Morlas Memoria – Follow The Wind

“Aus dem Windschatten.“

Artist: Morlas Memoria

Herkunft: Dresden, Deutschland

Album: Follow The Wind

Spiellänge: 37:52 Minuten

Genre: Melodic Metal

Release: 03.05.2014

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.morlasmemoria.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Leandra Johne
Gitarre und Gesang – Theo Johne
Gitarre – Eric Neufeld
Bassgitarre – Sebastian Leibe
Schlagzeug – Samuel Clauß
Keyboard und Percussion  – Tobias Ullmann

Tracklist:

  1. The Mirror
  2. Sphinx
  3. Incorrigible
  4. Silence
  5. Medusa’s Tale
  6. Circle Of Greed
  7. Ohne Probe
  8. Impetus
  9. Follow The Wind
  10. Case Of Pandora

Morlas Memoria Follow The Wind

Abmucken, Haare schunkeln, Bebieren und Verapfelsaften„, so beschreibt musikalische Sextett aus dem fernöstlichen, äh, Dresden (Ich darf das sagen. Ich komm von der Nordsee.) ihre eigenen Interessen. Interessant wird für mich heute vor allem der musikalische Aspekt, zumal Bier oder gar Apfelsaft um 12:00 Uhr mittags sich nicht geziemt – hab ich zumindest mal gehört.

Follow The Wind heißt der Longplayer aus dem Hause Morlas Memoria, vormals bekannt auch als Morlas Enigma. Auch wenn dieses Schmuckstück schon seit Mai des vergangenen Jahres auf dem Markt ist, hat es jetzt erst seinen Weg auf meinen Schreibtisch gefunden – da sag noch mal einer, wir hätten hier nicht viel zu tun.

Nachdem ich meinem Blick vom Cover lösen kann, findet die Disc dann auch endlich ihren Weg in das Laufwerk und sogleich ertönt mit The Mirror der erste Songs von Night…, ich meinte Morlas Memoria. Tatsächlich erinnert die Stimme von Leandra stark an vergangene Zeiten der gerade fast genannten Band, denn die Ähnlichkeit von Stimmlage und der schwingenden Gesangskunst zwischen Leandra und Tarja Turunen lässt sich definitiv nicht leugnen. Musikalisch wird dieser Song passend untermalt und bildet somit einen ordentlich abgerundeten Einstieg in das Album.

Auch Sphinx ist ein starker Song, welcher sich ohne einen Tiefpunkt weiter geradeaus durch das Album rockt, bevor mit Incorrigible ein ziemlich intrumentenlastiges, deutsch gesungenes Lied Einzug hält. Deutsche Songs zu schreiben und diese wirklich gut rüberzubringen ist, angesichts der Masseninkompatibilität und stellenweise vorherrschender Meinungen im Metal („Deutsch ist ja mal voll nicht true!“) durchaus schwierig und fast schon als Kunst zu bezeichnen. Doch Morlas Memoria ziehen dies eiskalt durch und: Es gelingt.

Eine kleine Überraschung bildet der Song Ohne Probe, bei dem ich zugegebenerweise kurz schauen musste, ob der Titel so korrekt ist. Überwiegend akustisch gehalten kommt diese Ballade federleicht dahergeschwebt und bildet zu seinen eher treibenden Vorgängern einen ruhigen, harmonischen Kontrast, bevor mit ImpetusFollow The Wind und Case Of Pandora das Album einen passenden Ausklang findet.

Fazit: Morlas Memoria haben mit Follow The Wind ein durchaus gutes und ernstzunehmendes Werk auf den Markt gebracht, welches vor allem dank des kurzen Akustikparts alles andere als eintönig daherkommt. Das Einzige, was hier fehlt, ist jedoch der eigene Touch, da das Album sehr an Nightwish erinnert. Dies ist zwar nicht großartig negativ, wirkt jedoch nicht mehr so frisch wie es damals der Fall war.

Anspieltipps: Incorrigible und Follow The Wind
Martin W.
8.5
8.5