“ Gut Ding mag Weile haben!“
Artist: Nailed To Obscurity
Herkunft: Esens, Ostfriesland, Deutschland
Album: King Delusion
Spiellänge: 55:21 Minuten
Genre: Doom Metal Melodic Death
Release: 03.02.2017
Label: Apostasy Records
Produktion: Woodshed Studio, von Victor Santura
Link: https://www.facebook.com/nailedtoobscurity/
Bandmitglieder:
Gesang – Raimund Ennenga
Gitarre – Jan – Ole Lamberti
Gitarre – Volker Dieken
Bassgitarre – Carsten Schorn
Schlagzeug – Jann Hilrichs
Tracklist:
- King Delusion
- Protean
- Apnoea
- Deadening
- Memento
- Uncage My Sanity
- Devoid
- Desolate Ruin
Nailed To Obscurity sind für mich eine der interessantesten Bands der deutschen Metalszene. Warum? Sie lassen sich Zeit und überstürzen nichts. Bereits auf dem 2013er Album Opaque konnte man hervorragende Qualität abliefern, nun steht vier Jahre später, in der schnelllebigen Zeit von heute schon beinahe eine Ewigkeit und seitens der Plattenfirmen möglicherweise ein Albtraum, das Album King Delusion vor der Tür. Gut Ding mag eben Weile haben.
Hatte man in dieser Zwischenzeit ordentlich Zeit, sich auf Festivals und als Toursupport für namhafte Bands (Paradise Lost, Arch Enemy) auszutoben, so kann man diese Erfahrungen im Sound unterbringen, den die Band sicherlich haarklein auf seine Wirkungsweise abklopft. Dem Hörer begegnen epische Riffs, die äonenschwere Lasten mit sich tragen, dann wieder klangvolle Melodien, organische Soundlandschaften, harte Aggressionen mit kräftigen Riffs und folkigen Klängen unterlegt, dazu immer wieder die perfekt abgestimmten Vocals von Sänger Raimund Ennenga, der sich niemals in den Vordergrund mogelt, sondern wie ein gutes Instrument natürliche Klangbilder veredelt.
Produzent Victor Santura, der Größen wie Triptykon und Dark Fortress produziert hat, setzt in puncto Abwechslungsreichtum ebenfalls ein Ausrufezeichen. Schließlich hat er es geschafft der Band einen noch eigenständigeren Sound zu verpassen, der sich angenehm von den Vorbildern zu lösen beginnt und eigenes Territorium für sich absteckt, man höre sich beispielsweise das überlange Uncage My Sanity an, welcher sämtliche Trademarks der Band vereint. Würde man Opaque noch als saustarken Geheimtipp werten, so ist King Delusion die Eintrittskarte und der Handschlag mit dem „Who is Who“ der Szene. Nailed To Obscurity muss man kennen.