Artist: Midnight
Herkunft: Cleveland, USA
Album: Let There Be Witchery
Spiellänge: 34:51 Minuten
Genre: Black Metal, Punk Rock, Speed Metal
Release: 04.03.2022
Label: Metal Blade Records
Link: https://www.facebook.com/midnightviolators
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug – Athenar
Tracklist:
- Telepathic Nightmare
- Frothing Foulness
- In Sinful Secrecy
- Nocturnal Molestation
- More Torment
- Let There Be Sodomy
- Devil Virgin
- Snake Obsession
- Villainy Wretched Villainy
- Szex Witchery
Wie so viele Touren müssen auch Midnight und Night Demon dieser Tage Abstriche machen. Ein fettes Line-Up, welches durch kleine Clubs auch bei uns in Deutschland geführt hätte. Aktuell ist davon nur die Show im Mai in Hamburg übergeblieben. Die Hoffnung bleibt, dass die anderen Gigs später auch noch stattfinden können. Das soll jedoch heute nicht unser Thema sein, sondern die neue Platte der Amerikaner Midnight, die am letzten Freitag über Metal Blade Records veröffentlicht wurde. Seitdem lief Let There Be Witchery über zehn Runden in der Anlage, dafür braucht sie ca. 35 Minuten und kommt auf zehn einzelne Stücke. Das Artwork wurde dabei recht dunkel gestaltet und man muss genauer hinsehen, um die Feinheiten zu erkennen. Aus dem Tor der Hölle ist das fünfte Studioalbum des Solomusikers Athenar nun zu uns geklettert. In der Schaffensphase setzt der Mann aus Cleveland grundsätzlich auf seine eigenen Ideen und sucht sich für die Livesessions Kollegen zum Support. Technisch bleibt alles beim Alten: Black Metal Riffs greifen in Punk Rock Attitüden, um im Speed Metal an Geschwindigkeit aufnehmen zu können.
Frech, unzähmbar und chaotisch. Telepathic Nightmare reißt direkt tiefe Krater in den sonst so fruchtbaren Boden. Die höllischen Flammen stecken das vertrocknete Dickicht an und hinterlassen eine Schneise der Zerstörung. Die Szene um Midnight wird immer größer, die Beliebtheit alleine bei uns in Deutschland ist der Trend – im Gegensatz zum weltweiten Börsengeschehen durch die Bank weg positiv. Shows vor Corona z. B. auf dem Party.San klingeln noch in den Ohren. Zurück zum neuen Liedgut: Athenar setzt ausschließlich auf kurze Stücke, die nicht über die Vier-Minuten-Marke springen. Zielstrebig, mit wuchtigen Riffs drückt er seine Gedanken präzise aus, um die Nacken der huldigenden Masse zum Beben zu bringen. Der Sprung in den Punk Rock bildet das Grundgerüst, während die Attacken aus dem Black Metal den Kick geben sollen. Rastlos springt die Anzeige des Players von einer Nummer zur nächsten. Ähnlich gestrickt, bleibt den einzelnen Nummern nur im Detail eine eigene Entfaltung. In Sinful Secrecy bleibt durch den Schulterblick in den trashigen Speed Metal im Kopf. Andere Werke verlieren mit der Dauer schnell an Charakter. Gut, man muss die Scheibe auch nicht 15-mal in drei Tagen hören. Sollte man es mir jedoch gleichtun, kommt irgendwo der Punkt, an dem man erst einmal kurz Abstand braucht. Wie dem auch sei – grundsätzlich lockt einen Let There Be Witchery aus der Reserve, wobei Rebirth By Blasphemy für meinen Geschmack ein wenig stärker war.