Masakre – Morbid Extinction (EP)

Die Jakarta-Jungs mit ihrem dritten Streich

Artist: Masakre

Herkunft: Indonesien

Album: Morbid Extinction (EP)

Spiellänge: 11:15 Minuten

Genre: Death Metal, Crust

Release: 18.02.2022

Label: Pulverised Records

Link: https://masakreblood.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Dirga
Gitarre – Uri
Bassgitarre – Dimas
Schlagzeug – Saiful

Tracklist:

  1. Abhorrent Dreams
  2. Merciless Death
  3. Inhuman Atrocities
  4. Excruciating Endless Darkness
  5. Abolished Realms

Das Jakarta-Quartett Masakre gibt es seit sechs Jahren und hat bis dato zwei EPs draußen. Wieder hat es nicht für ein ganzes Album gereicht, aber das muss ja nicht immer sein, eine EP ist ja auch nicht schlecht, vor allem, wenn die Songs kurz und knackig sind.

Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich feststelle, dass ich den extremen Metal einfach liebe, besonders den Death Metal Anteil. Ich habe schon oft die Frage gehört, wie man dreißig Jahren immer noch die Mucke so lieben kann, schließlich klingt doch alles gleich? Nee – Freunde der Sonne, nicht mit uns Manics. Vor einer halben Stunde habe ich noch die neue Corpsegrinder gehört (Review hier) und nun dieses feine Zeugs von Masakre. Wer da keine extremen Unterschiede trotz Kategorisierungsgleichheit hört, sollte bei Modern Talking bleiben, hehe. Kleiner Exkurs am Rande.

Diese fünf Songs machen einfach nur gute Laune und bieten nichts Neues, aber schocken eben. Was will ich denn mehr?

Abhorrent Dreams kommt erst einmal mit sehr dreckigem Sound um die Ecke, klingt nach konstruktivem Krach und ist auch so. Hier gibt es erst einmal ordentlich auf die Glocke, aber dieses lang gezogene Riff ist schon geil. Dann nimmt man das Tempo ganz raus und schleppt sich durch das Universum. Der Gesang ist natürlich ultratief. Es wird gekoppelt und gequietscht und dann noch einmal volle Attacke. Die Gitarre noch einmal vorweg und dann ein IIIHHHH am Ende. So, geht doch.

Merciless Death groovt am Anfang ohne Ende. Das Riff ist natürlich mehr als bekannt, interessiert mich aber einen Scheiß. Das geht ins Ohr und lädt mich, meinen Hals und meine Haare zum Bangen ein. Kurzes Break, Vorspieler und ab in den Crustgeballerpart. Ja, so macht das doch alles Spaß, Freunde. Kleine Spielereien zwischendurch müssen auch sein. Wieder gibt es ein lang gezogenes Riff und dieses sorgt für ein Grinsen in meinem Gesicht.

Klaro, hätte die Produktion ein wenig besser sein können, aber das stört mich nur am Rande.

Denn musikalisch läuft es hier sehr gut. Trotz des eng gesteckten Rahmens klingen die Burschen recht abwechslungsreich. Gemetzel, langes Riffing und ein megageiler Uftatapart geben sich bei Inhuman Atrocities die Klinke in die Hand. In knappen 100 Sekunden geben die Burschen ein klares Statement in Sachen Brutalität ab. Lecker, lecker.

Auch der groovige Beginn von Excruciating Endless Darkness macht nur gute Laune. Wer da Parallelen zu anderen Bands erkennt und meint, dieses Riff schon des Öfteren gehört zu haben, wird wohl recht haben. Mir aber so etwas von Latte. Der Song entwickelt sich zu einem geilen Death/Crust Monster mit melodischer Gitarrenführung. Tschaka, da bin ich dabei.

 

Leider ist nach knappen elf Minuten der Spaß auch schon wieder zu Ende. Mit Abolished Realms schlägt man noch einmal ordentlich zu. Die Rückkopplung darf wieder mitspielen und man variiert mit dem Tempo. Der Groove ist so etwas von druckvoll. Fettes Brett. Ein melodisches Gitarrenlead mit Blastbeat-Attacken. Ja, da kann ich wohl nicht weghören und vor allem, nicht ruhig sitzen bleiben. Ich glaube, besonders live wird dieses Material abgehen wie sonst was.

Natürlich erfinden die Indonesier die Richtung Death/Crust nicht neu, aber die Zutaten, die sie zur Verfügung stellen, passen hervorragend zusammen. Der dritte EP-Streich der Jakarta-Jungs. Vielleicht reicht es ja auch einmal für ein Full-Length, obwohl diese Spielzeit für die Art von Mucke auch völlig okay ist.

Masakre – Morbid Extinction (EP)
Fazit
In knappen elf Minuten präsentieren uns diese Indonesier eine Mischung aus Death Metal und Crust, die sich gewaschen hat. Zu jeder Zeit hört man eine gewisse Spielfreude heraus und diese überträgt sich auch auf den Zuhörer, zumindest war es bei mir so. Der Sound ist brutal und morbide und somit sollten sich Freunde der beiden Musiklager diese dritte EP der Jakarta-Jungs durchaus zulegen.

Anspieltipps: Inhuman Atrocities und Excruciating Endless Darkness
Michael E.
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