Mr Bison – Holy Oak

“Setzen weiter auf den sandigen Sound aus der Sahara!“

Artist: Mr Bison

Herkunft: Cecina, Italien

Album: Holy Oak

Spiellänge: 45:24 Minuten

Genre: Rock, Stoner Rock, Blues Rock

Release: 25.05.2018

Label: Subsound Records, Cargo

Link: https://www.facebook.com/mrbisonband

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Matteo Barsacchi
Gesang, Gitarre – Matteo Scioccetto
Gesang, Schlagzeug – Matteo D`Ignazi

Tracklist:

  1. Roots
  2. Sacred Deal
  3. Heavy Rain
  4. Earth Breath
  5. Holy Oak
  6. The Bark
  7. The Wave
  8. Red Sun
  9. Beyond The Edge

Über Mr Bison bin ich 2016 gefallen, als sie Asteroid auf den Mark gebracht haben. Im Gedächtnis blieb, dass die Italiener einen ordentlichen US Stoner Rock Sound servieren, der in Blues Rock ragt, den man ebenfalls Nordamerika zuordnen kann. Ebenfalls sehr witzig: Das Trio hört allesamt auf den Vornamen Matteo. Zufall oder Absicht – man weiß es nicht. Wie in der Vergangenheit bleibt der Bass unbesetzt, dafür zocken die Gitarren von Matteo Barsacchi und Matteo Scioccetto, für den Druck muss weiterhin hinter der Schießbude Matteo D`Ignazi sorgen. Gesanglich wirbeln alle drei Musiker mit und sorgen so für die gewünschte Dichte in den einzelnen Stücken, in denen man kaum einen Bass vermisst.

Old School ohne abgedroschen nur alten Staub aufzuwirbeln, dringt ein Songtitel in die Ohren, den man schon 1000 mal gehört hat. Roots – der Titel geht einfach immer und kann immer wieder neu interpretiert werden. Die Blues-Handschrift von Mr Bison gefällt mir indessen immer besser. Klar passt es den Südeuropäern wunderbar in den Kram, dass diese Rockmusik seit ein paar Jahren wieder einen hohen Stellenwert genießt. 70er-Rock mit Doom Anteilen erlebt seinen zweiten Frühling – davon profitiert auch der Matteo Clan. Schwerfällig Passagen ziehen noch den besten Schwimmer gen Meeresgrund. Der Wüstensand setzt sich neben Schweiß in die verklebten Haare. Lockere Sommermelodien findet man keine, eher düstere Riffs einer todesbringenden kargen Wüste treffen einen wie einen Bumerang an den Kopf. Zur ersten Garde reicht es immer noch nicht, dafür stehen sie mit Titeln wie Sacred Deal, Heavy Rain oder dem Titeltrack Holy Oak als Anwärter auf Spitzenplätze in der ersten Reihe. Die Refrains bleiben im Kopf und für stressige Tage im grauen Alltag sorgen die Titel für eine bissige Antwort, um den Kopf freizubekommen. Fast melancholisch wirken Auftritte in emotionale Tiefen wie bei Heavy Rain oder The Bark. Flinke Nummern wie The Wave treiben die Geister aufs Neue an. Ein komplexes nicht eintöniges Werk dieses Holy Oak, das bereits in der Szene einige Vorzüge aufzeigen kann.

Fazit: Die Holy Oak Tour Part 1 endet dieser Tage mit den letzten Shows in Deutschland. Wer da zu spät gekommen ist, kann hoffen, dass es noch eine zweite Tour geben wird. Solange muss eben Holy Oak laufen, der deutlich griffiger als Asteroid von vor zwei Jahren ist. Der Hörspaß wurde ordentlich in die Stücke integriert und der US Wüstensound steht dem Trio weiterhin gut zu Gesicht - auch wenn die Fahrtrichtung damit auf Lebzeiten festgelegt wurde.

Anspieltipps: Sacred Deal und Red Sun
Rene W.
7.7
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
7.7