Obscure Fall Shadows: Stellungnahme und Gegendarstellung des Veranstalters

Reaktion auf unseren Artikel vom 15.09.2020

Am 15.09.2020 haben wir die Stellungnahme des Mörlenbacher Bürgermeisters Jens Helmstädter zur kurzfristigen Absage des Obscure Fall Shadows Open Airs veröffentlicht. Am Montag, den 14.09.2020, sprach unser Redakteur telefonisch mit Herrn Helmstädter. Dessen Telefonat und die damit abgegebene Stellungnahme galt als Basis für den am 15.09.2020 veröffentlichten Artikel. Daraufhin wendete sich am gestrigen Abend Herr Jonny Schork (Veranstalter Drohende Schatten Concerts) an uns mit der Bitte, eine Gegendarstellung seinerseits hierzu zu veröffentlichen. Das Statement liegt unserer Redaktion via E-Mail vor und wurde auch auf der Facebook-Seite des Veranstalters in Deutsch und Englisch veröffentlicht.

Dieser Bitte möchten wir hiermit selbstverständlich nachkommen:

Gegendarstellung zum Artikel des Magazins

“Times for Metal”
OBSCURE FALL SHADOWS

Statement regarding the Facts / Fakten

Black-Metaller, Metalfans,Vertreter der Metal Presse

Dies ist mein erstes und letztes Statement zu meiner Veranstaltung Obscure Spring/ Fall Shadows. Verlegt von 18.April 2020 – Covid bedingt auf den 12. September. Es ist falsch dass ich vor Mittwoch Nachmittag von einer Absage seitens der Stadt gewusst habe oder vorsätzlich die Gäste nach Mörlenbach-Weiher locken wollte. Das Konzert war seit August mit 250 Personen ausverkauft und laut Gesetz und Covid-Verordnungen des Landes Hessen nicht genehmigungspflichtig. Erst ab 251 Personen ist dies nötig und jeder Person müssen 3m2 zur Verfügung stehen ( Mit Maske / Schutzscheibe im Einlassbereich / im Gastronomiebereich / und im Bereich der sanitären Anlagen) Dies kann eine vernünftige Maskenpflicht auch gewährleisten.Das Hygienekonzept wurde vom Gastwirt der Veranstaltungsortes eingereicht auf seinem Privatgrundstück mit 1000m² Konzert- Fläche (und 2500m² Gesamtfläche) eingereicht. Der OB hat dies völlig falsch mit 360m² deklariert (entgegen jeglicher Tatsachen zum Privatgrundstück und den Bauplänen und dann den Gastwirt und mich drei Tage vor dem Konzert als “nicht qualifiziert” hingestellt und die Verbotsverfügung ohne jeglichen Dialog 3 Tagen vor dem Konzert abgegeben.

Am Mittwoch Vormittag (!) habe ich allen Besuchern über meine Kanäle mitgeteilt, das die Besucher eine Risikoauschlusserklärung einen Ausweis und ihr gültiges Ticket am Einlass (und gegebenenfalls einen Personalausweis für den Sicherheitsdienst und für den Eigen- und Fremdschutz in der Covid-19 Zeit) benötigen.

Selbiges wurde allen originalen Kartenbesitzern per Mail mitgeteilt- mit der Bitte um Weitergabe, falls sie ihre Karten aus privaten Gründen verschenkt verkauft oder weitergegeben haben. Weiterhin wurde die Running Order mit Live- Musik der 3 Gruppen von 18:15-22:00 extra aus Respekt vor den Anwohner und den Konflikten, die nichts mit der Durchführung des Konzerts zu tun haben, angepasst mit der Garantie, die Lautstärke in angemessen Rahmen und durch versierte Techniker überprüft zu halten.

Am Mittwoch Mittag vor der Veranstaltung wurde mir die Verbotsverfügung überraschend an meine private Email Adresse von Ordnungsamt und schriftlich an meine Privateadresse am Donnerstag (persönlich vor meiner Haustür von OB und Ordnungsamt) zugestellt. Sofort am Mittwoch habe ich einen Anwalt und Verwaltungsrechtler eingeschaltet um das “Verbot“ und die realitätsfernen Behauptungen sowie das Hygienekonzept professionell zu verteidigen und alles zu tun, die Veranstaltung durchzuführen. Bei der Zustellung der Verbotsverfügung habe ich vor Ort mit OB Helmstädter und Herr Hien gesprochen und beruhigend erklärt, wie die Veranstaltung durchgeführt wird. Mit kompletter Maskenpflicht während der Spielzeit und ( wenn nötig auch ohne Alkoholausschank)
Das wurde seitens der Verantwortlichen OB und Ordnungsamt in Betracht gezogen. Einen Vorschlag “ein neues Gelände in Zukunft zur Verfügung zu stellen“ kann ich keinem Vertreter der Lokalpolitik persönlich abnehmen. Dies ist 48h vor Veranstaltungsbeginn, während die Juristen professionell gegen völlig falsche Tatsachen vorgehen und als fachfremde, der Metalszene ohne Einblick in die Kultur und Subkultur sind und mich dabei als Veranstalter komplett übergehen, schlicht utopisch. In meinen fast 20 Jahren, in denen ich Black Metal Konzerte veranstalte, ist mir so etwas noch nicht passiert.

Das Obscure Fall Shadows war real und vor Ort mit jedem Detail Covid- und Gesetzeskonform aufgebaut. Mir ging und geht es um die Bands und die Besucher um das respektvoll zu genießen – als Künstler und Musiker in dieser schweren und seltsamen Zeit im Jahre 2020.

Die von mir vorgeschlagenen Anpassungen, Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände ein generelles Alkoholverbot bis zur Aufstockung der Security auf 8 Personen sowie andere Zugeständnisse wurden samt und sonders abgelehnt und keine Kommunikation geführt. Das hat Herr OB Helmstädter zu verantworten. Die Klage gegen die Verbotsverfügung wurde durch alle Distanzen und enormen monetären Aufwand bis Samstag geführt und erst am Samstag Nachmittag wurde vom Verwaltungsgericht das Verbot in dritter Instanz bekannt gegeben. Per Mail habe ich selbst diese erst am Montag NACH der Veranstaltung erhalten. Bis zur Bekanntgabe lagen die Chancen sehr gut, dass die Veranstaltung wie geplant mit Hygienekonzept stattfinden kann.

Es waren zu diesem Zeitpunkt 14:00h erst einige wenige Gäste, aber alle Bands, Security und freiwillige Helfer in bester und ruhiger Stimmung vor Ort und der Soundcheck lief. Die einzige Verfehlung, die ich mir zugestehen muss, ist die Intransparenz dieser Ausnahmesituation nach 14:00. Ich war selbst um 15:00 Uhr noch überzeugt, dass die Veranstaltung stattfinden und eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann.

Ich habe selbst vor Ort deeskaliert und die Besucher in die nahe gelegene Music Hall und seinem Inhaber gelotst um sie dort vor der Öffnung des Geländes zu empfangen. Ich habe als Veranstalter dort zwischen 2017 und 2018 etliche Konzerte erfolgreich und ohne jeglichen Vorfälle durchgeführt. Der ganzen Gemeinde unf Black Metal und Metalfans ist das bekannt.

Wie in einem Webzine geschrieben, gab es zu keinem Zeitpunkt Sieg-Heil Rufe oder gar „strömenden Bierausschank“ vor Ort auf dem Gelände. Der Gasthof war für das Publikum erst ab 15:00 Uhr geöffnet und durch das Konzertverbot das private Gelände der Gastwirte, hier wurde wenig ausgeschenkt. Der Gastwirt hat seine Gastronomie betrieben und hat durch den Verkauf im Biergarten keinen finanziellen Schaden erlitten. Das Hygienekonzept war übererfüllt Laufwege eingetragen, es wurden extra eigene Masken gedruckt, die Gäste informiert und die Risikoausschlussschriebe eingefordert. Alle Bands wurden bezahlt, haben ihre Anreisekosten bezahlt bekommen und wollten teilweise selbst von der Gage zurücktreten weil sie wissen, dass ich alles getan habe um das Event möglich zu machen. Dies habe ich abgelehnt und habe die Gagen bezahlt Ab dem zerstörerischem “Konzertverbot“ und meinem Einsatz vor Ort für die Konzertbesucher endet meine Verantwortung für das Gelände.

Meine Fassungslosigkeit und meinem Ärger habe ich dem Bürgermeister in einigen Sprachen kundgetan. Dieser hat nicht den Hauch einer Ahnung, was er damit angerichtet hat. Es gibt im Übrigen kein Spielverbot für freie Musiker aus allen Ländern der Welt. Jeder Ticketbesitzer ist selbstverständlich selbst verantwortlich für sein Handeln vor Ort sein Geld aufgrund der Covidregularien zurückfordern, allerdings muss ich so ehrlich sein und sagen, dass dies die Durchführung des Sinister Howling im Oktober gefährden kann, da mir schon jetzt dadurch erhebliche zusätzliche Kosten entstanden sind
Ich werde mich jetzt vollkommen auf das Sinister Howling konzentrieren und überlasse nun jedem, sich selbst sein Bild zu machen. Es wurde viel geschrieben und gemutmaßt, die Wahrheit kennen nur die Gäste und Bands von vor Ort.

In diesem Sinne: „Qui alterum incusat probri eum ipsum se intueri oportet.“

In diesem Sinne
Blackest
Jonny Schork / Veranstalter Drohende Schatten Concerts
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(Das Statement wurde nicht verändert – lediglich die Abstände im Text wurden für eine bessere Lesbarkeit auf unserer Seite angepasst)

Link zum angesprochenen Artikel

Obscure Fall Shadows: Stellungnahme zur Konzertabsage durch Bürgermeister