Painkiller Party – It’s Never Too Late To Have A Happy Childhood

Die wohl längste Electrocore-Ejakulation!

Artist: Painkiller Party

Herkunft: Minden, Deutschland

Album: It’s Never Too Late To Have A Happy Childhood

Spiellänge: 42:33 Minuten

Genre: Deathcore, Metalcore, Electrocore

Release: 17.09.2021

Label: Hopeless World Records

Link: https://www.facebook.com/PainkillerParty/

Bandmitglieder:

Gesang, Synthesizer – Jenny Josefine Schulz
Gitarre – Christopher Schlüting
Bassgitarre – Max Schulze
Schlagzeug – Noel Sommerkamp

Tracklist:

  1. Rising Higher
  2. B*KK*K (This Pary Sucks)
  3. It’s Never Too Late To Have A Happy Childhood
  4. I’m Empty, You’re Full
  5. Nerdlove
  6. Lovebite Battler
  7. Well Then, Max (We Wrote A Song For You)
  8. I’m So Glad You’re My Ex
  9. It’s Always The Girlfriends (And Sometimes It’s The Boyfriend’s)
  10. Gang Bang Tango
  11. Edgy
  12. Still Fucking True

Metal Musik und Pornografie ist schon lange etwas, was zusammen funktioniert. So haben zum Beispiel Rammstein ein Video zum Song Pussy nicht wie üblich auf YouTube veröffentlicht, sondern bei einem Anbieter, der den Inhalt des Videos auch unzensiert zeigt (eine Pornoseite). Dazu gibt es gleich ganze Genres, die sich dem Crossover aus pornografischen Texten und hartem Grindcore verschrieben haben (Porngrind) und eine Mischung aus Elektro und Metalcore kennen wir bereits von Bands wie Eskimo Callboy. Dass so was Spaß machen kann (also alle drei Beispiele für sich) brauche ich nicht weiter herausheben. Bei Painkiller Party trifft man sich in der geistigen Mitte der drei Standpunkte und bringt mit dem Album No, It’s Never Too Late To Have A Happy Childhood im September 2021 eine neue musikalische Ejakulation auf den Markt. Da ich das Debütalbum nicht kenne, kann ich keine Vergleiche ziehen, ob der Wechsel von den Pitchblack Studios hin zu David Beule (ShrimpAudio) einen wirklichen Unterschied macht und ob sich der Wechsel für den Hörer am Ende bemerkbar macht. Doch das ist auch eigentlich nicht zwingend notwendig, denn jemand, der etwas absolut Skurriles auf die Ohren bekommen möchte, der bekommt gleich beim ersten Track 100 % seiner Erwartungen erfüllt. So macht das Intro Rising Higher einen harten Hardcore-Start samt Crewshouts und sehr tiefen Growls, die leider so stark verzerrt gesungen sind, dass man den Text kaum nachvollziehen kann, sofern man diese nicht mitließt – und ich bin geübt im Hören von False Chord-Shouting. Da die Texte etwas sind, was die Band selbst hervorhebt, ist gerade der Punkt ein wenig schade. Dazu kommt, dass der klare Gesang (der wirklich nur homöopathisch eingeworfen wird) irgendwie nicht wirklich überzeugen möchte. Die Deathcore-Breakdowns sind leider wenig innovativ und wirken repetitiv.

Doch es soll nicht so klingen, dass alles schlecht ist, denn das würde nicht der Wahrheit entsprechen. Da, wo die ersten beiden Songs alles andere als abwechslungsreich sind, darf der namensgebende Track und I’m Empty, You’re Full das Blatt wenden. Hier setzt man viel auf Synthesizer Sounds, die nach schrillen Computersounds klingen. So wechselt man munter zwischen schnellen Parts samt Blasts-Beats, Breakdownparts und Mit-Tempo-Passagen, die zum Teil so langsam werden, dass man meint, der Track würde gleich anhalten – das gefällt.

Mein persönliches Highlight ist I’m So Glad You’re My Ex. So spielt der Track mit Sounds, die an Diskettenlaufwerken von 486er und Co. erinnern. Auch die Sampler in It’s Always The Girlfriends (And Sometimes The Boyfriend’s) erzählen eine nachvollziehbare Geschichte, die so 1-zu-1 zum Track passt.

Painkiller Party – It’s Never Too Late To Have A Happy Childhood
Fazit
Wie soll ich die Platte jetzt bewerten? Durchwachsen, ja das wäre, glaube ich, das richtige Wort. Also es ist nicht alles schlecht, jedoch auch noch weit davon weg, dass ich es als Gold verkaufen würde. Doch will die Band das überhaupt? Ist es hier vielleicht genau so wie bei Hörn? Also ein Kunstwerk, welches gar keinen Anspruch hat? Dann wäre es gut gelungen. Jedoch im Vergleich mit anderen Releases 2021 sind hier ein paar wenige Highlights hinter viel repetitiven Deathcore-Sounds versteckt. Doch würde ich jedem, der auf einen skurrilen Mix steht und sich damit abfinden kann, dass trotz großer Ankündigung im Pressetext doch gar nicht so viel auf der Platte passiert, mal in It’s Never To Late To Have A Happy Childhood reinzuhören.

Anspieltipps: I’m So Glad You’re My Ex und It’s Always The Girlfriends (And Sometimes The Boyfriend’s)
Kai R.
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