“Nürnberger Lichtmeister!“
Artist: Freedom Call
Herkunft: Nürnberg, Deutschland
Album: Master Of Light
Spiellänge: 50:03 Minuten
Genre: Power Metal
Release: 11.11.2016
Label: Steamhammer / SPV
Link: http://www.freedom-call.net
Produktion: Little Sun Creek Lounge Studio Nürnberg, Chris Bay und Stephan Ernst
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Chris Bay
Gitarre und Backgroundgesang – Lars Rettkowitz
Bassgitarre und Backgroundgesang – Ilker Ersin
Schlagzeug und Backgroundgesang – Ramy Ali
Tracklist:
- Metal Is For Everyone
- Hammer Of The Gods
- A World Beyond
- Masters Of Light
- Kings Rise And Fall
- Cradle Of Angels
- Emerald Skies
- Hail The Legend
- Ghost Ballet
- Rock The Nation
- Riders In The Sky
- High Up
Metal Is For Everyone – das ist mal eine Aussage, die sich alle hinter die Ohren schreiben sollten. Bei Freedom Calls neuestem Werk geht diese zunächst einmal gehörig in die Ohrgänge. Feinster Power Metal, hymnisch, chorlastig, mit eingängiger Melodie und schönen Refrains zum Mitsingen. Gleich der Opener, der inzwischen neunten regulären Full-Length-Studio-Platte, setzt hier Maßstäbe. Dieses hohe Level wird im zweiten Song Hammer Of the Gods gnadenlos fortgesetzt. So wurde dieser Track bereits als Single ausgekoppelt und sorgte im Vorfeld für Spannung und Vorfreude auf die LP Master Of Light. So verbreiten die vier Nürnberger Musiker – die letzten beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Chris Bay und Ilker Ersin und die Mitstreiter Ramy Ali und Lars Rettkowitz – reinste Spielfreude. Auch der dritte Song A World Beyond schlägt in diese Kerbe, obwohl er etwas verschachtelter ist und fast schon progartige Tendenzen aufweist. Trotzdem bleibt genug Platz für Power ohne Ende. Der höhere Chorusanteil kommt auch hier wieder deutlich zum Tragen und ist ein Markenzeichen der CD. Diese Songs dürften bei Live-Performances den Mitsinganteil im Set stark erhöhen. Master of Light, gleichzeitig Titeltrack, ist im Gegensatz zu den anderen heiteren Songs etwas düsterer ausgefallen. Nicht, dass jetzt Doom- oder Black Metal Tendenzen zu hören wären, aber er ist im Gegensatz zu den anderen Songs anders gestrickt. Inhaltlich besingen die Mannen hierbei humorvoll eigene vermeintliche Heldentaten. Kings Rise And Fall bildet zunächst das Ende der ersten fünf Power Songs.
Es folgt das ruhige, balladenhafte Stück Cradle Of Angels, welches wie ein Plattenteiler wirkt. In der Vinyl-Version ist es passend das letzte Lied der ersten Scheibe. Hier wird auch mal die Akustikgitarre ausgepackt und Chris Bay zeigt noch mal deutlich seine Klasse als Sänger. Lars Rettkowitz beweist eindrucksvoll seine Solokünste auf der elektrischen Gitarre. Schöner Teiler. Es geht weiter mit Emerald Skies. Hier kommt ein sparsames Keyboard zum Tragen. Das ist aber eins der wenigen Stücke, in denen dieses Instrument (im Gegensatz zu früheren Werken) eingesetzt wird. Eindeutig stehen Klampfen und Chorgesang im Vordergrund. Das Stück selbst ist nicht mehr so schnell, hat aber auch wieder eine schöne Melodie.
Ghost Ballet ist eine weitere Midtempo-Nummer, die nicht mehr ganz so eingängig ist. Man könnte sie fast schon als etwas poppig bezeichnen, aber das tut dem Gesamtwerk keinen Abbruch. Auch Rock The Nation geht in diese Richtung: Schöne Melodie, schöner Chorgesang, aber auch nicht mehr ganz so flott. Der Track ist mehr im Mainstream-Bereich anzusiedeln. Riders In The Sky wartet noch einmal mit einem Twin-Gitarren-Duell auf. Eindrucksvoll. Mit High Up folgt leider schon der letzte Titel. Ich lasse die Platte noch mal durch den Player laufen, um mich an der guten Scheibe zu erfreuen und gegebenenfalls noch neue Nuancen zu entdecken.