Paganland – Winds Of Freedom

“Atmosphäre trifft blechernen, ukrainischen Pagan Metal!“

Artist: Paganland

Herkunft: Lviv, Ukraine

Album: Wind Of Freedom

Spiellänge: 37:48 Minuten

Genre: Pagan Metal / Black Metal

Release: 04.03.2013

Label: Svarga Music

Link: https://www.facebook.com/Paganland.UA

Bandmitglieder:

Gesang – Volodymyr
Keyboard & Synthesizer – Ruen
Gitarre – Vladislav
Bassgitarre – Stanislav
Schlagzeug & Percussions – Yor

Tracklist:

  1. Коло Вiчностi – iнтро / Wheel Of Eternity [intro]
  2. Тiнi Минулого / Shadows Of The Past
  3. Сила Духу / Power Of Spirit
  4. Чорногора / Chornohora
  5. Подолянка / Podolyanka
  6. Нiчний лiс / Night Forest
  7. Тумани i сутiнки / Fogs And Twilights
  8. Вiтер волi/ Wind Of Freedom

Paganland - Winds Of Freedom

Lviv (oder auch „Lemberg“) ist spätestens seit der Fußballweltmeisterschaft 2012 ein bekannter ukrainischer Ort, der nicht nur Heimat der ukrainischen Band Paganland ist, sondern zeitgleich auch eine der schönsten Städte der Ukraine.

Welches Genre eine Band mit dem Namen Paganland bedient, ist glaube ich nicht schwer zu erraten. Doch hat die Band zusätzlich zum Genre Pagan Metal auch Einflüsse aus dem Black Metal in ihrer Bandbeschreibung angegeben. Um jetzt herauszufiltern, was die Westukrainer wirklich produzieren, muss ich nur noch auf ”Play” drücken.

Atmosphärisch geht es zugleich mit dem Song Wheel Of Eternity, dem Intro des Albums, los. Hier wird gekonnt das Rauschen eines Baches mit einem leisen Pfeifen des Windes kombiniert und auf dudelsackähnliche Synthesizer-Klänge zurückgegriffen. Das klingt zwar sehr passend, ist mir für das Genre aber zu elektronisch und somit geht ein wenig von dem klassischen Wikinger-Sound verloren.

Genau wie das Intro aufgehört hat, geht es fließend (wieder mit Wasserplätschern – wie passend) in den ersten wirklichen Song über. Shadows Of The Past bekommt trockenklingende Gitarrensounds und eine Synthesizer Flöte als Melodiegeber spendiert. Hier hört man auch gut heraus, was die Band mit Black Metal-Einflüssen meint, denn Sänger Volodymyr bedient nicht nur den klaren Gesang à la Mathias „Warlord“ Nygård (Turisas). Zum Beispiel in dem Song Power Of Spirit greift man zusätzlich auf tiefe Growls zurück, welche zeitweise so klingen, als hätte Johann Hegg (Amon Amarth) persönlich Gesangsunterricht gegeben – doch ist das Black Metal?

Ein wirklicher Pluspunkt ist die bereits erwähnte Atmosphäre, die mal aus mittelalterlichem Kriegsgeräuschen, Meeresrauschen, Windgeheule oder wie im Song Podolyanka aus dem Gesang eines Mädchens besteht und gekonnt eingesetzt wird.

Der als Titelsong beschriebene letzte Song des Albums Wind Of Freedom (Hörprobe unter der Bewertung) fasst das Gesamtkonzept wunderbar zusammen. So ist dort sehr schön zu hören, dass die Gitarren zwischenzeitig aufgrund der zu starken Verzerrung sehr blechern klingen und dass die ”Vikingsounds” durch den Einsatz des Synthesizers immer etwas zu elektrisch wirken. Doch das ist ganz klar ein Punkt, der unter den Mantel der „Geschmacksache“ gepackt werden kann.

Fazit: Paganland trifft mit Pagan Metal schon ziemlich das Genre, welches sie mit ihrem Album Wind Of Freedom spielen. Warum man sich dafür entschieden hat, Black Metal mit aufzuzählen, geht mir zwar nicht ganz auf, aber jeder braucht eben seine Extrawurst. Der beschriebene blecherne Sound der Gitarre und die Synthesizer-Backgrounds machen mir aber beim erneuten Durchhören ein wenig zu schaffen. Ebenso fehlt mir der Druck, was ich auf die Produktion zurückführen würde und nicht auf die Arbeit der Band selbst, denn die Bassgitarre und das Schlagzeug haben für sich schon genug Volumen, doch geht da mit Sicherheit noch einiges mehr. Wer sich damit abfinden kann, den Text nicht zu verstehen – denn Paganland singen ausschließlich auf Ukrainisch - der wird mit Wind Of Freedom schon seine Freude haben und dass, obwohl ich schon so einige Kritikpunkte habe, die eine Verbesserung wünschenswert machen würden. Anspieltipps: Power Of Spirit, Podolyanka und Wind Of Freedom
Kai R.
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