Revolt!Ram, Alpha Tiger, Midnight Prey und Aggregator am 04.11.2017 in der Bambi Galore, Hamburg

“Geballte Dröhnung in der Bambi Galore!“

Eventname: Revolt!

Headliner: Ram

Vorbands: Alpha Tiger, Midnight Prey, Aggregator

Ort: Bambi Galore – Musikclub, Hamburg

Datum: 04.11.2017

Kosten: 11 € VVK, 13 € AK

Genre: Heavy Metal, Rock,

Besucher: 150

Veranstalter: Stiftung Kulturpalast Hamburg

Link: http://www.kulturpalast.live/

www.bambigalore.de

https://www.facebook.com/AggregatorHM/

https://midnightprey.bandcamp.com/

http://alphatiger.de/

http://www.ram-metal.com/

 

  1. Metal Maniacs
  2. Night Of The Fight
  3. Hellheater
  4. Victim Of Hate
  5. Red Hot
  6. Heavy Forces

  1. Midnight Prey
  2. The Tower
  3. Desecration
  4. Necropolis (Manila Road)
  5. Demonical Knights
  6. Black Forest
  7. Street Mafia
  8. Rite Of Blood

  1. Road To Vega
  2. Comatose
  3. Crimson Desert
  4. Long Way Of Redemption
  5. To Wear A Crown
  6. Karma
  7. Lady Liberty
  8. If The Sun Refused To Shine
  9. Flight Of The Warrior

  1. Return Of The Iron Tyrant
  2. Eye Of The Night
  3. Flame Of The Tyrants
  4. Awakening The Chimaera
  5. Gulag
  6. Sudden Impact
  7. On The Wings Of No Return
  8. The Usurper
  9. Incinerating Storms
  10. Machine Invaders
  11. Infuriator
  12. Under The Scythe

Heute gibt’s die volle Dröhnung. Der Heavy Metal Club Bambi Galore hat mal wieder illustre Bands zu Gast. Da ist zum einen die schwedische Band Ram, die ihr neues Album Rod vorstellen wird und auch Alpha Tiger, die mit ihrem neuen Sänger Benjamin Jeino auftreten werden. Des Weiteren zwei lokale Bands, die die Gunst der Stunde nutzen, um ihren Bekanntheitsgrad weiter zu steigern. Die Bambi Galore hat sich zu einem kleinen aber feinen Metal Club gemausert und so stehen regelmäßig Konzerte, auch bekannterer Combos an. Das Fassungsvermögen ist mit 150 Gästen nicht riesig, aber so kommt hier eine fast schon familiäre Atmosphäre auf.

Das ist schon gleich bei der ersten Gruppierung deutlich zu spüren. Der scheinbar eigens angereiste Fanklub, erkennbar am gleichen Bandshirt, ist lautstark vertreten und feuert die Fünf von Aggregator ordentlich an. Die lassen es dann auch krachen und performen ihre Songs in der noch nicht ganz gefüllten Halle. Metal Maniacs, Night Of The Fight oder auch Red Hot werden vom Fanklub abgefeiert. Auch andere Zuschauer werden gepackt und so kann Sänger Glorious Swordmaster ordentlich ins Mikro shouten. Die beiden Rechtsausleger Gitarristen und der Bassist haben Mühe sich auf der kleinen Bühne nicht zu behindern. Einzig Schlagzeuger BenG42 hat relativ viel Platz. Die Jungs bemühen sich redlich und bringen demnächst ihr erstes Demo raus. Die Songs erscheinen noch etwas sperrig. Mir fehlte an der einen oder anderen Stelle eine etwas klarere Richtung und auch eine deutlichere Struktur in den Songs. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Dem Nachwuchs eine Chance. Der Auftritt kommt bei den Fans gut an und die haben letztendlich auch für ordentliche Stimmung gesorgt. Nach einer guten halben Stunde ist dann Schluss.

Der Umbau geht zügig vonstatten und als Nächstes kommen Midnight Prey. Diese drei Hamburger Jungs existieren bereits seit 2014 und haben auch schon einige Veröffentlichungen nachzuweisen. Der Unterschied zu Aggregator ist hier deutlich zu spüren. Vom Outfit eher nicht so sehr Metal mäßig, wirkt das hier abgelieferte Material aber insgesamt professioneller. Die Songs sind gefälliger und werden durch Winston, Gesang und Gitarre, Friesen am Bass und Hannes an den Drums ordentlich präsentiert. Das ist schon wesentlich zugänglicher. Die so gar nicht martialisch auftretenden Drei spielen einen rasanten Metal. Eine Interaktion mit den Zuschauern ist so gut wie gar nicht vorhanden. Hier steht halt klar die Musik im Vordergrund. Street Mafia, Demonical Knights oder The Tower kommen dann auch gut an. Der Auftritt ist etwas länger und auch eine Zugabe darf nicht fehlen. Inzwischen hat sich die Halle, besser der Keller mit Rundbögen, gut gefüllt. Viele wollen sich halt Alpha Tiger und vor allem Ram aus einer guten Position am Bühnenrand nicht entgehen lassen.

Auch ich bin sehr gespannt, denn eigentlich sind wir wegen Alpha Tiger hier. Ihre letzte CD Alpha Tiger hat mir recht gut gefallen, die dazugehörige Rezension könnt ihr hier lesen. Los geht es mit Road To Vega vom neuen Album. Sänger Benjamin ist gut bei Stimme und macht auch performancetechnisch eine gute Figur. Er ist deutlich der Mittelpunkt und ist in der Lage die Zuschauer zu animieren. Die Interaktion klappt wesentlich besser und das wird gut aufgenommen. Den beiden Gitarristen Peter Langforth und Alexander Bakash stehen Dirk Frey am Bass und Schlagzeuger David Schleif zur Seite. Dass hier eine schon sehr viel länger zusammenspielende Truppe auf der Bühne ist, merkt der gewillte Zuschauer sofort. Die Tracks der neuen CD wie Comatose, To Wear A Crow und If The Sun Refused To Shine sind rauer und nicht so verschnörkelt wie auf der Platte. Die Liveperformance kommt gut an, auch wenn gerade bei If The Sun Refused To Shine etwas zu fehlen scheint. Ältere Sachen wie Karma oder Lady Liberty dürfen aber auch nicht fehlen. Das ist ein sehr gelungener Auftritt, die dem neuen Sänger mehr als gerecht wird. Leider ist auch hier schon nach einer guten dreiviertel Stunde Schluss. Was mir persönlich an diesem Auftritt fehlt, sind die guten Orgeleinlagen, die auf der CD schon sehr markant waren. Das müsste live noch mit umgesetzt werden. Ansonsten hat mir diese Vorstellung sehr gut gefallen. Die aus Sachsen stammenden Alpha Tiger können hier neue Freunde gewinnen und den alten Fans bieten sie einen guten, passenden neuen Sänger.

Anders als in anderen Hallen darf hier wesentlich länger Musik gemacht werden. Somit fangen Ram um Mitternacht an und zeigen, was es heißt, voll-auf-die-Fresse zu bekommen. Gleich der Opener Return Of The Iron Tyrant knallt in die Menge wie ein Hurrikan. Sie promoten ihre heute neu erscheinende CD Rod. Und das machen sie sehr eindrucksvoll, auch wenn die ersten Songs noch älteren Datums sind. Wir kannten diese Gruppe bisher nicht, aber der Rest der Halle scheinbar ja, denn es ist vor der Bühne jetzt richtig voll. Die Haare fliegen und auch Pogo scheint hier kein Fremdwort zu sein. Selbst Crowdsurfen geht, obwohl die Hallendecke schon sehr niedrig ist. Der Eine oder Andere traut sich den Sprung von der Bühne ins Publikum und wird auch aufgefangen und getragen. Ram selbst sind ständig in Bewegung, was mir als Fotografen den Schweiß auf die Stirn treibt. Entweder gibt’s nur Haare oder verschwommene Bilder, da der gesamte Auftritt keinen Stillstand aufweist. Gulag von der neuen CD, dort über 7 Minuten lang, wird roher und rasanter, einfach brutaler gespielt. Schon die gepresste Version gefällt, aber hier wird der treibende Rhythmus noch gewaltiger. Gitarrist Harry Granroth, an der linken Bühnenseite ist der melodiösere Part und setzt dadurch Akzente. Sänger Oscar Carlquists Gesicht verbirgt sich immer hinter dem haarigen Vorhang, trotzdem shoutet er seine Songs in die Menge, dass allen Hören und Sehen vergeht. Sehr knappe Ansagen lassen kaum Zeit zum Luftholen. Da auch hier vier Mann auf der kleinen Bühne stehen, ist der Bewegungsspielraum der Einzelnen sehr eingeschränkt. Das wird aber durch stehendes Headbanging wettgemacht. Ein fettes Riff jagt das nächste und Drummer Morgan Pettersson hämmert auf seine Schießbude ein. Spielfreude gepaart mit guten Songs lässt keine Wünsche offen. Nietenarmbänder, Ketten an den Hosen, metallische Schnallen an den Stiefeln, ein freundliches Schwarz – alles, was das Heavy Metal Klischee hergibt, wird hier bedient und das nimmt man ihnen bedenkenlos ab. So ist Old School Heavy Metal, einfach super, denn hier wird das gnadenlos zelebriert.

Da mir die Songs, und eigentlich auch die Band, gänzlich unbekannt sind, werde ich im Nachgang mal die dazugehörigen Platten anhören. Infuriator vom 2009er-Album Forced Entry beschließt das Set. Eine letzte Zugabe darf hier nicht fehlen und so kommt Under The Scythe noch zum Zuge. Ram sind live schon eine nicht zu unterschätzende Macht, das beweisen auch die Fans, die vollkommen aus dem Häuschen sind. Das teilweise Priest-mäßige Gitarrenduo und die sägende Stimme von Oscar Carlquist lassen diesen Auftritt so schnell nicht vergessen machen. Leider haben sie die neue, bereits fünfte CD nicht mit dabei. Die hätte ich, sowie bestimmt auch viele andere, sofort geholt. Auch schade, dass sie nach Konzertschluss nicht mehr auftauchen. Anders Alpha Tiger, die noch am Merch Stand zu finden sind und brav Autogramme auf ihre Scheiben und auf Fotos geben.

Es war ein kurzweiliges Vergnügen mit zwei Top Acts und zwei hoffnungsvollen Newcomern. Auch die Location war angenehm und die Getränkepreise moderat. Die kleine Bühne lässt die Nähe zur auftretenden Band zu und kommt den Fans zugute. Licht ist leider immer ein Thema für alle Fotografen und auch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit vor der Bühne sorgt nicht für andere Bildperspektiven. Aber egal. Hier werden wir bestimmt noch mal aufschlagen. Die Reihe der Revolt! Konzerte wird ja fortgesetzt.