Artist: Eradicator
Herkunft: Lennestadt, Deutschland
Album: The Paradox
Genre: Thrash Metal
Spiellänge: 50:30 Minuten
Release: 20.09.2024
Label: Metalville
Link: http://www.eradicator.de/index.php/de/shop
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang – Sebastian „Seba“ Stöber
Gitarre – Robert „Robb“ Wied
Bass – Sebastian Zoppe
Schlagzeug – Jan-Peter „Pitti“ Stöber
Tracklist:
- Beyond The Shadow’s Void
- Drown In Chaos
- When The Shooting Begins
- Kill Cloud
- The Paradox
- Hell Smiles Back
- The Eleventh Hour (Ramble On)
- Perpetual Sacrifice
- Fake Dealer
- Debris Of Demise
Da sind sie wieder, nach etwas über drei Jahren. Nach ihrem letzten Album Influence Denied melden sich die Sauerländer Eradicator mit ihrem neuen Album The Paradox zurück. Das Vorgängeralbum Influence Denied war ihr Debüt beim neuen Label Metalville, bei dem nun auch The Paradox erscheinen wird.
Am 20.09.2024 erscheint Paradox über Metalville. Verfügbar wird das Album als CD und auf Vinyl (Cream White) sein. Auf der Bandseite habt ihr die Chance, neben verschiedenen Bundles auch eine exklusive CD-Box zu ergattern (Auflage 100 Stück). Diese enthält neben verschiedenen Eradicator Devotionalien das exklusive Livealbum Live In Koblenz 2023 auf CD!
Die Thrasher Eradicator verfolgen mich schon seit ein paar Jahren, so war es wieder ganz klar, dass ich zum neuen Album The Paradox, wie zu den letzten Alben auch, ein Review machen muss. Die Eradicatoren gehören für mich zur Speerspitze des deutschen Underground Thrashs. Völlig unverständlich ist es für mich, dass Eradicator eigentlich immer noch so etwas wie ein Geheimtipp sind, obwohl die Band bereits seit 2004 unterwegs ist und mit ihrem Debüt The Atomic Blast (2009), welches vor fünf Jahren wieder veröffentlicht wurde, bereits für Aufmerksamkeit sorgten. In schöner Regelmäßigkeit folgt seit dem Debüt alle drei Jahre ein neues Album. So ist The Paradox dann auch bereits ihr sechster Longplayer zum 20. Bandjubiläum!
Für die blitzsaubere Produktion sorgte mal wieder Orden Ogans Mastermind Sebastian „Seeb“ Levermann. Da kann man echt sagen, dass er es auch jenseits des Genres seiner eigenen Band total versteht, die Alben geil klingen zu lassen, indem er der Produktion einige Power mitgibt.
The Paradox ist ein richtig geiles Thrash Metal Album geworden, genauso wie ich es von den Sauerländern Eradicator erwartet habe. Zwischenzeitlich hatte ich ja einmal vermeldet, dass Eradicator ein Stoner Album herausbringen, nachdem ich mit Seba etwas auf dem Stoner Festival Freak Valley getrunken hatte. Die Stöber Brüder sind ja alljährlich Besucher dieses Festivals. Natürlich hat mir das niemand abgenommen. Allerdings haben Eradicador ihren Sound noch einmal etwas verfeinert und geben dem Old School Thrash hier einen tollen kleinen Sidekick mit.
Das Album The Paradox beginnt mit dem Opener Beyond The Shadow‘s Void. Der beginnt zunächst recht atmosphärisch und diese atmosphärische Sequenz erinnert mich tatsächlich etwas Eloy’s Poseidon’s Creation, bevor der Song natürlich zu einem echten Brecher wird. Die Thrash Keule wird dann mit Drown In Chaos ausgepackt und es gibt mit When The Shooting Begins kein Entrinnen mehr. Eradicator holen mit ihrer Thrash Keule weit aus, die in der Kill Cloud landet.
Der Titeltrack The Paradox ist für mich das Sahnestückchen auf dem Album. Der Song geht einfach nur so in die Vollen. Neben den Shouts von Seba und den Läufen der Saitenakrobaten treibt das Schlagzeugspiel von Pitti den Song ungeheuer. Ein paar Death Metal Growls sind ebenfalls noch zu vernehmen. Ganz große Kunst ist allerdings die ca. einminütige unerwartete progressive Einlage ab Minute 03:30. Ein höllisches Grinsen wird dem Thrasher Hell Smiles Back ins Gesicht bringen. Hell Yeah, (The) Hell Smiles Back!
Mit The Eleventh Hour (Ramble On), gibt es sogar eine (Halb) Ballade. Dass ich alter Balladenhasser nicht zu sehr leiden muss, dafür sorgt dann Pitti als mein Retter, der dem Ding noch einen Drive gibt.
Mit Perpetual Sacrifice werde ich dann allerdings wieder aus dem Balladen-Siechtum erlöst. Wunderbare Gitarrenläufe tun ihr Übriges dazu. Auch auf Fake Dealer wird aus allen Thrash Kanonen geschossen, bevor es mit Debris Of Demise zum großen thrashigen Untergangs-Finale kommt!
Textlich geht es auf dem Album um die Zwiespältigkeit und Ambivalenz des menschlichen Handelns und Denkens. Beim Song When The Shooting Begins geht es zum Beispiel um die Paradoxität, durch Krieg Frieden schaffen zu wollen. Sänger und Gitarrist Seba Stöber sagt dazu: “Dabei wollen wir uns nicht als Moralapostel profilieren, sondern vielmehr die Themen und Probleme unserer Zeit reflektieren. Als Künstler besteht die Aufgabe auch darin, einen Diskurs anzuregen!“