Die Post Metal-Band Ewig.Endlich. präsentiert ihr neues Video zum Song Limes, der auf dem im April dieses Jahres veröffentlichten Debütalbum Auf Grund zu finden ist. Das Album wurde von Nikita Kamprad (Der Weg einer Freiheit) produziert und gemixed. Das Video zu Limes drehte Sean Sams, mit dem die Band auch schon für ihr erstes Video zu In anderen Spiegeln zusammenarbeitete. Worum es in Limes geht, verrät Sänger Simon:
„Der Titel bezieht sich auf den damaligen Grenzwall, die Außengrenze des Römischen Reichs. Für uns ist das Mittelmeer die moderne Version eines Grenzwalles. In dem Lied geht es um eine Flüchtlingsfamilie, die versucht, über das Meer Europa zu erreichen. Letztendlich schaffen sie es nicht, obwohl sie die europäische Fahne schon sehen können: „Kannst du es in der Ferne sehen – weißt du wieviel Sternlein wehen?“. Konkret bezieht sich der Text auf Lampedusa, deshalb ist das Ende des Liedes auf Italienisch.“
Auf ihrer Facebook-Seite haben Ewig.Endlich. vor einer Woche bereits folgendes zum Video geschrieben:
„Most of the lyrics were written back in 2015. In April that year 500 refugees died on their way from Libya to Europe via the Mediterranean Sea in front of the shores of Italy. One week later it were a thousand more. In the entire year 2015 there were 6.305 dead people to count, due to shipwrecks. And in the last four years together until today more than 25.000 (according to ProAsyl) died through this watery boundary wall. Through Europes modern „Limes“.
And this is just the Sea. Here we do not include the thousands who choked in trucks, froze to death, committed suicide in despair or died – seemingly at the end of their escape – through the hands of rightist extremists in one of the most wealthy countries which is Germany.
Usually we get the spin in our songs into a positive direction to show a ray of hope.
We didn’t knew how to do it facing the gruesome situation we described in this text. But we know that no one gets into a boat and takes a deathtrap journey for fun. Everyone is an individual and shouldn’t leave their identities by being turned into „them“ or a „Flüchtlingswelle“. Everyone has a story. And we all should remember, what our part in this story is. As this 2015-story is still alive, we should sorely remember this every single day.“
Diese ganze, sicherlich jedem unter die Haut gehende, Thematik haben Ewig.Endlich. so eindringlich in Worte gefasst, dass es hier auch den Songtext zu Limes gibt:
Die See, sie zeigt sich in düstren Tönen.
Und speit uns an, wirkt so fremd und leer und böse.
Durch die Wogen schimmert Land.
Ich halte dich hör auf zu weinen.
Mein Kind, habe bitte keine Angst –
ich hab genug davon für beide.
Ohne Wahl und Privileg:
Es gibt keinen andren Weg –
nicht zu hundert, nicht zu zweit –
als durch Gischt und Dunkelheit.
Statt Händen reicht man uns die Faust
aus harter Bläue.
Sie ist tödlich kalt und grau
wie der Draht auf Abwehrzäunen.
Siehe nach vorne,
träume von morgen.
Kannst du es in der Ferne sehen?
Weißt du wie viel Sternlein wehen?
Statt Händen reicht man uns die Faust
aus harter Bläue.
Sie schlägt hart in den Schiffsbauch –
wir sehen noch Himmel voller Rauch
Wir sehen nach vorne,
stehen am Strand am Morgen.
Wollen nicht in die Ferne sehen
wo andere zugrunde gehen
Quanto costa la nostra prosperità?
Quanto costa la vita di un uomo?
Quanto costa la dignità umana?*
*Was ist der Preis für unseren Wohlstand?
Wie viel ist ein Menschenleben wert?
Was kostet die Menschenwürde?
Und hier findet Ihr das Video zu Limes: