Engel – Abandon All Hope

“Die Engel verändern ihre Flugbahn!“

Artist: Engel

Herkunft: Göteborg, Schweden

Album: Abandon All Hope

Spiellänge: 47:10 Minuten

Genre: Metal, Mordern Metal, Modern Progressive Metal

Release: 11.05.2018

Label: Gain, Sony Music

Link: https://www.facebook.com/pg/engelnation/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang – Mikael Sehlin
Gitarre und Musik Direktor – Niclas Engelin
Gitarre – Marcus Sunesson
Bassgitarre – Steve Drennan
Schlagzeug – Oscar Nilsson

Tracklist:

  1. The Darkest Void!
  2. The Legacy Of Nothing!
  3. Book Of Lies!
  4. As I Fall!
  5. Buried!
  6. Untouchable!
  7. Death Reversed!
  8. Across The Abyss!
  9. Gallows Tree!
  10. Abandon All Hope!
  11. The Condemned!

Wo steht denn bitte im Genre Melodic Death Metal? Ich habe es bewusst nicht mit aufgeführt, denn dafür müsste man davon wenigstens 10% der Riffs in die Ohren bekommen – und das servieren einem Engel kaum noch. Mastermind und ehemaliger In Flames Jünger Niclas Engelin dreht seiner Vergangenheit der Rücken zu und bricht mit Engel in neue Regionen auf, ohne dabei ängstlich die Brücke niederzureißen. Was werden wohl die alten Fans denken? Das dürfte die größte Frage sein, wenn man auf Abandon All Hope zu sprechen kommt. Das siebte Album der Schweden lässt alles zu, was modern ist. Daher kommen immer wieder Parallelen zum Alternative Metal auf. Die Melodien könnten von Symphonic Metal Formationen stammen. Das zusammengefasst ergibt ein Album, welches hochmodern darauf aus ist, einen recht sterilen Power Sound zu erzeugen, der auf ein Keyboard setzt, welches gar nicht im Line-Up integriert wurde.

Schlecht darf man den Opener The Darkest Void! nicht bezeichnen. Auch, wenn er nicht das serviert, was man erwartet hätte. Zu Beginn geht es noch gut zur Sache, danach dreht Niclas Engelin das Schlachtschiff gen progressive Atmosphären, die von modernen Sequenzen leben. Die Refrains bleiben jedenfalls hängen, ob man will oder nicht. Wer Abandon All Hope als trallala Album bezeichnen möchte, trifft den Nagel auf den Kopf. The Legacy Of Nothing – ein ebenso gutes Beispiel. Der kernige Takt, die schroffen Klänge und der kurze Nackenbrechermodus werden direkt wieder verdrängt. Lieber gleiten Engel auf die Außenbahn des Metal, der langsam in modernen UKW Mainstream Radios Gefallen gefunden hat. Poppige Refrains, ein Hauch progressive Sehnsucht und zwei starke Gitarren. Auch wenn man es möchte, man kann die beiden Männer an den Äxten nicht kaputtschreiben. Die Wehmut schwimmt in diesen Zeilen mit. Vor ein paar Jahren noch auf kleinen Festivals z.b. am Strand gesehen, erkennt man Engel kaum wieder. Würde man die Geschichte nicht kennen, wäre man dem gesamten Konzept von Abandon All Hope sicher besser gestimmt. Schluss mit Nörgeln. Sänger Mikael Sehlin muss den größten Spagat machen und bekommt diesen hin, ohne seine Eier zu verlieren. Wunderbar eingäng die Kompositionen Book Of Lies, Death Reversed oder Gallows Tree. Der Wohlfühlfaktor bleibt vorhanden und Metalcore Ansätze lassen einen, ohne es zu wollen, schmunzeln. Selbst laut aufgedreht kracht und knackt es bei Abandon All Hope nicht in den alten senilen Knochen.

Fazit: Ohne Vorwahrung eine solche Kurskorrektur vorzunehmen, bleibt mutig. Engel und Sony Music schienen jedoch zu wissen, was sie da machen. Ein Sprung in die Charts wäre jedenfalls nichts Außergewöhnliches. Ob es einem gefällt oder nicht. Die Balladenpassagen wie bei As I Fall lassen einen in Gedanken versinken. Viel Glück an die Musiker - für mich ist es nichts mehr, bis auf die Illdisposed Attacken aber vielleicht treffen sie euren Nerv mit Abandon All Hope.

Anspieltipps: The Legacy Of Nothing und As I Fall
Rene W.
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