Obscurity – Skogarmaors

27.08.2021 - Melodic Death Metal / Pagan Metal - Trollzorn - 56:11 Minuten

Bassist Ziu hat Obscurity nach 25 Jahren verlassen. Ein Grund mehr, noch einmal auf das letzte gemeinsame Album vom letzten Jahr einen Blick zu werfen. Veröffentlicht wurde es bereits im August und kommt mit dreizehn Songs fast auf eine Stunde Spielzeit. Veröffentlicht wurde es über Trollzorn und die Deutschen haben natürlich ihren Stil nicht geändert. Melodischer Death Metal mit heidnischen Wurzeln werden von Agalaz mit Lyrics in unserer Landessprache veredelt. Wetternd, bissig und niemals satt stampft das Quartett durch die Wälder, Wiesen und Berge unserer Republik, um es mit jedem Widersacher aufzunehmen. Mit den beiden Songs Wodanaz Kriger und Niedertracht werden die giftigen Pfeile gen Himmel geschickt und verdunkeln diesen. Was bleibt, ist die gepflegte Handschrift, die sie seit 1997 in ihren Tracks verankern. In der deutschen Pagan Metal Szene hat das Debüt Bergisch Land von 2000 immer noch einen Kultstatus und genau darauf möchte ich jetzt hinaus. Titel Numero 10 hat den vielversprechenden Songtitel Bergische Löwen Pt.2 abbekommen. Der Klassiker wird aufgegriffen und geschickt fortgesetzt – ohne Frage das Highlight des Silberlings, der ansonsten ganz humorlos über das Schlachtfeld pflügt, ohne neue Nebenschauplätze aufzutun. Midtempo-Passagen schwellen zum walzenden Getöse an, um dann wie ein schweres Gewitter den ganzen Hass zu entladen. Eine weitere spannende Randnotiz, neben dem Klangbild blieb das Quartett auch dem Label abermals treu und zog zum sechsten Mal mit Trollzorn die Fäden. Agalaz bleibt der Fels in der Brandung, während die beiden Gitarren von Dornaz und Askar immer wieder Staub aufwirbeln. Neben den meist positiven Aspekten muss man jedoch feststellen, dass bis auf Bergische Löwen Pt.2 keine Gassenhauer auf Skogarmaors Platz gefunden haben. Oft sprintet der Longplayer am Hörer vorbei, ohne ihm im finalen Schlag das pochende Herz aus der Brust zu reißen. Fans des Genres dürfte das über weite Strecken nicht abschrecken, schließlich bleiben Obscurity weiter der ungeschliffene Rohdiamant der Undergroundszene und können durch ihren kalten wie abweisenden Sound punkten.

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Obscurity – Skogarmaors
René W.
7.8
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