Milking The Goatmachine, Desaster und Ichor am 09.02. live on Stage im JUZ Andernach presented by TFM.rocks

„Milking The Goatmachine, Desaster und Ichor am 09.02. live on Stage im JUZ Andernach presented by TFM.rocks“

Bands: Milking The Goatmachine, Desaster, Ichor

Ort: JUZ Andernach, Stadionstr. 88, 56626 Andernach

Datum: 09.02.2019

Kosten: 20 € VVK, 25 € AK

Genre: Black Metal, Death Metal, Deathcore, Grindcore, Thrash Metal, Extreme Metal

Besucher: 250

Veranstalter: A Chance For Metal www.acfm.info

Link: http://juz-live-club.de/event/live-on-stage-milking-the-goatmachine-desaster-und-ichor/

Setlisten:


1. Wreckage
2. Paradise
3. Seemann
4. Amongst
5. Deny Your God
6. In Ecstasy
7. Gorgon
8. Gay
9. Architect


1. Divine Bl. / Sacrilege
2. Cleric’s / Devil’s sword
3. Splendor Of The Idols
4. Teutonic Steel
5. Damnatio / Hellbanger
6. Black Celebration
7. Profanation
8. Necropolis Karthago
9. Satan’s Soldier
10. Metalized Blood
11. Black Magic


1. Only Goat Can Judge Me
2. In Woods Of Unsuspected
3. Nemesis Bettina
4. Farm Of The Mutilated
5. Human Domestication
6. Goat Thrower
7. Sour Milk Boogie
8. Where Fat Angels Cry
9. Here Comes Uncle Wolf
10. Beware Of The Wolf
11. We Want You
12. March Into Shed
13. Stallzeit
14. Goat On The Water
15. Milk Me Up
16. Ding Dong
17. Seven
18. Vain Killer
19. Bingo Bongo

Das Jahr ist noch jung, gerade erst durften die Metaljünger im JUZ in Andernach das großartige Event mit Burning Witches und Grave Digger erleben.
Heute Abend ist schon wieder ein Kracher. Heute Abend wird richtig hart zur Sache gegangen. Die Ziegen von Milking The Goatmachine werden heute die heilige Halle des Metals in Andernach in einen Ziegenstall verwandeln und laden uns ein zur Stallzeit!!!

Gemeinsame Sache mit den Ziegen machen heute Abend Desaster und Ichor. Es wird heute wirklich ein harter Abend mit extremer Musik. Dies mag den einen oder anderen weichgespülten Metaler abschrecken, doch der Stall füllt sich noch recht gut. Infernal von Desaster treffe ich direkt am Eingang am Tresen, also wird schon mal ein Bier auf den heutigen Abend getrunken.

Den Beginn machen heute pünktlich Ichor aus Trier. Als Black Metal Gewitter wird das Quintett Ichor betitelt. Und genau das ist es auch. Sänger Eric steht kurz vor dem Auftritt noch am Merchstand und will rüber zur Bühne gehen. Ein schon etwas angesäuselter Fan fragt ihn, ob er noch was kaufen kann. Eric entgegnet ihm: „Ich muss jetzt auf die Bühne, wenn du schnell machst, geht es“. Der Fan antwortet ich: „Moment mal, ich muss da wirklich mal überlegen, so genau weiß ich gar nicht mehr, was ich eigentlich wollte“. Wir müssen lachen, Eric auch und er macht sich auf die Bühne. Eben habe ich ihn nur im Hoodie gesehen, die Kapuze nimmt er jetzt ab. Zunächst sieht es aus, als wenn er seine Haare abrasiert hätte und nur noch in der Mitte ein Streifen Haare sei, ähnlich eines kurzen Irokesenschnitts. Beim näheren Betrachten sehe ich aber, dass es dann doch wohl eher eine Art „Kriegsbemalung“ ist! Die wäre dann auch passend, denn musikalisch ist auf der Bühne Krieg. Sehr brutales und donnerndes Soundgewitter. Passend dazu die bösen mörderischen Growls von Eric. Die Jungs von Ichor haben mich mit ihrem Sound sofort gefangen genommen. Meine Frau, die heute auch dabei ist, ist ebenfalls sehr von Ichor angetan. Und das will schon was heißen. Äußerste, brachiale Härte und dennoch ein sehr eingängiger Sound. Für die schallunempfindlichen Ohren heute hier im Stall zu Andernach ein erstklassiger Hörgenuss! Kein reiner Death Metal. Sie mischen eine schöne Brise Deathcore zum Death Metal. Ihr vierter Longplayer mit dem Titel Hadal Ascending ist gerade erst vor einem Monat erschienen. Den gilt es heute hier live zu würdigen. Vom neuen Werk sind dann auch Titel auf der Setlist, wobei der weitaus höhere Anteil von den Vorgängeralben kommt. Die Jungs aus Trier legen hier wirklich alles in Schutt und Asche, für mich eine absolute Empfehlung für das jährlich stattfindende Death Feast Festival hier in Andernach. Die 45 Minuten Spielzeit sind sehr schnell vorbei. Ichor haben den Stall hier ordentlich ausgemistet.

  

Weiter geht es mit Desaster, der Koblenzer Black Metal Thrash Band Legende. Der Ziegenstall hat sich zum Beginn von Desaster noch einmal etwas mehr gefüllt. 30 Jahre Desaster stehen 2019 an zu feiern. Wo sollte man das besser machen, als in der Heimat. Andernach ist mit dem JUZ ja die Metalmetropole Mittelrhein. Wir alle hier freuen uns auf einen Megaauftritt von Desaster. Das Quartett um Mastermind Infernal Kuschke weiß seit Jahren die Fachwelt zu beeindrucken. Desaster sind gern gesehene Gäste auf jedem Festival. Zahlreiche Gigs stehen auf ihrer Habenseite, inklusive denkwürdiger Auftritte in Südamerika!

Auch heute gibt es einen mehr als erstklassigen Gig hier im Stall zu Andernach! Mein Gott, wie gehen die ab! Die Setlist ist ein kleines Potpourri ihres bisherigen Schaffens. Die Fans gehen mit und sind total angetan. Auf der Bühne reißen die Jungs ein scharfes Set ab. Infernal Kuschke gibt das Riffmonster und hat sichtlich Spaß. Die große Bühne hier ist fast zu klein für ihn. Mehrmals steigt er hoch zu seinem Schlagzeuger Hont und feuert ihn an. Ja richtig gelesen Hont, dem Schlagzeuger. Wie viele wissen, ist im Herbst Schlagzeuger Tormentor (aka Husky) im Guten bei der Band ausgestiegen, da er neben seinen anderen Bands Asphyz und Sodom nicht mehr die zeitliche Möglichkeit hat, weiter mit Desaster zu spielen. Heute können wir hier erstmals Desasters neuen Schlagzeuger Marco „Hont“ Hontheim  in Andernach begrüßen und gebührend abfeiern. Hont macht das außergewöhnlich gut hier. Man könnte meinen, dass er ein langjähriges Bandmitglied ist. Ihm scheint es richtig gut zu gefallen, denn er sitzt meist verschmitzt lachend hinter seiner Bude. Das ist Freude pur und das wird gebührend gefeiert! Ich werde nachher mit lächelndem Unterton von ein paar Fans gefragt: „Womit hat Desaster so einen geilen Schlagzeuger verdient?“ Meine Antwort: „So eine geile Truppe hat nichts anderes verdient, nach Tormentor muss ein Hont her.“ Anders geht es nicht! Sataniac an den Voices kann natürlich ebenso beeindrucken wie Odin am Bass. Infernals Desaster ist mit Sataniac, Odin und Hont auch nach 30 Jahren genial besetzt. Wir hoffen alle doch mal auf eine schöne Geburtstagsfeier in diesem Jahr. Desaster haben sich hier im Stall 70 Minuten regelrecht die Hufe gewetzt und eine großartige Show abgeliefert!

  

Abschließend ziehen die Ziegen auf zum Blöken in den Stall. Für mich ist es bereits das dritte Mal, dass ich Milking The Goat Machine innerhalb der letzten eineinhalb Jahr sehe. Ich freue mich natürlich sehr, denn ich weiß, was da jetzt für eine Show kommt. Da kann man ruhig mal die Rechnung ohne das Milchmädchen machen. Die Goatenbourg Brüder Goatfreed Udder und Goatleeb Udder habe ich vor der Show bereits am Merchstand gesehen und ein Pic mit ihnen gemacht, praktisch Goats unmasked. Da treffe ich auch Jost Kleinert, den Sänger von Demonbreed, der für seine Kumpels den Merchstand macht. Da wird endlich auch aufgeklärt, wo Milking The Goatmachine eigentlich herkommen. Nicht aus Berlin, wie es in der eingängigen Literatur oft zu lesen ist, sondern aus dem Raum Marburg. Wieso denn öfter Berlin genannt wird, will ich wissen. Jost meint: „Vlt. waren die ja einmal da!?“

Eben noch die Ziegen unmaskiert und nett wie die Lämmer gesehen, heizen sie jetzt auf der Bühne den Stall auf. Oh ihr Metalgläubigen, kommet nun alle in den Stall zu Andernach und huldigt den Goats. Den Fans, die heute hier nicht erschienen sind, kann ich leider nicht verzeihen, denn only Goat can forgive oder Only Goat Can Judge Me, wie uns der erste Song der heutigen Setlist sagt. Milking The Goatmachine bringen puren Deathgrind im Goatenbourg Stil auf die Bühne. Die Musiker Goatleeb Udder und Goatfried Udder, die eigentlichen Goatfathers of Milkgrind, bringen den Stall zum Beben. Sie haben zur Verstärkung noch Lazarus Hoove live dabei. Jetzt kann kein Ziegenbein im Stall mehr Ruhe halten, der Ziegenreigen ist eröffnet. Mitgebracht haben sie uns unter anderem Nemesis Bettina von ihrem neuesten Werk Milking In Blasphemy. Goatleeb Udder sitzt im Hintergrund am Schlagzeug, trommelt, singt und grunzt, was das Zeug hält und feuert die beiden anderen Ziegen vor sich an, die außer Rand und Band sind! Zwischendurch kommt natürlich auch mal Onkel Wolf (zumindest im Song Here Comes Uncle Wolf oder auch im anschließenden Song Beware Of The Wolf). Ja, jetzt ist hier im Stall zu Andernach wirklich Stallzeit. Milk Me Up (Before You Go Go). Ding Dong (Motherföcker) jetzt geht es rund hier. Die Ziegen geben alles und eine große Auswahl ihrer Songs. Mit Bingo Bongo sind wir dann mit der Zugabe am Ende und Back From The Goats!

  

Fazit: Heute wurde die heilige Halle des Metals in Andernach in einen Ziegenstall umgewandelt. Nur die Harten kamen in den Garten. Es kamen einige Fans, um die lieblichen Geißlein zu schauen und anzubeten. Anbetungswürdig waren auch die Gigs von Ichor und Desaster. Der 09.02.2019 wird als eine tolle Party mit harter Mucke in die Annalen des JUZ eingehen. Drei ausgezeichnete Bands unterschiedlicher harter Gangart, bei der sich keine hinter der anderen zu verstecken brauchte!