Jinjer – Micro (EP)

“Wollen zu viel auf einmal!“

Artist: Jinjer

Herkunft: Ukraine

Album: Micro

Spiellänge: 20:14 Minuten

Genre: Groove Metal, Progressive Metal, Female Vocal

Release: 11.01.2019

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/JinjerOfficial/

Bandmitglieder:

Gesang – Tatiana Shmailyuk
Gitarre – Roman Ibramkhalilov
Bassgitarre – Eugene Kostyuk
Schlagzeug – Vladislav Ulasevish

Tracklist:

  1. Ape
  2. Dreadful Moments
  3. Teacher, Teacher!
  4. Perennial
  5. Micro

Passend zur Tour mit Soilwork, Amorphis und Nailed To Obscurity geben die Ukrainer um Sängerin Tatiana Shmailyuk eine kleine neue EP mit dem Titel Micro zum Besten. In 20 Minuten versuchen die vier Osteuropäer mit fünf Songs ihrem groovenden Progressiv Monster Leben einzuhauchen. Neben harten Riffs würfelt das Quartett nur zu gerne alle möglichen Einflüsse zusammen. Melodische Passagen streifen Metalcore Elemente und legen Wert auf aggressive Höhepunkte. Für meinen Geschmack eine relativ hohe Hürde, die sie selber als Aufgabe vorgegeben haben. Tatiana Shmailyuk hat wunderbare Momente – auf der anderen Seite jedoch auch leider schwächere Phasen, die einen dann doch nicht um den Verstand bringen. Die harten Growls ihres Partners geben Jinjer ein weiteres Gesicht und erweitern gekonnt das Spektrum. Die progressive Grundeinstellung hilft dem Soundbild schroffere Passagen wohlklingend abzurunden. Das letzte Studioalbum liegt mit King Of Everything bereits drei Jahre zurück, daher war diese EP schon fast zwingend notwendig, wenn man nicht nur mit altem Material auf eine sechswöchige Tour starten möchte. Ganz einfach werden sie es mit Micro nicht haben und passen durch die Core Handschrift auch nur bedingt ins Programm. Das wiederum soll jetzt keine Rolle spielen. Der Bastard aus Djent, Progressive-, Groove- und Death Metal liegt trotzdem schwer wie ein blutiges Steak im Magen. Einmal hören und dann gleich laut aufdrehen ist nicht drin – um auf die Kompositionen klarzukommen, benötigt es Zeit – da reichen nur wenige Minuten nicht für aus.

Fazit: Eigentlich bin ich sehr offen, wenn es um Groove Metal geht. Jinjer treffen leider so gar nicht meinen Hörnerv. Die Unterschiede zwischen Kuschelkurs und Hau mir aufs Maul fallen zu extrem aus, dazu kommt, dass Tatiana Shmailyuk sehr speziell rüberkommt. Vielleicht liege ich da falsch, aber hier wird mehr gewollt als drin ist - dadurch entsteht ein Stressfaktor, der auch auf den Hörer übertragen wird. Interessant allemal - nur noch nicht zu 100% ausgereift.

Anspieltipps: Ape und Micro
Rene W.
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