Photo @ Golden Earring / Offizielles Pressefoto

Golden Earring: Niederländer geben nach 60 Jahren Bandauflösung bekannt

Gitarrist Kooymans unheilbar krank

Photo @ Golden Earring / Offizielles Pressefoto

Die Progressive/Psychedelic Rock Band Golden Earring aus Den Haag in den Niederlanden gründete sich 1961 als The Tornados, als die Bandgründer George Kooymans (Guitars, Vocals) und Rinus Gerritsen (Bass, Keyboard, Trumpet) gerade einmal 13 und 15 Jahre alt waren. Wegen der gleichnamigen britischen Band The Tornados änderte man 1962 den Bandnamen zunächst in The Golden Earrings, nach dem von Marlene Dietrich gesungenen Titeltrack des Filmdramas Goldene Ohrringe aus dem Jahr 1947, später dann in Golden Earring. Das 1965 veröffentlichte Debütalbum Just Earrings brachte den Holländern gleich den Durchbruch und enthielt drei Top Ten-Hits. Mit der Nummer Dong-Dong-Di-Ki-Di-Gi-Dong gelang 1968 der erste Nummer-eins-Hit, doch ein noch viel größerer Erfolg war die Single Radar Love aus dem Album Moontan (1973), der die Band weltweit bekannt machte. Keine Party in den 1970er und 1980er-Jahren kam ohne Radar Love aus und auch heute noch kommt kaum ein Oldie-Sampler ohne den Evergreen aus. Unzählige Bands, wie z.B. White Lion, coverten den größten Golden Earring-Klassiker seitdem, während Iron Maiden sich für die B-Seite ihrer Holy Smoke-Single stattdessen Kill Me (Çe Soir) vornahmen. Die beiden Gründungsmitglieder waren während der gesamten 60-jährigen Karriere Teil der Band und waren an allen 25 Studioalben beteiligt.

Nach 60 Jahren on the road ist nun Schluss, die Holländer gaben laut der niederländischen Tageszeitung Algemeen Dagblad ihre Auflösung bekannt. Was man zunächst noch für einen schlechten Scherz hielt, wurde zwischenzeitlich durch den Bandmanager Rob Gerritsen bestätigt. Als Grund für das Karriereende wurde der Gesundheitszustand von Gitarrist- und Gründungsmitglied George Kooymans genannt, der unheilbar an ALS erkrankt ist. Amyotrophe Lateralsklerose führt zu zunehmenden Muskelschwund im ganzen Körper, sodass an Auftritte irgendwann einfach nicht mehr zu denken ist.