Naxen – Towards The Tomb Of Times

Ein kleines Underground Black Metal Gewitter über Münster

Artist: Naxen

Herkunft: Münster, Deutschland

Album: Towards The Tomb Of Times

Spiellänge: 47:39 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 05.06.2020

Label: Vendetta Records

Link: https://www.facebook.com/NAXENBM/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – FT
Gitarre und Gesang – LN
Bassgitarre – SP

Tracklist:

  1. To Welcome The Withering
  2. The Odious Ordeal
  3. A Shadow In The Fire Part I (Scars Of Solitude)
  4. A Shadow In The Fire Part II (Where Fire Awaits)

Aus dem wunderschönen Münsterland erhebt sich eine sehr dunkle und kalte Wolke, die ihren Weg in die Undergroundszene sucht und auch findet. Die Rede ist von dem Trio Naxen, das sich dem Black Metal, der atmosphärisch, melodisch aber auch rau ist, verschrieben hat. Gegründet hat sich das Trio, das ohne Schlagzeuger arbeitet, im Jahr 2018, in dem auch die erste EP auf den Markt kam. Zwei Jahre später ist dann die Zeit gekommen einen großen Schritt in der Undergroundszene zu machen und ihr erstes Album zu veröffentlichen. Die Scheibe hört auf den Namen Towards The Tomb Of Times, hat zwar nur vier Tracks, davon hat aber keiner eine Spielzeit unter zehn Minuten. Unter der Fahne von Vendetta Records wird die Scheibe vermarktet und veröffentlicht. Oft sind diese ziemlich langen Tracks sehr mutig, doch richtig umgesetzt können diese zu einem richtigen Highlight werden. So kommen mir einige Bands in den Sinn, wie die isländische Band Sinmara oder Uada aus den USA, die das schon gezeigt haben. Und nun aber mal schnell die CD eingeworfen und reingehört.

Der Opener To Welcome The Withering startet mit einem ruhigeren Songintro und geht nach knapp zwei Minuten in ein zwar ziemlich schnelles Black Metal Gewitter über, das aber trotz allem sehr eingängig, melodisch und zugleich ziemlich rau rüberkommt. Sehr stark stechen die melodischen Parts zum Ende des Titels heraus, die einen gelungenen Start abschließen.
The Odious Ordeal präsentiert sich dann zum Start etwas aggressiver als der Vorgänger, denn die Riffs sind hier kälter und rauer angesetzt, der hasserfüllte aber nicht bestialische Gesang untermalt dieses Gesamtbild noch dazu. Ab der Mitte des Titels tauchen dann ruhigere Töne auf, die kurzweilig ziemlich ruhig und dann in entspannter Geschwindigkeit weitergespielt werden. Dazu wird auch der Gesang etwas gequälter, was hier gut reinpasst. Kurz vor Ende des Tracks wird noch einmal Fahrt aufgenommen, es gibt einen schmerzerfüllten Schrei voller Hass und die Riffs werden um einiges schneller, bleiben aber melodisch.
Der vorletzte Titel, der sich A Shadow In The Fire Part I (Scars Of Solitude) schimpft, ist ein Gemisch aus Hass, Qual, Kälte und Melodien. Dieser Track baut zudem vom Gefühl her etwas Spannung zu dem zweiten Teil dieses Tracks auf.
Die Fortsetzung ist A Shadow In The Fire Part II (Where Fire Awaits) und bietet zum Abschluss noch einen richtigen Kraftklotz. Mit einem melodischen Start geht es im Anschluss in voller Geschwindigkeit in Richtung Black Metal Gewitter. Hier wird kompromisslos in die Saiten gehauen und nur wenig melodiöse Parts zugelassen.
Stellenweise wird der Sound hier sehr eingängig und überrascht auf ein Neues, da hierdurch das Gesamtbild gestärkt wird. Doch nicht nur das lässt noch einmal aufhorchen. Kurz vor Ende erklingen sehr ruhige und gemächliche Klänge an der Gitarre, hier wird nur ein wenig an den Saiten gezupft, es wird etwas in einer sehr bestimmenden Tonlage geflüstert und es geht in einem eingängigen und melodischen Stil weiter. Ein guter Abschluss.

Naxen – Towards The Tomb Of Times
Fazit
Das erste Album von Naxen ist gut geworden. Besonders gut gefallen hat mir der letzte der vier Tracks, mit seiner Abwechslung und seinem großen Finale. Auch sind die über zehn Minuten dauernden Titel gut und teilweise ziemlich stark umgesetzt, was auch Spaß macht anzuhören. Was es für den einen oder anderen dann vielleicht noch zu kritisieren gibt, ist, dass die Songs durch ihre Länge teilweise etwas an ihrer Würze verlieren können. Es kam mir ein paarmal so rüber, als hätte ich das Ganze schon in dem Track vorher gehört oder es klang kurzzeitig einfach zu gleich. Stark umgesetzt ist der Gesang, der hier oft in den verschiedensten Varianten zu hören ist, zum einen hasserfüllt, gequält oder aber rau und kalt. Ein gutes Debüt, was sich Black Metal Fans auf jeden Fall mal anhören sollten.

Anspieltipps:To Welcome The Withering und A Shadow In The Fire Part II (Where Fire Awaits)
Stefan S.
7
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Punkte