Ewigheim im Interview

Artist: Ewigheim

Herkunft: Thüringen, Deutschland

Genre: Gothic Metal

Label: Massacre Records

Linkhttp://www.ewigheim.de/

Bandmitglieder:

Gitarre – Yantit
Gesang, Schlagzeug, Piano – Allen B. Konstanz
Gitarre – Markus Stock
Bass – West

 

Time For Metal / Gordon:

Ewigheim,

bevor wir über eure vierte Veröffentlichung sprechen, wäre es nett, wenn ihr euch vorstellen würdet!

Ewigheim / Yantit:

Gern, Allen B. und ich haben die Band 1999 gegründet. Die Stücke für Mord nicht ohne Grund waren zu diesem Zeitpunkt schon fertig, sodass wir uns recht zeitnah ein Studio suchen konnten. Unsere Wahl fiel dabei auf die Klangschmiede StudioE (damals noch an der Mosel) und M. Stock, den Allen B. bereits von den Aufnahmen seiner ersten Band (Nox Mortis) kannte. Die aktuelle Besetzung sollte geläufig sein, Allen B. ist für Gesang und Schlagzeug zuständig, ich schreibe die Musik/Texte und kümmere mich neben den Rhythmus Gitarren um die Programmierungen. Markus (alias Schwadorf), der schon auf dem Debüt und auf Heimwege einige Ledagitarren beigesteuert hatte, ist seit den Aufnahmen zu Bereue nichts festes Mitglied bei Ewigheim und für alle Lead/Akustik Gitarren verantwortlich. West (Hämatom) unterstützt uns jetzt sowohl auf der Bühne, als auch bei Aufnahmen am Bass…das war’s auch schon.

 

Time For Metal / Gordon:

Ewigheim gehörte für mich im Jahr 2012 zu den Überraschungen des Jahres und tauchte mit Bereue Nichts auf meiner persönlichen Top 5 Liste auf – obwohl das Genre eigentlich nicht mein Ding ist. Zwischen Heimwege und Bereue Nichts lagen gute acht Jahre, zwischen Bereue Nichts und eurem neuen Werk Nachruf gerade mal ein Jahr. Hattet ihr noch genug Material, um direkt weiterzumachen und handelt es sich bei Nachruf um ein B-Seiten-Album?

Ewigheim / Yantit:

Nein im Gegenteil, 2012 war lediglich ein sehr kreatives Jahr in der Geschichte Ewigheims. Nachdem die (viel zu) lange Pause ein Ende hatte und wir mit dem fertigen Album (Bereue nichts) aus dem Studio gekommen sind, war ich einfach total motiviert und habe mich sofort daran gemacht neue Stücke/Texte zu schreiben. Im direkten Vergleich, wirst du dann auch feststellen, dass Bereue nichts und Nachruf trotz aller Gemeinsamkeiten sowohl inhaltlich als auch musikalisch kaum unterschiedlicher seinen könnten… also nix mit „B-Seiten-Album“ 😉

 

Time For Metal / Gordon:

Auffällig ist, dass die Lieder um einiges zugängiger sind als auf den drei Vorgängern. Dazu passt eure Aussage aus der Track-By-Track-Analyse bezogen auf das Lied Ein Nachruf: „Damals fanden wir die Grundidee zu poppig, heute passt sie wie der Popo auf den Topf“. Seid ihr bewusst poppiger geworden? Wie kam es zu dieser Entwicklung?

Ewigheim / Yantit:

Genau das habe ich gemeint und auf eine gewisse Art liegst du schon ganz richtig. Wenn man sich im Studio intensiv mit den eigenen Stücken auseinander setzt, fallen einem immer wieder Dinge auf die kompositorisch (gewollt oder ungewollt) sperrig oder „unharmonisch“ wirken. Mit diesen Eindrücken im Hinterkopf, schreibt man in der Folgezeit (unbewusst) sicher ein Stück weit anders an neuer Musik. Ich würde es aber (auf die ganze Platte bezogen) nicht unbedingt „poppig“ nennen… harmonisch trifft es da schon eher.

Und noch etwas, die Phase in der alles „Metal“ zu sein hatte, habe ich vor ca. 20 Jahren überwunden. Wenn etwas gut klingt und Freude macht ist mir die Schublade egal.

 

Time For Metal / Gordon:

Ewigheim besteht ausschließlich aus Musikern, die bei mindestens einer weiteren größeren Band aktiv sind, darunter Eisregen, The Vision Bleak, Empyrium und Hämatom. Welchen Stellenwert hat Ewigheim für euch? Ist die Bedeutung des Projektes für euch gestiegen?

Ewigheim / Yantit:

Nein, an der Bedeutung Ewigheims hat sich – und hier kann ich nur für mich sprechen – über die Jahre nie etwas geändert. Neben der Möglichkeit, mich über die Texte auszudrücken, wurde der Musik stets die gleiche Sorgfalt zu Teil, wie bei Eisregen auch. Da wir mit Ewigheim wieder Live spielen investieren wir jetzt sicher mehr Zeit, doch auch das ändert nichts am Stellenwert und erklärt sich ja von selbst.

 

Time For Metal / Gordon:

Am meisten beeindruckt hat mich das Lied Sanctum Imperium, wo die Blutkehle von Eisregen als Gastsänger zu hören ist. Bisher hatte ich die Vermutung, dass seine Stimme so langsam aber sicher zu Grunde geht, aber bei dem Lied klingt Michael wie zu seiner Hochphase. Kannst du mir genaueres zu dieser Tatsache sagen?

 Ewigheim / Yantit:

Keine Ahnung, das Gefühl (dass seine Stimme so langsam aber sicher zu Grunde geht) hatte ich bislang noch nicht °lach° kann mir aber denken was du meinst. Bei den Gesangsaufnahmen zu Sanctum Imperium ist M. ins Studio gekommen, hat seinen Text ein einziges Mal eingesungen, ein paar Schreie dazu gepackt und war fertig. Durch diese spontane Arbeitsweise klingt Sanctum Imperium sehr roh und unvorhersehbar. Zu den Gesangsaufnahmen einer Eisregen Platte ist immer alles sehr gut vorbereitet und ausgearbeitet, dadurch aber eben auch weniger spontan. Dazu kommt, dass ich bei Sanctum Imperium von Anfang an das Gefühl hatte, es würde weniger Ewigheim-typisch, dafür aber recht Black Metal artig ausfallen… das war auch einer der Hauptgründe, M. um einen Gesangsbeitrag zu bitten.

Und noch ein Tipp. Für den Fall, dass du sie noch nicht kennst, hör die mal die zwei Stücke an, die wir unter dem Namen Panzerkreutz veröffentlich haben. Ich glaube anhand dieser Lieder kann man sich einen ganz guten Eindruck machen, wie es tatsächlich um M.s Stimme bestellt ist 😉

Anmerkung von Gordon: „Ich habe mir 2010 die CD Thuringian Supremacy Vol. 1 natürlich direkt zugelegt und den Kauf auch nie bereut, der „stimmliche Abbau“ begann aus meiner Sicht auch erst seit dieser Veröffentlichung.“

 

Time For Metal / Gordon:

Wie ist es um Ewigheims Zukunft gestellt? Wird es mehr Live-Auftritte geben? Liegt noch mehr Material in den Startlöchern, das darauf wartet, veröffentlicht zu werden?

Ewigheim / Yantit:

Nein, wir werden Live nicht viel öfter zu sehen sein als in den vergangenen Monaten auch, ganz einfach damit ein Ewigheim Konzert sowohl für den Hörer, als auch für uns selbst etwas Besonderes bleibt. Es sind aber bereits ein paar weitere Konzerte geplant, u.a. wird es (im Herbst/Winter 2014) zwei Stück anlässlich unseres 15. Geburtstages geben. Parallel dazu erscheint im gleichen Zeitraum auch eine weitere Platte, dass Ganze wir aber eher eine „Liedersammlung“ als ein Album im eigentlichen Sinn… haltet die Augen offen und lasst euch überraschen 🙂

 

Time For Metal / Gordon:

Wie erwähnt, spielt ihr alle auch bei anderen Bands. Wie steht es um die anderen Gruppen? Wird es im nächsten Jahr etwas Neues von Marienbad oder Empyrium zu hören geben?

Ewigheim / Yantit:

Zu Empyrium kann ich, außer, dass in absehbarer Zeit eine Veröffentlichung ins Haus steht nicht viel sagen. Über ein weiteres Marienbad Album reden wir gelegentlich, doch etwas Konkretes gibt es dazu noch nicht.

 

Time For Metal / Gordon:

Von meiner Seite aus war es das auch schon wieder, wie üblich bei mir, könnt ihr die Chance nutzen, eine Frage zu beantworten, die euch noch nie gestellt wurde, die ihr aber immer schon beantworten wolltet. Und natürlich Worte an eure Fans richten. Danke für eure Zeit!

Ewigheim / Yantit:

Wir haben zu danken, sowohl dir, als auch den Lesern. Bleibt wie ihr seid!

Die Frage: Was hat vier Beine und einen Arm?

Die Antwort: Ein Staffordshire Terrier auf einem Spielplatz 😉

 

Danke schön,

Yantit (Ewigheim)