Persuader – Necromancy

Teutonen Powermetal aus Nordschweden

Artist: Persuader

Herkunft: Umeå, Schweden

Album: Necromancy

Spiellänge: 44:05 Minuten

Genre: Power Metal

Release: 04.12.2020

Label: Frontiers Music s.r.l.

Link: https://www.facebook.com/Persuader-50270729045/

Bandmitglieder:

Gesang – Jens Carlsson
Gitarre – Fredrik Mannberg
Gitarre – Emil Norberg
Schlagzeug – Efraim Juntunen

Gastmusiker:
Bassgitarre – Fredrik Hedström (ehemaliges Bandmitglied bis 2019)

Tracklist:

  1. The Curse Unbound
  2. Scars
  3. Raise The Dead
  4. Reign In Darkness
  5. Hells Command
  6. Gateways
  7. The Infernal Fires

Was haben Meshuggah und Persuader gemeinsam? Musikalisch gar nichts, aber beide kommen aus dem nordschwedischen Umeå, ca. 600 km nördlich von Stockholm und ca. 400 km sind es von dort bis zur finnischen Grenze auf dem Landweg. Ansonsten ist die Truppe bereits seit 1997 aktiv und hatte in der Vergangenheit eine gewisse Ähnlichkeit zu Blind Guardian. Der Grund dafür heißt Thomen Stauch (ex-Drummer von Blind Guardian) bzw. Savage Circus, wo Jens Carlsson und Emil Norberg gemeinsam mit Thomen aktiv waren. Das ist allerdings mittlerweile Geschichte und lange her. Im Jahre 2020 gibt es den fünften Longplayer der Nordschweden nach sechs Jahren Pause und The Fiction Maze. Die weiteren Releases waren The Hunter (2000), Evolution Purgatory (2004) und When Eden Burns (2006). Mit dem Wechsel zum italienischen Label soll eine neue Seite der Geschichte von Persuader aufgeschlagen werden. Momentan fehlt dafür noch der Bassist, Fredrik Hedström verließ die Band 2019 und wer den Bass auf der Scheibe zupft, ist leider nicht bekannt. Einen neuen Gitarristen hat man bereits: Fredrik Mannberg (Nocturnal Rites) ersetzt Daniel Sundbom.

The Curse Unbound eröffnet das Langeisen, typischer Powermetal teutonischer Prägung gibt es auf die Ohren und die Stimme von Jens Carlsson hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Hansi Kürsch, aber auch nur eine Ähnlichkeit. Es wird ordentlich Tempo gemacht und erinnert ein wenig an die frühen Blind Guardian-Sachen Ende der 80er-Jahre. Scars macht genauso weiter, das Tempo wird etwas reduziert und Jens liefert stimmlich die eine oder andere tiefere Passage. Die Saiten dürfen auch mal etwas intensiver agieren und insgesamt ist das Gehörte solider Powermetal, wo mir allerdings ein wenig die Inspiration fehlt. Raise The Dead kommt anfänglich mit etwas anderen Klängen um die Ecke, geht aber nach einer Minute zu dem bereits bekannten Powermetal Sound über. Der Refrain ist recht rund und wird mit einer leicht gutturalen Stimme angereichert, welche in dem musikalischen Kontext deplatziert wirkt. Reign In Darkness zieht das Tempo wieder an und ist für mich eine billige Kopie von verschiedenen Blind Guardian Kompositionen. Die Ausnahme bildet wieder der deplatzierte gutturale Gesang. Solche Peinlichkeiten haben Hansi Kürsch und seine Mitstreiter glücklicherweise noch nie gebracht. Hells Command klingt vom ersten Ton wie sein Vorgänger und mir wird langweilig. Nun folgt Gateways und im ersten Moment denke ich, ich habe die Repeattaste gedrückt. Ein paar Samples und etwas Chorgesang machen klar, dass es keine komplette Wiederholung ist, sondern nur ein weiterer 08/15 Abklatsch von Sachen, die man einfach zu oft gehört hat. Mehr als acht Minuten The Infernal Fires zum guten Schluss, dann habe ich das Werk überstanden. Akustische und klassische Klänge überraschen mich zum Einstieg – gibt es tatsächlich noch mal Abwechslung auf der Scheibe? Nach weniger als einer Minute übernehmen die Gitarren und tatsächlich liefern die Herren hier einen deutlich komplexeren Song ab. Das Knurren zwischendurch ist auch hier mehr als gewöhnungsbedürftig und nach knapp drei Minuten hat man die bekannte Spur wiedergefunden. Nichtsdestotrotz das klare Highlight auf der Scheibe, an der einen oder anderen Stelle etwas überfrachtet und langatmig, aber insgesamt deutlich besser als der Rest auf dem Teil.

Persuader – Necromancy
Fazit
Evtl. sollten die Schweden den teutonischen Powermetal den Teutonen überlassen und ihren eigenen Style suchen. Die Scheibe läuft durch, ohne groß Eindruck zu hinterlassen. Im Gegenteil, es wird aufgrund der sich wiederholenden Riffs und Gesangs sogar langweilig. Die letzte Nummer fällt positiv auf, aber im Vergleich zum Original ist das insgesamt immer noch recht wenig. Man ist weit entfernt von der Klasse, welche z.B. Helloween oder Blind Guardian abliefern bzw. ablieferten. So ist die neue Scheibe von Persuader für mich eine glatte Enttäuschung.

Anspieltipps: The Infernal Fires, ich würde eher Battalions Of Fear oder Follow The Blind von Blind Guardian empfehlen, die Originale Ende der 80er sind eine Klasse besser als die Scheibe hier
Jürgen F.
4.5
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