Pallbearer – Heartless

“Bitte laut aufdrehen!“

Artist: Pallbearer

Herkunft: Little Rock, USA

Album: Heartless

Spiellänge: 59:59 Minuten

Genre: Doom Metal

Release: 24.03.2017

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://pallbearerdoom.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Brett Campbell
Gitarre – Devin Holt
Bassgitarre – Joseph D. Rowland
Schlagzeug – Mark Lierly

Tracklist:

  1. I Saw The End
  2. Thorns
  3. Lie Of Survival
  4. Dancing In Madness
  5. Cruel Road
  6. Heartless
  7. A Plea For Understanding

Nanu, was ist das denn? Pallbearer? Noch nie was von gehört. Wenn es Euch ähnlich ergeht, habt Ihr die US Doom Metal-Band bislang wohl ebenfalls nicht aufs Ohr bekommen. Das neue Album Heartless, welches über kein anderes Label als Nuclear Blast versucht, Jünger düsterer Gedanken einzufangen, in der Anlage platziert, muss man gleich den Regler nach oben schrauben. Oft kommt das Genre in jeder Lautstärke an, Pallbearer jedoch gefallen am besten bei höheren Dezibel. Seit diesem Freitag können alle Interessierten bei uns in der Republik das eine Stunde andauernde Zusammenspiel aus weitreichenden Melodien und offenen Gitarrenklängen erleben.

Viel braucht das Quartett aus Little Rock nicht. Sie kombinieren die Idylle ihrer Heimat Arkansas, ohne texanischen Wüstensand ins Getriebe zu bekommen. Dass Doom Metal nicht zwingend pechschwarz überzogen aus muffigen Proberäumen auf einen Silberling wächst, beweisen Pallbearer. Warmherzig, auf ihre Weise gar gutmütig, umschließen die Songs den Hörer, um ihn kräftig in den Arm zu nehmen. Von Traurigkeit kaum eine Spur zu erkennen, laufen I Saw The End und Lie Of Survival trotz der Thematik erfrischend auf den einzelnen Rillen der Platte. Nicht selten verliert man die Konzentration und lässt die Gedanken schweifen.

Pallbearer bilden eine ernste Alternative zu längst verstaubten Kollegen des Genres, die gar kein Interesse mehr daran haben, noch neue Länder aufzutun. Dass Brett Campbell, Sänger und Gitarrist, beim Komponieren neuer Stücke noch hungrig ist, spürt man von der ersten Sekunde an. Längere gesanglose Frequenzen verlieren nicht den Reiz, sondern werden anspruchsvoll von Devin Holt, Joseph D. Rowland und Mark Lierly hoch gehalten. So macht Doom Metal Anno 2017 Spaß und offenbart neue Reize.

[youtube]WmfKPB7AGDc[/youtube]

Fazit: Positiv überrascht werden Pallbearer Tracks von Heartless noch öfter bei mir laufen. Doom Metal bleibt zeitlos, vor allem, wenn man den Mut und die Muße hat, eigene Idee zu verankern, die zudem dem Gesamtbild gut tun. Fans von schleppenden Riffs und langwierigen Mustern, die nicht darauf bestehen, gleich ins Grab zu fallen, sollten den Männern aus Little Rock ein Ohr schenken.

Anspieltipps: I Saw The End und Dancing In Madness
Rene W.
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