Enfeeble im Interview

Artist: Enfeeble

Herkunft: Lingen (Ems), Deutschland

Album: Encapsulate This Moment

Genre: Death Metal / Thrash Metal / Metalcore

Label: Physischer Vertrieb = TWS Music, Digitaler Vertrieb = Zebralution

Link: http://www.facebook.com/enfeebleofficial

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Lucas Brinker (Luke)
Gitarre, Background-Gesang – Pascal Stafflage (Baal)
Bass – Klaus Boven (Colossus)
Schlagzeug – Christopher Grüner (Chris)

Time For Metal / Rene W.:
Moin Enfeeble,
beste Grüße ins benachbarte Emsland. Ich freue mich, dass ihr heute Zeit für ein kleines Interview über eure Band und das aktuelle Encapsulate This Moment gefunden habt.

Als erstes möchte ich euch die Möglichkeit geben, euch einmal unseren Lesern vorzustellen.

Enfeeble:
Heja, wir sind Enfeeble aus dem frischen Norden. Vier Kerle mit Herz und Instrument. Wir schreiben/performen Musik die wir selbst mögen ohne Grenzen und Genre ­festgefahre. Mit dieser Mischung versuchen wir hier und da Hörer für uns zu gewinnen und viele neue Leute kennen zu lernen.

Time For Metal / Rene W.:
Ihr habt Enfeeble gegründet, um im breitgefächererten Death Metal, Thrash Metal bzw. Metalcore Sektor Fuß zu fassen. Wie hat sich der musikalische Einschlag ergeben und welche Faktoren haben euch dazu bewegt?

Enfeeble:
Zu Beginn waren wir eine reine Punkrock Band ála Sum 41 und Blink 182. Doch mit der Zeit wollte man sich spielerisch immer weiter verbessern und so kamen dann die ersten Metal CDs in unsere Regale. So kam es dazu, dass wir uns in diesem Gebiet ­dem Metal­ eingefunden haben. Wir fühlen uns mit der „harten und schnellen“ Musik auch viel wohler. Viel mehr Möglichkeiten – viel mehr Kreativität.

Time For Metal / Rene W.:
Mit Encapsulate This Moment habt ihr euer zweites Studioalbum eingespielt – ein wichtiger Schritt für jede Band, der maßgeblich die Zukunft prägt und zeigt, was nach dem Debüt noch für Potenzial in der Band steckt. Wie habt ihr die Phase des Songwritings wahrgenommen? Wurde harmonisch an den Songs geschraubt oder sind bei dem einen oder anderen Track schon mal „die Fäuste geflogen“?

Enfeeble:
Oh.. Schöne Frage, ja. Es gab’ in der Songwriting­Phase zu Encapsulate This Moment ein paar Kollisionen zwischen Luke und Baal. Wenn man die Sache mit „Die zwei Sturrköpfe, mit teilweise komplett anderen Vorstellungen“ beschreibt, kann man sich ungefähr vorstellen, dass es einige Male zu Zankereien gekommen ist. Doch war es dann im Prinzip immer ein ähnlicher Ablauf. Man hat sich angemault, den Song­(Part) geändert und gespielt. Dann erkannt, dass es gut war sich diesen Part noch einmal vorzuknöpfen und schlussendlich wieder zusammen geschmust. Das war eine gute Zeit für uns. Wir
haben viel voneinander und übereinander gelernt, sodass Unstimmigkeiten bei den Arbeiten an unseren neuen Songs wirklich selten geworden sind. Es harmoniert alles viel besser und vor allem auch schneller. Ein neues Album ist für Anfang 2015 geplant – dort legen wir noch einmal eine ordentliche Schippe drauf, da sind wir ganz zuversichtlich.

Time For Metal / Rene W.:
Wie hat es sich damals angefühlt, die Songs, die gerade im Proberaum eingespielt wurden, schlußendlich im Studio einzuspielen und auf den Silberling zu bringen? Haben sich die Anspannung und Vorfreude im Verhältnis zum zweiten Longplayer Encapsulate This Moment geändert bzw. welche Lehren habt ihr aus dem ersten Besuch im Studio gezogen und im neuen Werk umgesetzt?

Enfeeble:
Bei unserem Erstlingswerk Too Ugly To Show It hatte unser gesamtes Equipment einen ungefähren Wert 500€ und waren für das Recording bei einem Hobby­Studio zu Gast. Danach war uns schnell klar, dass noch einiges Geschehen und Investiert werden muss, bevor wir es ein zweites mal in professioneller Umgebung versuchen. Für Encapsulate This Moment waren wir imSOUNDLODGE Studio bei Jörg Uken und haben dort sehr viele positive Eindrücke sowie Erfahrungen gesammelt. Die Arbeit mit Jörg war in dieser Zeit sehr prägend, er hat uns viele Kniffe und Ratschläge mit auf den Weg gegeben. Mit dieser Lehre gehen wir jetzt bereits an ein neues Album heran und hoffen, die Titel dann wieder mit Jörgs Unterstützung auf Platte bringen zu können.

Time For Metal / Rene W.:
Mit TWS Music und Zebralution habt ihr tatkräftige Unterstützung gefunden, die euch beiEncapsulate This Moment unter die Arme gegriffen hat. Welche Tätigkeiten haben euch beide Firmen abgenommen und wie kam die Zusammenarbeit zustande?

Enfeeble:
Uns wurde sehr schnell klar, dass wir ohne professionelle Hilfe kaum eine Chance haben, am Markt in irgendeiner Form wirklich wahrgenommen zu werden. So kam letztendlich eine Zusammenarbeit mit Metal­Promotions zustande. Der Vertrieb durch TWS Music und Zebralution wurde ebenfalls durch MP organisiert. Wir sind wirklich froh über die Unterstützung die wir durch Metal­Promotions erfahren. An dieser Stelle ist sicherlich auch ein herzlicher Dank an Jan als unser Ansprechpartner von MP angebracht.

Time For Metal / Rene W.:
Bevor wir jetzt zu weit vom Thema abkommen, möchte ich wieder auf Encapsulate This Momentzu sprechen kommen. Könnt ihr unseren Lesern in einem kleinen Track-by-Track einmal eure Gedankenzüge der einzelnen Kompositionen bzw. die Message des Albums näherbringen?

Enfeeble:
Ah.. das wird sicherlich interessant.

Das „Opening“ spiegelt eine Zusammensetzung verschiedener Songs aus dem Album wieder. Das Intro besteht aus mehreren Melodien einzelner Songs und soll sozusagen auf das im Album kommende vorbereiten.

Shock Me ist kurz gesagt der passende Hallo­Hier­Sind­Wir Track dazu. Personage Collapseerzählt darüber, dass jemand eine sich nahestehende Person im Stich gelassen hat, sich nun über die Tragweite seines „nicht­handelns“ bewusst wird.
Flashedever ist eine Idee zu dem „Geblitzdingst­Werden“ aus den MIB Filmen. Der Titel handelt davon, wie jemand aufwacht und all seine Erinnerungen verloren hat. Im Laufe des Titels wird klar, dass ihm seine Erinnerungen gestohlen wurden und er sich in einem Labor befindet. Klingt echt Strange… Ist es irgendwie auch. Cavity Door handelt von einer glücklichen Beziehung die durch einen der Partner von jetzt auf gleich, ohne ersichtlichen Grund, beendet wird. Der Song spiegelt die Erlebnisse und Gefühle des Verlassenen wieder. Cries ist der älteste Song auf der Platte und beschreibt das Gefühl völliger Hilflosigkeit als würde die Welt um einen herum zusammenbrechen. Sozusagen eine persönliche Apokalypse.
The Last Night Before Ja.. das sollte eigentlich mal ein Instrumentalstück mit mehreren Gitarrenspuren werden. Leider scheiterte der Versuch im Studio, sodass wir die Midi­ Dateien des Songs in Pro­Tools „irgendwie“ zu solch einem Elekro­Stück transformiert haben. Wir fanden es experimentell interessant. Somit ist der Titel mit auf der Platte gelandet als Vorbereitung aufReality LossReality Loss ist die Umschreibung vom verrückt werden. Wie es sich wohl anfühlt, wenn der Körper vom Willen unabhängig reagiert, man nicht versteht was man tut und seine inneren Stimmen nicht zuordnen kann. Man sucht hier irgendwie nach einem nicht sichtbaren Ausweg. Agony Revenge ist eine Antwort auf Verbrechen über die täglich Berichtet wird. Er drückt die Gefühle betroffener Personen aus und wünscht den Tätern die gleichen Gefühle alsrevenge.
The Creation passt zu diesem Jahrtausend. Es ist ein Song über Dinge die von Menschen erschaffen werden und irgendwann unser Schicksal darstellen. Unsere eigene Kreation des Untergangs, die Erschaffung unseres eigenen Grabes ohne Ausweg. Ohne Zeitmaschiene um noch einmal von vorne anzufangen. „A Million Voices“ handelt von Beschützern, die zwar da sind, aber die Schreie des Hilflosen nicht hören (wollen). False Faith ist ein Song gegen religiösen Fatanismus. Man soll letztendlich glauben was man will und nicht was einem auferzwungen wird. Schnell und einfach. As We Were Like Shadows ist ein Song über eine vergangene Beziehung. Eine Ballade wie man sie hegt und pflegt mit persönlichen Einflüssen.

Time For Metal / Rene W.:
Für den Sprung ins kalte Wasser macht das Cover von Encapsulate This Moment schon gut was her und kann den Vergleich zu etablierten Formationen aufnehmen. Habt ihr selber am Cover gearbeitet oder dieses mit geringem Mitspracherecht von einer Firma entwerfen lassen?

Enfeeble:
Wir hatten ursprünglich eine ganz andere Idee zur Gestaltung unseres Covers, jedoch offen für andere Vorschläge. In Zusammenarbeit mit Björn Goosses von KILLUSTRATIONS kam dann durch seine Feder das aktuelle Albumcover auf’s Papier. Von seiner Arbeit waren wir direkt begeistert.

Time For Metal / Rene W.:
Ein Album in den eigenen vier Wänden zu konsumieren, ist immer eine andere Sache als die gehörte Band bei schweißtreibender Atmosphäre live zu erleben. Soweit ich weiß, habt ihr bislang noch nicht in Ostfriesland gespielt. Wurden von euch denn bereits Konzerte gespielt oder werdet ihr erst in Zukunft die Bretter der Welt betreten?

Enfeeble:
Konzerte haben wir bereits in guter Zahl gespielt. In der aktuellen Konstellation kommen die Songs auch endlich tight und wirklich gut live rüber. In Ostfriesland waren wir bisher noch nicht unterwegs sind aber immer auf der Suche nach neuen Auftritten. Aufgrund noch fehlender Connections Bundesweit gestaltet sich das „richtige rumkommen“ sehr schwierig. Auch kennen wir keinen Booker, der sich mit unserem Musikbereich gut auskennt. Diesen Sommer sind unter bereits Konzerte in unserer Umgebung (Emsland/Grafschaft/Steinfurt) sowie in Düsseldorf und Berlin geplant. Wir suchen weiter um möglichst viel national und auch international rum zu kommen.

Time For Metal / Rene W.:
Ich bedanke mich für die Informationen rund um Enfeeble und eurer aktuelles OutputEncapsulate This Moment. Vielleicht sehen wir uns bei Zeiten auf einem Gig von euch, auf dem man es ordentlich krachen lassen kann!

Enfeeble:
Wir haben zu danken für dein Interview und sollte man sich auf einem Gig sehen freuen wir uns sehr über jede neue Bekanntschaft.