Artist: Knorkator
Herkunft: Berlin, Deutschland
Album: Sieg Der Vernunft
Spiellänge: 40:52 Minuten
Genre: Rock, Fun Metal, Neue Deutsche Härte
Release: 07.10.2022
Label: Tubareckorz, Rough Trade
Link: https://www.facebook.com/pg/knorkatormusik
Bandmitglieder:
Gesang – Stumpen
Gitarre – Buzz Dee
Bassgitarre – Rajko Gohlke
Keyboard, Gesang – Alf Ator
Schlagzeug – Philipp Schwab
Tracklist:
- Die Welt Wird Nie Wieder So, Wie Sie Vorher War
- Sieg Der Vernunft
- Der Hofstaat
- Ihr Habt Gewonnen
- One Way Or Another
- Milliardäre
- Tut Uns Leid
- Es Lebe Der Tod
- Menschenfleisch
- Knurrkater
- Augen Zu
Die Berliner Musiker Knorkator haben ihr neuestes Album fertiggestellt und werden dieses am Freitag veröffentlichen. Der Spagat aus Rock, Fun Metal und Neue Deutsche Härte wird stets und ständig ironisch verpackt. Wichtige gesellschaftliche Probleme werden durch ein lachendes wie weinendes Auge gesehen. Dass aus Spaß Ernst werden kann, weiß wohl keiner besser als die fünf Männer aus der Hauptstadt. Neu mit im Boot ist Philipp Schwab, der hinter der Schießbude den alteingesessenen Künstlern frische Impulse sendet. Ob man jedoch Alf und Stumpen Feuer unterm Hintern machen muss, wird sich in den nächsten elf Songs zeigen. In 40 Minuten streuen sie tonnenweise Salz in die eh schon tiefen Wunden. Ihrem Label Tubareckorz / Rough Trade bleiben sie treu. Vorhang auf für Sieg Der Vernunft!
Der Opener Die Welt Wird Nie Wieder So, Wie Sie Vorher War und der Titeltrack Sieg Der Vernunft bilden ganz klar die ersten beiden Höhepunkte. Sarkastisch besingen die das vermutliche Ende der Menschheit, welche nicht untergeht und am Ende des Tages nur bis zum Hals in der Scheiße steckt. Feine Melodien bringen Sieg Der Vernunft in Stellung. Bissige Neue Deutsche Härte Beats bringen die Power, bis Stumpen gar melancholisch am Mikrofon agiert. Harmonisch bleibt es nicht. Alles steht im Zeichen der Rache, der Vernichtung und des Tötens. Scharf überspitzt auf den Punkt gebracht. Einfach Knorkator, die uns wieder einmal mit den nackten Tatsachen konfrontieren. Rücksichtsloser Raubbau kommt bei Tut Uns Leid zum Tragen. Die scheinbar unbegrenzten Ressourcen fließen wie Sandkörner aus den Händen. Bitterböse: Der Hofstaat nimmt den Wohlstand aufs Korn. Alle, denen es gut geht, huldigen dem König, der dem Pöbel keinen Platz zur Entfaltung gibt. Die anfänglichen Gesänge von Ihr Habt Gewonnen lassen viele Fragen offen. In den eigenen vier Wänden eingeschlossen, hat der Track viele Sichtweisen. Das Multimedia-Zeitalter bekommt einen Ellenbogen tief in die Rippen gedrückt. Ohne englische Nummer geht es auch auf diesem Silberling nicht. One Way Or Another bringt eine moderne Rocknummer an die Oberfläche, die im internationalen Flair drei Minuten agieren darf. Wohlstand, grenzenloser Reichtum und der Ballast der Milliardäre. „Die Welt braucht keine Milliardäre“, so sehen es jedenfalls Knorkator und erklären ihren Standpunkt aufschlussreich wie plausibel. Eins der Highlights bleibt der schon angesprochene Tut Uns Leid. Es Lebe Der Tod – düster gleiten die Klänge in die Ohren. Emotional wie dramatisch erschaffen die Berliner einen atmosphärischen Sound, der im deftigen Riffgewitter gipfelt. Mit der Killermaschine im Duell zählt nur der Sieg Der Vernunft. Alte Stücke aus dem Repertoire findet man im neuen Liedgut immer mal wieder. Das Gesicht bleibt wie in Stein gemeißelt, nur über die Lippen gleiten neue Geschichten. Das Ende zieht am Horizont auf. Menschenfleisch bläst ins Horn – der Hafen greifbar, beginnt das Schiff durch das Instrumental an zu schlingern. Der Wahnsinn schwingt immer mit, anders geht es nicht. Auf die Plätze, fertig, los. Der Knurrkater steht stramm, um ebenfalls instrumental den Hörer zu betören. Augen Zu, das Ende naht. In über fünf Minuten gleiten die Berliner aus dem Longplayer, der sehr stark angefangen hat und im Verlauf weitere Höhepunkte ausspuckt. Im letzten Drittel nehmen Knorkator das Tempo heraus. Da bleibt nur Augen Zu und durch …