Evanescence – Synthesis

“Ein Kampf gegen Windmühlen!“

Artist: Evanescence

Herkunft: Little Rock, USA

Album: Synthesis

Spiellänge: 62:28 Minuten

Genre: Alternative Rock, Gothic Rock, Klassik

Release: 10.11.2017

Label: Sony Music Germany

Link: http://www.evanescence.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Klavier, Keyboard, Harfe – Amy Lee
Gitarre und Backgroundgesang – Troy McLawhorn
Gitarre und Backgroundgesang – Jen
Bassgitarre – Tim McCord
Schlagzeug – Will Hunt

Tracklist:

  1. Overture
  2. Never Go Back
  3. Hi-Lo
  4. My Heart Is Broken
  5. Lacrymosa
  6. The End Of The Dream
  7. Bring Me To Life
  8. Unraveling (Interlude)
  9. Imaginary
  10. Secret Door
  11. Lithium
  12. Lost In Paradise
  13. Your Star
  14. My Immortal
  15. The In-Between (Piano Solo)
  16. Imperfection

Nach den erfolgreichen drei Werken Fallen, The Open Door und Evanescence will es Amy Lee mit Evanescence weiter wissen und lässt ihre erfolgreiche Alternative Rock Band nicht fallen. Das aktuell veröffentlichte Album Synthesis hat es alles andere als leicht, an die gefeierten Platten heran zukommen. Die Zahlen vom Debüt Fallen mit 17 Millionen verkauften Disc’s ist gar so utopisch, als würde St. Pauli einen Durchmarsch in die erste Liga machen und in der nächsten Saison den FC Bayern München in seine Schranken verweisen. Die Zahlen stetig rückläufig: bei The Open Door mit noch ca. 6 Million schaffte es Evanescence (das Album) nur noch in Anführungsstrichen auf 1,5 Millionen Auflagen. Fairerweise muss man betonen, das Fallen einfach zum rechten Zeitpunkt veröffentlicht wurde, als der Mainstream Sektor dunkle Klänge wie Nightwish und eben Evanescence zugelassen hat.

Mit dem Opener Overture zeigt die Frontfrau und das Gesicht der schwarz angehauchten Alternative Rock Truppe aus den Staaten Amy Lee, dass sie das Feld nicht kampflos räumen möchte. Eine gute Tinktur klassischer Klänge umgarnt Synthesis, welches beinahe schlicht, wie das Artwork, in die vierte Runde startet. Gesanglich kann, darf und sollte man die Sängerin respektieren, die wirklich was auf dem Kasten hat. Bring Me To Life war zwar die Bombe aus der Feder der elektronisch verstärkten Combo, im Bereich der wirklich harten Klänge wurde wegen Mainstreameigenschaften der Erfolg jedoch bis heute weggelächelt. Daher bleibt bei Synthesis die große Frage: Wen möchte man damit eigentlich erreichen? Die New Metal Nadelstiche aus der ersten Zeit bleiben noch erhalten, werden dezimiert und lassen die Gesichter hinter der Frontfrau in Form von Troy McLawhorn, Jen, Tim McCord und Will Hunt immer mehr dazu hinreißen Künste aus Opern, Theater und anderen kulturellen Musikhäusern zu verwenden. Never Go Back und Hi-Lo legen einen interessanten Tanz aufs Parkett. Das Klopfen eines Herzens, Geräusche von Pferdehufen – nichts lässt das Quintett unversucht, um noch mehr Fülle in die Tracks zu bekommen. Ganz im ernst: Die Platte ist als sturer Metalhead besser anzuhören als erwartet. Wie eine Rakete an Silvester zündet das gute Stück jedoch durch die vielen elektronischen Einspielungen nicht.

Fazit: Evanescence bleiben eine Marke für sich. Anhänger, die nach den ersten drei Alben treu geblieben waren, werden auch jetzt bei Synthesis zugreifen. Zu Recht, das sei einmal mehr erwähnt - keine andere Band verkörpert sehenswerter Pop, Alternative Rock und Goth Elektronik miteinander. Wer die anderen Alben nicht mochte, wird trotz der klassischen Musik auch heute nicht mit dem Treiben fertig. Amy Lee bleibt einmal mehr die Konstante - eine grandiose Sängerin, die wirklich eine Goldkehle hat.

Anspieltipps: Never Go Back und My Heart Is Broken
Rene W.
7.5
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