:

Gesang: Tobias Sammet
Gitarre: Jens Ludwig
Gitarre: Dirk Sauer
Schlagzeug: Felix Bohnke
Bass: Tobias Exxel

Tracklist:

CD1

  1. Ravenblack
  2. Wrestle The Devil
  3. Open Seasame
  4. Landmarks
  5. The Mountaineer
  6. 9-2-9
  7. Defenders Of The Crown
  8. Save Me
  9. The Piper Never Dies
  10. Lavatory Love Machine
  11. King Of Fools
  12. Superheroes
  13. Love Tyger
  14. Ministry Of Saints
  15. Tears Of A Mandrake

CD 2

  1. Mysteria
  2. Vain Glory Opera
  3. Rock Of Cashel
  4. Judas At The Opera
  5. Holy Water
  6. Spooks In The Attic
  7. Babylon
  8. The Eternal Wayfarer
  9. Out Of Control
  10. Land Of The Miracle
  11. Key To My Fate
  12. Space Police
  13. Reborn In The Waste

CD 3 (DVD)

  1. Mysteria
  2. Under The Moon
  3. Navigator
  4. Wake Up The King
  5. Land Of The Miracle
  6. Lavatory Love Machine
  7. Vain Glory Opera
  8. Fallen Angels
  9. The Piper Never Dies
  10. Babylon
  11. King Of Fools
  12. Chalice Of Agony
  13. Tear Of A Mandrake
  14. Out Of Control
  15. Love Tyger
  16. Robin Hood
  17. Two Out Of Seven
  18. Ministry Of Saints
  19. Superheroes
  20. Lavatory Love Machine
  21. King Of Fools
  22. All The Clowns

(Track 1-14 Live in Brazil 2014, Track 15- 22 Videoclips)

Vor genau 25 Jahren wurden Edguy von dem damals vierzehnjährigen Tobias Sammet gegründet. Was als Schülerband begann, die sich mit Covern von AC/DC und Kiss über Wasser hielt, bekam ab 1994 mit eigenen Songs eine andere Qualität. Ihre erste selbst finanzierte CD Savage Poetry erregte die Aufmerksamkeit von AFM Records und der daraus resultierende Plattenvertrag führte zu dem Erstlingswerk Kingdom Of Madness. Dieses noch nicht so erfolgreiche Album aus dem Jahre 1997 führte aber zu keinem Rückschlag, sondern motivierte die bis dato aus vier Mitgliedern bestehende Truppe zu neuen Taten. Dazu gehörte dann endlich ein fester Bassist, Tobias Exxel (bis dato hatte Tobias Sammet das mit übernommen) und der Schlagzeuger Dominik Storch wurde durch Felix Bohnke ersetzt. Seitdem gab es keinen Personalwechsel mehr und, so die Aussage von Tobias, warum soll die Band sich personell verändern, wenn doch alles gut klappt. Ab dem dritten offiziellen Album Theater Of Salvation wurde dann auch endlich der gebührende Erfolg eingeläutet. Auftritte in Wacken sowie als Vorband von den Scorpions, Aerosmith und Deep Purple brachte international ebenfalls den verdienten Durchbruch. Diverse TV Auftritte, weitere Festivals und die Veröffentlichung diverser Singles ließen Edguy immer bekannter werden. Nebenbei hatte Tobias Sammet noch sein Projekt Avantasia, bei dem, neben diversen Gastmusikern, auch Musiker von Edguy mitwirken.

So vergingen 25 Jahre und es ist glücklicherweise kein Ende in Sicht. Tourneen sind oftmals ausgebucht und die große Fangemeinde hält ihnen die Treue. Auch dieses Jahr steht noch die 25 Years-The Best Of The Best- Monuments Tour 2017 an.

Die hier in verschiedenen Ausführungen vorliegende Ausgabe von Monuments bietet einen Querschnitt durch die Edguy Geschichte. So haben es neben diversen musikalischen Perlen einige Raritäten und sogar fünf neue Tracks auf die beiden Tonträger geschafft. Platz wäre bestimmt für eine weitere CD gewesen, denn es gibt so viele weitere gute Songs. So wurde hier aber eine schöne Kompilation zusammengestellt, die eigentlich nichts vermissen lässt. Auch die beiliegende DVD bietet noch die eine oder andere Abwechslung. Auch alle veröffentlichten Videoclips sind dabei und somit ist das ein gutes Package, welches nicht nur für neue Hörer ein Edguy Einsteigerseminar ist, sondern auch den Bestandsfan begeistern dürfte.

Wer die erste CD in den Player legt, wird sofort mit den neuen Songs konfrontiert. Den Beginn macht Ravenblack. Dieser Track hätte auch gut auf eine Avantasia Platte gepasst. Auffallend ist der gute Mitsingrefrain der hymnischen Midtemponummer. Schon mal ein guter Einstand. Auch das Solo von Jens Ludwig kann sich hören lassen. Weiter geht es mit Wrestle The Devil. Nicht mehr so hymnisch, dafür wesentlich heavier. Tobias Sammet lässt hier das Timbre in seiner Stimme nicht so oft aufblitzen, dadurch gewinnt der Track an Härte. Jetzt darf zu Jens Ludwig auch noch Dirk Sauer sein Können auf der Sechssaitigen unter Beweis stellen. Das kann auf der Bühne in ein gelungenes Doppel Axe Battle münden. Der vermehrte Chorgesang in Neuzugang Open Sesame, erinnert an frühere Tage der Band. Eine gelungene Nummer, die in die Richtung des Vorgängers driftet. Imposant hier der Bass von Tobias Exxel in den ruhigeren Passagen. Der vierte neue Song, Landmark, ist wesentlich schneller. Vergleiche zu der Machart von Helloween’s Keeper Of The Seven Keys kommen da in den Sinn. Die schöne Melodie, das groovige, schnelle Schlagzeugspiel von Felix Bohnke und das rasante Gitarrenspiel lassen den Track sehr schnell werden. Eine Nummer, die in der Vorwärtsbewegung nicht gestoppt werden kann. Sehr gelungen. Letzter der neuen Titel, The Mountaineer, könnte irgendwo zwischen Power Metal und Hard Rock angesiedelt werden. Das gefällt mir gut, selbst wenn der Refrain nicht so eingängig ist. Aber Tobias darf hier mit seiner Stimme alles geben. Passt.

 

Die nun folgenden 23 Lieder ergeben einen guten Überblick über das Schaffen der Edguys. Der Name, so die Überlieferung, ist eine Anspielung an einen Lehrer namens Edgar aus ihrer Gründungszeit. Die Songs sind locker zusammengewürfelt und nicht chronologisch sortiert. Wer also die Entwicklungsgeschichte der Band im musikalischen Bereich nachverfolgen will, ist hier schlecht bedient. Aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Sehr schöne Zusammenstellung, die kaum Wünsche offenlässt. Auf der ersten CD ist auch die schöne Ballade Save Me vom Album Rocket Ride. Neben Defenders Of The Crown sind da auch noch Lavatory Love Maschine, Love Tyger, Superheroes als Gute-Laune-Musik vertreten. Natürlich dürfen diese Kracher neben dem Übertrack Tears Of A Mandrake nicht fehlen. Aber auch nicht so bekannte Stücke wie 9-2-9 oder The Piper Never Dies sind zu finden.

 

CD zwei bietet weitere Schmankerl, die den meisten Edguy Fans bekannt sein dürften. Eröffnet wird der zweite Silberling mit Mysteria von Hellfire Club aus dem Jahre 2004. Danach wird es epischer mit Vain Glory Opera vom gleichnamigen Werk. Auch Judas At The Opera schlägt in diese Kerbe. Hier durfte Michel Kiske den Gesang beisteuern. Da wird der Unterschied zu den früheren Veröffentlichungen deutlich. Die Entwicklung ist ganz klar zu spüren. Schöner Track ist auch Rock Of Cashel, coole Melodie gepaart mit der ausdruckstarken Stimme von Tobias Sammet und schönem Chorgesang. Von der 1995er Savage Poetry ist als einziger Song Key To My Fate dabei, auch wenn Reborn In The Waiste aus der Aufnahmesession stammt, es aber nie auf Platte geschafft hat. Sonst finden sich noch das melodiöse Holy Water oder Babylon in der Auswahl. Spooks In The Attic darf ebenso nicht fehlen wie Space Police. Out Of Contol zeigt noch mal ganz deutlich auf, was Tobias Sammet als Sänger ausmacht. Dieses Timbre kommt einfach zu gut.

Die beiliegende DVD beinhaltet die Aufnahme eines Konzertes aus dem Jahre 2014 in Brasilien. Eindrucksvoll die Bühnenpräsenz und die abgehenden Südamerikaner, die Edguy feiern wie Könige. Tobias Sammet tritt als Entertainer auf. Das ist etwas, was ihm manchmal zur Last gelegt wird, er solle doch einfach mehr singen. Aber ich finde es gehört dazu und macht auch eine Edguy Show mit aus. Zusätzlich beinhaltet die DVD noch alle erschienenen Videoclips. Sehr gelungen.

Fazit: Hier wird eine Kompilation geboten, die es verdient hat, zum 25sten Jubiläum zu erscheinen. Über die Zusammenstellung darf sich gern gestritten werden, aber das ist dann Streit auf sehr hohem Niveau. Der Querschnitt durch alle Werke ist eindrucksvoll und lässt kaum Wünsche offen. Für Neulinge ein guter Überblick, für Fans der Band nochmals eine willkommene Auffrischung der unterschiedlichen Schaffensphasen. Auch die DVD als dritte Scheibe bringt weitere, nicht auf den CDs befindliche Stücke. Diese Jubiläumsausgabe zeigt die vielen Facetten von Edguy auf. Auf jeden Fall lohnenswert und sollte in keiner Sammlung fehlen. Die Jubiläumsausgabe ist auch auf Vinyl erhältlich, dann ohne die DVD.

Anspieltipps: Ravenblack, Defenders Of The Crown, Tears Of A Mandrake, Vain Glory Opera
kay.l
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