“Die alte Schule schlägt zurück“
Artist: Pro Pain
Herkunft: Sarasota, FL / USA
Album: The Final Revolution
Spiellänge: 36:41 Minuten
Genre: Hardcore, Metal
Release: 22.11.2013
Label: Steamhammer
Link: http://www.pro-pain.com
Klingt wie: Stromtroopers of Death und Hatebreed
Produktion: Little Creek Studio, Gelterkinden (CH) von V. O. Pulver
Bandmitglieder:
Gesang, Bass – Gary Meskil
Gitarre – Marshall Stevens
Gitarre – Adam Phillips
Schlagzeug – Jonas Sanders
Tracklist:
- Deathwish
- One Shot One Kill
- Southbound
- Problem Reaction Solution
- The Final Revolution
- Can’t Stop The Pain
- All Systems Fail
- Want Some?
- Fall From Grace
- Emerge
- Mass Extinction
- Under The Gun
Während die jungen Wilden sich in Post Hardcore oder gleich Post Post (also Meta) Hardcore ergehen und so immer mühsam mit der Innovation ringen, wissen die Großen einer jeden Szene, dass ihre Stärke in der Vergangenheit liegt. Und so ist bei Bands wie beispielsweise Metallica oder Pearl Jam eher ein Retro-Trend zu beobachten: Man möchte wieder so klingen wie damals, als man noch jung und geil war. Warum aber auch nicht – die Musik ist in den letzten zwanzig Jahren nicht schlechter geworden und wird es vermutlich auch in absehbarer Zukunft nicht werden. Und wenn es Freude macht, hat es auch eine Berechtigung.
So kommt es, dass Pro Pain, obwohl erst im letzten Jahr ihr Album Under The Dome erschienen ist und obwohl Frontmann Gary Meskil zum ersten Mal seit den Neunzigern das komplette Text-/Songwriting wieder in die eigene Hand genommen hat (oder gerade deswegen?), schon wieder mit ihrem neuen Langspieler The Final Revolution am Start sind. Meskil resümiert über sein Songwriting: „Das Album klingt extrem angefressen“, und trifft damit den Nagel auf den Kopf.
Insgesamt ist das Riffing des Albums äußerst düster und hart. Meskil selbst lässt seine markanten Schreie zornig erklingen und das Schlagzeug prügelt böse und treibend im Hintergrund. So treten die Texte gut hörbar in den Vordergrund und gestehen damit Meskils politischen Ambitionen den entsprechenden Raum zu. Für Hardcore-Verhältnisse typisch geht es hierbei um die Revolution (Tada!) der Unterdrückten und Leidenden. Meskil ruft – wie ein Prediger auf der Kanzel – die Massen zum (gerne auch gewaltsamen) Widerstand auf. Das mag Manchem zu platt erscheinen – knüpft für Fans des Genres aber gerade an die zornige Tradition an.
Zitat „Try to break free from your fucking cage. Tell me all you got is a weapon to wage. Oh it’s a Problem-Reaction-Solution-Scenario.“ – Problem-Reaction-Solution |
Die Produktion ist dabei äußerst sauber und exakt – fast schon klinisch, was aber der Direktheit des Albums zu Gute kommt. Außerdem lassen sich so die delikaten musikalischen Fähigkeiten der Musiker genau nachvollziehen.
Insgesamt erfüllen Pro Pain mit diesem Album die Erwartungen, die die Harcore-Fangemeinde an sie stellen kann: Sie liefern ein klassisches, voll im Genre verhaftetes Album ab, das kompromisslos und wütend an den Hardcore der Neunziger-Jahre erinnert (und vielleicht die eine oder andere Erinnerung weckt). Haters gonna hate.