Estertor – Tales From The Ancient Grave

Morbider Horror Thrash direkt aus den Krypten Kataloniens

Artist: Estertor

Herkunft: Spanien

Album: Tales From The Ancient Grave

Spiellänge: 37:24 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 26.11.2021

Label: War Anthem Records

Link: https://estertorthrash.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Edu
Gitarre – Oscar
Gitarre – Des
Bassgitarre – Shogoth
Schlagzeug –Enrique

Tracklist:

  1. Assimilating Flesh
  2. Venereal Horror
  3. Nocturnal Strigoi
  4. The Torch That Corrupted The Earth
  5. Blood For Sheetar
  6. Repugnant Face Of Death
  7. Tales From The Ancient Grave
  8. Worship The Black Goat
  9. Keeper Of Hell

Seit 2009 sind diese Spanier am Rumwirbeln, aber nicht sehr lange, denn 2011 war ohne irgendeine Veröffentlichung auch schon wieder Schluss. Shogoth von Onirophagus war von Anfang an dabei, holt 2016 den Sänger Edu der gerade genannten Band ins Boot und weiter ging die Reise. 2017 schaffte man es dann endlich, ein Album zu veröffentlichen. Buried In Morningside wurde mithilfe des Labels World War Now Records veröffentlicht. Es verstrichen wieder vier Jahre, das Line-Up blieb stabil, ein Wechsel zu War Anthem Records erfolgte und nun liegt das zweite Album auf dem Tisch des Reviewers. Der Bandname ist ein wenig verwirrend, denn aus Spanien kommt noch eine Band mit dem Namen. Diese hier stammt aus Barcelona, die andere aus Madrid.

Es ist ja mittlerweile sehr schwierig, Themen für Texte zu bekommen, aber damit haben die Spanier anscheinend gar keine Probleme. Man schnappt sich einfach ein paar Klassiker aus dem Horrorbereich, wie z. B. Hexensabbat oder Maniac, schaut sich diese noch zehnmal an und schon kommen einem genug gute Ideen. So oder so ähnlich wird es wohl in dem katalanischen Proberaum abgelaufen sein.

Wenn man sich schon textlich auf die 70/80-er einlässt, dann muss die Musik ja auch dazu passen. Und die ersten Fragmente von Assimilating Flesh lassen keine anderen Rückschlüsse zu. Alte Schule ist natürlich angesagt. Langsam fuchst man sich in den Song rein. Sprachsamples, langsames Riff und Drumming. Eine kleine Melodie und dann ein Break. Die Gitarre darf vorspielen, die Drums betonen und ein Uargh erfolgt. Und los geht die Reise. Typisches Thrash Metal Riffing und der Drummer verdrischt ordentlich seine Felle. Schon sehr oft gehört, aber immer wieder gut. An den Gesang muss ich mich erst einmal gewöhnen. Dunkles Screaming irgendwie. Je länger der Song aber läuft, umso besser gefällt mir dieser. Wilde Soli dürfen natürlich nicht fehlen und das Tempo wird auch des Öfteren gewechselt. Fette Riffs gesellen sich zu dreschenden Drums. Teilweise recht verspielt, aber man kommt schon auf den Punkt. Noch einmal einige Vorspieler und weiter und weiter und weiter. Mehrfacher Gesang ertönt und man hört öfters Fire Fire und mit diesem Wort endet der Song auch. Okay, ein Opener, den man sich echt gut geben kann.

Auch Venereal Horror drischt am Anfang ordentlich los, kommt mit guten Riffs, nimmt dann das Tempo raus und man groovt im Midtempo. An den Gesang habe ich mich doch nicht gewöhnt. Nicht mein Fall. Langsam geht es weiter. Eine Gitarre vorweg, langsames Drumming dazu und dann rein in ein starkes und verspieltes Solo. Diese mögen sie wohl gerne. Die Drums bieten den entsprechenden Teppich dazu. Stakkato-Riffs im Midtempo leiten dann noch einmal einen Uptempo-Part ein. Hier zeigen sie großes Potenzial, denn die Riffs sind messerscharf und man thrasht ordentlich.

Die lang gezogenen Riffs und das schnelle Drumming machen die Qualität der Band aus, würde ich sagen, so auch bei Nocturnal Strigoi. Klar, drücken sie in den langsameren Momenten ohne Ende und die Soli sind spielerisch einwandfrei, da meistens der Drummer, so wie hier auch, ordentlich einen wegzwiebelt, aber am stärksten finde ich sie halt, wenn sie die typische, aggressive Thrash-Schiene fahren und ordentlich einen auf Uptempo machen. Das fetzt und drischt.

Mit atmosphärischen Klängen startet man bei The Torch That Corrupted The Earth. Sehr ansprechend. Geiler Beginn. Im Midtempo geht der Kampf dann weiter. Schon ein Part, der einem sehr bekannt vorkommt. Dieser wird auch wiederholt und zwischendurch bieten sie eine Art Mitgröl-Refrain an. Ein typisches Old School Riff folgt, sehr rockig klingend und ein Uftata-Part feiert auch seine Daseinsberechtigung. Ein Solo darf auch nicht fehlen. Nur der Gesang nervt mich. Im Midtempo geht es weiter und der Refrainpart darf auch noch einmal ran.

Die ganz alte Schule haben die Burschen sich auf die Fahne geschrieben, und so verbindet man alten Thrash Metal mit Elementen aus dem old schooligen Death Metal. Bathory, Possessed, Celtic Frost und Sodom auf der einen Seite und Bands wie Death, Massacre oder Sepultura auf der anderen Seite.

Die Burschen überzeugen echt mit geilen Riffs und dem entsprechenden Drumming dazu. Einfach einmal Blood For Sheetar hören. Großartig.

Tales From The Ancient Grave, der Titeltrack, haut natürlich genau in diese Kerbe. Das Riffing hat es in sich. Fette Thrash Riffs treffen auf Death Metal Uftata Momente. Starke Zusammenstellung und der Wechsel innerhalb des Songs gefällt mir. Das Tempo wird variiert, bis es ganz ruhig wird, ein Clean-Part ertönt und dann eine schaurig traurige Melodie. Die ist total geil. Da hätte ich gerne viel mehr von gehört. Dieser Part wird total ausgereizt und das auch zu Recht. Fettes Teil. Danach wechselt man noch in einen schönen Uftata und weiter geht es. Ein Uptempopart folgt und innerhalb dieses Parts wechselt der Drummer das Tempo, man kann Tales From The Ancient Grave wieder mitgrölen und aus. Auch wenn man den Sänger gut verstehen kann und er eine gewisse Akzentuierung verwendet, komme ich damit nicht wirklich klar. Macht euch aber ein eigenes Bild.

Reiner morbider Horror Thrash direkt aus den Krypten Kataloniens!

Estertor – Tales From The Ancient Grave
Fazit
Die spanische Combo Estertor kann mit ihrem Horror Thrash bei mir punkten. Old schooliger Thrash, irgendwo zwischen Celtic Frost, Sepultura und Sodom. Hinzu kommen Einflüsse von Bands wie Death, Massacre oder Obituary. Der Thrash steht aber klar im Vordergrund. Echt geile Riffs, die hier abgeschossen werden. Leider komme ich mit der Art des Gesangs nicht so richtig klar. Ansonsten echt geiles Zeug.

Anspieltipps: Blood For Sheetar und Tales From The Ancient Grave
Michael E.
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