P.O.D. – Circles

“Man wird doch noch mal Träumen dürfen…!“

Artist: P.O.D.

Herkunft: San Diego, Kalifornien (USA)

Album: Circles

Spiellänge: 37:22 Minuten

Genre: New Metal, Crossover

Release: 16.11.2018

Label: Mascot / Rough Trade

Link: http://www.payableondeath.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Paul „Sonny“ Sandoval
Gitarre – Marcos Curiel
Bassgitarre & Hintergrundgesang – Mark „Traa“ Daniels
Schlagzeug, Gitarre, Gesang & Hintergrundgesang – Noah „Wuv“ Bernardo

Tracklist:

  1. Rockin‘ With The Best
  2. Always Southern California
  3. Circles
  4. Panic Attack
  5. On The Radio
  6. Fly Away
  7. Listening For The Silence
  8. Dreaming
  9. Domino
  10. Soundboy Killa
  11. Home

Irgendwie ist jeder ja zum Metal gekommen oder? Naja, man muss bei der Aussage wirklich die Kirche im Dorf lassen, denn neben uns, die verstanden haben, das Growlen und Shouten weder etwas mit Anschreien zu tun haben muss, noch muss das heißen, dass der Sänger etwa Schmerzen erleidet, gibt es angeblich auch eine große Masse an Menschen, die mit Metal nichts anzufangen wissen. Sind wir mal ehrlich, irgendwie ist ja nicht jedem der Metal in die Wiege gelegt worden und so braucht es „Einstiegsdrogen“, beziehungsweise Genres, die sich trauen, Genrestandards aus dem Pop/Rock mit den uns heiligen Elementen zu vermischen. Hierzu gehören ganz klar die Vertreter des New Metals oder auch des Crossover Rocks. Hier versucht man mit einem Hip-Hop&Metal-Mix zwei Genres zu vermischen, die so eigentlich nicht zusammengehörten.

Dass das funktionieren kann, das wissen wir alle schon seit den 1990ern. Den Einstieg machte damals die Band Korn, die allgemein als Genrevorbereiter gilt. Es folgten in der ersten Welle Vertreter unter dem Namen Coal Chamber, Deftones, System Of A Down & Limp Bizkit, um dann weitere Kapellen zu inspirieren, sich der Bewegung anzuschließen. Hierzu gehörten dann die heute nicht mehr für New Metal bekannten Linkin Park und die hier vertretenen P.O.D..

Gegründet in den frühen 90ern, mussten Paul „Sonny“ Sandoval und Gefährten bis 2001 auf ihr erstes wirklich erfolgreiches Release warten. So erreichte Satellite alleine in Deutschland, Schweiz und Österreich satte einundzwanzig Mal den Goldstatus – von den sechs Dreifachplatin in den USA möchte ich gar nicht erst anfangen. Nach ihrem absoluten Durchbruch ging es leider erst mal wieder steil bergab (also im Vergleich), konnte nie wieder eine Platte an den Erfolg von damals anknüpfen. Doch aufhören, das war für die Herren aus Kalifornien auch nicht der richtige Weg. So folgten in den Jahren 2003, 2006, 2008, 2012, 2015 und das hier besprochene Release 2018 je ein Album.

Mit Circles versucht man sich an Altbekanntem. In allen elf Songs ist der Ursprung aus dem New Metal klar zu hören und der P.O.D.-Style bleibt unverkennbar. Mal erinnert ein Track an Crazy Town und mal werden die Genremixes in Richtung Reggae erweitert. Doch der wirkliche Funke will nicht zu 100% überspringen. Stilistisch bleibt man absolut vielfältig und eingängig, was die Arbeit an den Gitarren angeht. Einzig der Ohrwurmcharakter-Song, à la Alive, Satellite, Youth Of The Nation oder Boom fehlt auf Circles ganz.

Fazit
Fazit: Abschließend lässt sich sagen, dass P.O.D. nicht älter geworden sind und wer gerade einen Backflash in die Jugend braucht (also so wie ich), der ist mit Circles absolut gut bedient. Sollte man jedoch erwarten etwas Weltbewegendes zu erhalten, was wie früher in allen Radios der Welt laufen wird, der wird feststellen müssen, dass erstens heute so gut wie niemand mehr wirklich Radio hört und zweitens, hierfür auch leider kein wirklicher Track auf der Platte einlädt. Versteht mich nicht falsch, Circles macht Spaß zu hören, ist aber leider achtzehn Jahre zu spät erschienen. Ach ja, einen halben Punkt ziehe ich noch mal ab, denn ich finde, dass ein "Full-Length"-Album eindeutig länger sein sollte als nur 37 Minuten.

Anspieltipps: Home, Rockin' With The Best, Panic Attack
Kai R.
6
Leser Bewertung1 Bewertung
6.1
6
Punkte