Ritual Sacrifice – When Hope Is Pain

Das Debüt der technischen Death/Thrasher aus Rhode Island mit etwas Verspätung

Artist: Ritual Sacrifice

Herkunft: USA

Album: When Hope Is Pain

Spiellänge: 40:53 Minuten

Genre: Death Metal / Thrash  Metal

Release: 11.06.2021

Label: Vic Records

Link: https://ritualsacrifice.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang – Jim Otis
Gitarre – Bill Pincins
Gitarre – Mike Longworth
Bassgitarre – Rob Shultz
Schlagzeug – John Skaare

Tracklist:

  1. When Hope Is Pain
  2. Once Precious Life
  3. Inhuman
  4. The Shape Of Rage
  5. Drop Dead
  6. Empty Churches
  7. Where Is God?
  8. Sleep Without Dreams
  9. Less Than Nothing
  10. This Other Self
  11. Final Exit
  12. Open Wound

Ja, so kann es manchmal laufen. War die Szene schon auf dem absteigenden Ast im Jahre 1995? Die Amis von Ritual Sacrifice haben ziemlich viel Pech gehabt, muss man sagen. Nach der Gründung im Jahre 1988 brachte man bis 1994 fünf Demos heraus. Okay, vielleicht hätte man sich eher an ein Debüt wagen sollen, aber wer kann das schon vorhersehen. Dieses wurde dann im Jahre 1995 aufgenommen, aber da das Label aufgrund einer Geschäftsaufgabe nicht mehr aktiv war, kam das Album nicht auf den Markt und um die Band wurde es ruhig. Erst 2018 hat die Band das Material bei Bandcamp zur Verfügung gestellt. Das Label Vic Records hat schon so einige Sachen wieder veröffentlicht und das Label macht es möglich, dass das Album doch noch auf einem Tonträger gebrannt wurde.

Wir schreiben das Jahr 1995. Viele Death Metal und Thrash Metal Bands erfanden sich neu oder gingen andere Wege. Kreator kamen mit Cause For Conflict um die Ecke, Anthrax mit Stomp 442 und Voivod lieferten Negatron ab. Ja, es war ein frischer Wind zu spüren. Die Symbolic von Death brachte mehr Technik in den Death Metal Bereich und alles war erlaubt, auch Ausflüge in die Industrial Ecke z.B..

Auch Ritual Sacrifice haben sich für den neueren Weg entschieden, der heutzutage natürlich der alte ist und unter Old School Death/Thrash Metal läuft.

Gleich beim Namensgeber When Hope Is Pain hört man den technischen Aspekt heraus, aber auch die Aggressivität. Der Sänger ist total angepisst und schreit alles heraus. Sowohl musikalisch als auch gesanglich erinnern sie an Demolition Hammer. Wobei sie nicht ganz so kompromisslos und schnell zu Werke gehen, sondern eher im Midtempo agieren und den Druck durch die durchgehende Doublebass erzeugen. Hier wird schon Wert auf technisches Riffing gelegt und auf spielerisches Vermögen. Trotz dieser Einschübe kann man gut zu dem Song bangen. Klingt technisch und brutal zugleich, geht aber nicht so direkt ins Ohr, wie zum Beispiel Material vom Tortured Existence Album.

Once Precious Life macht einfach so weiter und hier klingt man zu Beginn ein wenig vertrackt – das ist mir dann schon zu viel, weil ich das Gefühl habe, der sogenannte rote Faden geht verloren.

Inhuman ist da schon direkter und hier gibt es gleich einmal etwas auf die zwölf. Ja, so mag ich das. Hier wirkt das Riffing auch nicht zu abstrakt auf den Zuhörer. Auch der Groovepart wird relativ schnell und aggressiv vorgetragen. Der Song strotz vor Energie und die Vocals passen perfekt zu dem vorgetragenen Material. Der zweite Groovepart ist dann zwar ein wenig technischer, sitzt aber gut und das eingebaute Solo kommt fett. Geiles Stück, wohl mein Highlight des Albums.

Empty Churches ist ein Zeichen dafür, dass die Burschen auch so richtig thrashen können, und zwar im Midtempo. Geiler Beginn, sehr groovig und dann wird das Tempo erhöht, zwar nur kurz, aber dafür intensiv. Es erfolgt eine Verschleppung, um dann wieder Gummi zu geben. Gute Songauswahl mit gutem Riffing. Der melodische und atmosphärische Part, der mit integriert wurde, klingt auch dermaßen geil und dürfte Freunde von Dark Angel beglücken. Musikalisch bewegen sie sich auch hier auf hohem Niveau.

Das Album wäre zu damaligen Zeiten wahrscheinlich sehr gut eingeschlagen, da kann man von ausgehen. Wer weiß, was aus der Band geworden wäre, wenn sie mit Bands wie Death, Cynic, Demolition Hammer, Dark Angel, False Prophet oder Voivod getourt wären. Und Slayer Einflüsse sind natürlich auch zu hören. Musikalisch hätte es gepasst. Gute Mischung aus Technik, Death Metal und Thrash Metal. Zum Glück hat man nicht probiert, die Produktion in die Moderne zu transportieren. Schöner, fetter, old schooliger Sound, so soll es sein. Ob die Band wieder aktiv ist, kann ich leider nicht sagen, ich glaube aber nicht.

Ritual Sacrifice – When Hope Is Pain
Fazit
Die Band Ritual Sacrifice aus Rhode Island hat es tatsächlich geschafft, ihr schon über 25 Jahre altes Erstwerk zu veröffentlichen. Dem Label Vic Records sei Dank. Geboten wird eine feine Mischung aus Thrash und Death Metal, die für damalige Verhältnisse sehr technisch daherkommt. Wäre es damals herausgekommen, hätten es sicherlich Fans von Cynic, False Prophet, Dark Angel oder Voivid abgefeiert. Gutes Zeug, definitiv.

Anspieltipps: Inhuman und Empty Churches
Michael E.
7.7
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