“Die finnischen Meshuggah (?)“
Artist: Khroma
Herkunft: Helsinki, Finnland
Album: Stasis
Spiellänge: 37:44 Minuten
Genre: Progressive Metal, Djent, Electronic Alternative Metal
Release: 01.04.2016
Label: Inverse Records
Link: https://www.facebook.com/khromaband
Bandmitglieder:
Gesang – Riku Rinta-Seppälä
Gitarre und Backgroundgesang – Janne Aulavuori
Gitarre und Keyboard – Mikko Merilinna
Bassgitarre – Maarik Leppä
Schlagzeug – Antti Honka
Tracklist:
- Brace Yourself
- A Simple Lie
- Wrong
- The Push
- Hydra
- Acid On Skin
- Truth Serum
- Machinal
- Alarmists
Seit dem Jahr 2010 gibt es die finnische Band Khroma bereits, zwei Alben wurden schon veröffentlicht, am 01.04.2016 erschien über Inverse Records das dritte Album Stasis. Das ist auch das erste Mal, dass ich die Musik von Khroma, die die Band selbst auf Facebook als Electronic Alternative Metal bezeichnet, höre.
Die Suche im Internet nach dem Begriff Stasis bringt bei Wikipedia mehrere Begriffsdefinitionen an den Tag. Da wäre zum einen die medizinische Bedeutung für Stasis, was hier den Stau einer Körperflüssigkeit bezeichnet. Dann gibt es noch die altertumswissenschaftliche Bedeutung für Stasis, was Bürgerkriege bzw. bürgerkriegsähnliche Zustände in antiken griechischen Stadtstaaten beschreibt. Auch als Pseudonym des britischen Technomusikers Steve Pickton wird Stasis hier noch genannt. Ob und wenn ja welche der Bedeutungen Khroma hier meinen (vielleicht auch alle drei) würde mich ja interessieren, aber hören wir mal in das Album rein.
Als erstes fallen bei Brace Yourself sicherlich die sehr an Meshuggah erinnernden Gitarrenläufe auf, auch der Gesang von Riku Rinta-Seppälä geht leicht in Richtung von Jens Kidman. Aber während der erste Track noch relativ ruhig dahingroovt, geht es bei A Simple Lie schon etwas heftiger zur Sache. Entweder sind die Gitarren sehr tief gestimmt oder Maarik Leppä am Bass leistet ganze Arbeit oder beides. Die Saiteninstrumente stehen hier definitiv im Vordergrund, und geben die djentartige, zeitweise auch ein wenig im Industrial Metal wildernde, Marschrichtung vor. Songs wie die etwas langsameren aber nicht minder intensiven Wrong, Hydra oder auch Acid On Skin üben fast schon eine hypnotische Wirkung aus. Beim teilweise in Nu Metal-Gefilden stromernden The Push oder auch bei Truth Serum, Machinal und Alarmists kommen dann die elektronischen Elemente mal etwas in den Vordergrund, die ansonsten eher unterschwellig und im Hintergrund mitwabern. Und als wabernd könnte man das Album insgesamt auch bezeichnen, und zwar ausdrücklich im positiven Sinn. Die Songs wälzen sich größtenteils sehr djentig und Meshuggah-like aus den Boxen, legen den Hörer in Fesseln und entlassen ihn erst nach knapp 40 Minuten Spielzeit wieder aus dem alles verschlingenden Sog.