Nùll – Entity

Isländischer Black Doom

Artist: Nùll

Herkunft: Reykjavík, Island

Album: Entity

Genre: Black Metal, Doom Metal

Spiellänge: 42:20 Minuten

Release: 28.08.2020

Label: Black Met

Link: https://0000000.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang – S.S.
Gitarre – D.G.
Gitarre – Ö.S.
Schlagzeug – TMS
Bass – H.K.F.

Tracklist

  1. None
  2. Reduced Beyond The Point Of Renewal
  3. Grasping The Outer Hull Of The Tangible
  4. (em)Pathetic
  5. Conjoin The Vacuous
  6. An Idiosyncratic Mirage

Am 28.08.2020 erscheint bei Ván Records das neue Album der isländischen Black/Doom Band Nùll. Es nennt sich Entity und wird über das Label als CD und Vinyl verfügbar sein.

Da auf Island das Kontingent an guten (Black) Metal Musikern natürlich beschränkt ist, formieren sich immer wieder Bands, die auf Musiker anderer Bands zurückgreifen und somit den Schulterschluss wagen. Im Fall von Nùll sind es Musiker von Misþyrming, Naðra und Carpe Noctem. Nùll, auch unter dem Bandnamen 0 bekannt, gründeten sich 2012 und konnten bereits mit ihrem Erstling Null & Void zwei Jahre später auf sich aufmerksam machen.

Kommen wir zurück zum Schulterschluss, denn den machen sie hier nicht nur im Zusammenschluss der Musiker. Nein, dies machen Nùll hier auch mit den Genres Black und Doom Metal.

Das gelingt dem Quintett aus Reykjavik auf Entity ausgesprochen gut und dies sogar in epischer Breite. Irgendwie kann man die schroffe wilde Landschaft Islands in diesem Album sogar fühlen und die depressive Kälte in den Knochen spüren.

Entity enthält sechs Tracks voller (depressiver) Atmosphäre, die durch die Instrumentalisierung und den besonders extremen und abwechslungsreichen Gesang überzeugen.

Der Opener None beginnt mit einem schönen Gitarrensound, der fast schon wie Post Metal anmutet. Toller klarer, weinerlicher und fast wehklagender Gesang kommt hinzu, der den Song noch ein Stück schwerer und doomiger macht. Gegen Mitte des Songs ändert sich dieser Gesang, er wird höher und scharfe Gitarren fallen ein. Ein kurzer, aber heftiger Black Metal Anfall kommt in den Song, bevor er wieder sehr melancholisch doomig wird. Das Wehklagen in der Stimme des Sängers setzt erneut ein. Der Song bleibt extrem schwer bis zum Schluss.

Die Art der Vocals zwischen melodisch sauberem bis schreiendem, emotionalem Brüllen macht ganz klar die Songs auf Entity aus. Diese Vocals geben den Songs eine starke Emotionalität. Dieses emotionale Schwanken zeigt sich sehr deutlich in Reduced Beyond The Point Of Renewal. Hier wechselt ein wehklagender Gesang mit teilweisem Gurgeln und Keifen, schlängelt sich bis auf einen gewissen Punkt und mündet dann festlich in ausgelassener Stimmung.

Grasping The Outer Hull Of The Tangible beginnt sofort mit kreischenden und verängstigenden Vocals. Die Darbietung dieser Vocals setzen dem Hörer einigermaßen zu, wenn er sich an den wohligen Klargesang in den vorangegangen Songs gewöhnt hat. Der Track ist insgesamt wesentlich aufgewühlter, als die vorangegangen Songs. Der Black Metal Anteil wird hier im Verhältnis zum Doom um einiges hochgefahren.

Recht atmosphärisch folgt (em)Pathetic, dann Conjoin The Vacuous mit einem erneuten Wechselbad der Gefühle (Voices).

An Idiosyncratic Mirage beginnt mit Streichern, einem Aufschrei und wuchtigem Druck. Nervenzerfressende Vocals folgen und begleiten eine schwere, doomgeschwängerte Atmosphäre, die bis zum Schluss anhält und mächtig thront. Für mich persönlich das Glanzstück auf dieser Scheibe.

Nùll – Entity
Fazit
Entity ist ein tolles Album der Isländer Nùll, die hier eine mächtige Atmosphäre von Black und Doom Metal erzeugen. Massive Riffwände erwarten den Hörer. Die Stärke liegt in den verschiedenen Gesangsvariationen, die in den Songs unterschiedlich zur Geltung kommen. Das Glanzstück für mich persönlich ist der abschließende Song des Albums, An Idiosyncratic Mirage.

Anspieltipps: None, Conjoin The Vacuous und An Idiosyncratic Mirage
Juergen S.
8.7
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