Runemagick – Last Skull Of Humanity (EP)

Eine langsame, schwedische Reise in Richtung Hades

Artist: Runemagick

Herkunft: Schweden

Album: Last Skull Of Humanity

Spiellänge: 29:28 Minuten

Genre: Doom Death Metal

Release: 20.10.2023

Label: Hammerheart Records

Link: https://runemagick.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Nicklas Rudolfsson
Gitarre – Jonas Blom
Bassgitarre – Emma Rudolfsson
Schlagzeug – Daniel Moilanen

Tracklist:

1. Enter The Realm Of Death
2. Longing For Hades
3. Last Skull Of Humanity
4. Beyond Death

Die Schweden von Runemagick dürften jedem ein Begriff sein, der sich mit Doom und Death Metal beschäftigt. Seit 1990 sind sie dabei. Erst unter den Banner Desiderius, dann Runemagic und dann eben Runemagick. Einige Musiker sind gekommen und gegangen, unter anderem Johan Norman von Dissection oder Robert Pehrsson von Death Breath. Nicklas Rudolfsson, Sänger und Gitarrist, ist seit den Anfängen dabei und hat mittlerweile eine schlagkräftige Truppe zusammen, die seit dem Jahre 2000 zusammenspielt. Okay, man hat sich im Jahre 2007 für zehn Jahre getrennt, aber seitdem ist man wieder gut im Rennen. Im April dieses Jahres brachte man Album Nummer 13 heraus und knallt zusätzlich noch diese EP auf den Markt.

Runemagick machen zu Beginn von Enter The Realm Of Death genau das, was man von ihnen erwartet. Doomiger Part zu Beginn, und man träumt so vor sich hin, spielt eine kleine Melodie, die sich in die Länge zieht und bleibt sich treu. Ein Uargh gesellt sich dazu, später auch ein melodisches Solo. Die Parts wechseln sich dann ab. Zwischen doomigen Elementen und druckvollen Death Metal Parts geht es hin und her. Die Death Metal Elemente grooven natürlich und werden im gediegenen Midtempo vorgestellt. Dabei agiert man hier und da mit einem schleppenden Doublebass. Stakkatomäßiges Riffing ist auch mit an Bord. Die Gitarren sind schön tief gestimmt und der rare Gesang schön dunkel und tief, aber nicht zu übertrieben. Der Song lebt von der Dunkelheit und der Melodie. Gitarrenquietscher bringen eine gewisse Abwechslung mit in die Sache. Das Tempo wird gewechselt und diese doomigen Parts haben die Burschen echt drauf. Klingt sehr interessant, zumal kein cleaner Gesang verwendet wird oder sonstige außergewöhnliche Ereignisse auf einen zukommen. Am Ende lässt man es ein wenig regnen und fertig.

Glockenschläge leiten den düsteren Anfang von Longes For Hades ein. Langsame und einzelne Gitarrenanschläge erfolgen und so doomt man sich wieder durch das Universum. Das Tempo wird deathig ein wenig angehoben, um dann wieder in einen langsamen und kraftvollen Moment zu verwechseln. Eine dunkle Melodie wird auseinandergepflückt und langgezogen. Sehr gut. Break und auf einmal ein Ballerpart. Ja, gute Idee, endlich und dann auch noch eine Uftata-Attacke hinterher. Ja, hallo, das macht Laune, denn der doomige Moment folgt und danach wieder diese Melodie. Und noch einmal darf die Uftata ran. Zwar langsam, aber sehr bangerfreundlich. Ein langer Scream leitet den nächsten Moment ein, der sehr atmosphärisch daherkommt und einen so richtig schön runterzieht. Ein gelungener Moment. Langsam schreitet man weiter voran und nimmt einen mit auf die andere Seite. Zum Glück kommt noch einmal die Uftata und es wird noch kurz einmal geballert, um einem dann wieder diese hypnotische Melodie um die Ohren zu hauen. Ja, der Song schockt wirklich, auch wenn er mir mit fast sieben Minuten natürlich ein wenig zu lang ist. Durch diese gelungenen Wechsel kommt einem der Song aber nicht wirklich so lang vor und das ist ja auch eine Kunst für sich.

Ähnlich gehen sie natürlich auch beim nachfolgenden Song Last Skull Of Humanity zu Werke. Man doomt vor sich hin, verarbeitet dann eine düstere Melodie und zieht diese lang durch den Kakao. Diese Parts haben sie echt drauf. Diese langgezogenen Gitarrenparts mit den langsamen, aber drückenden Drumparts haben es in sich. Dann nehmen sie aber quasi ganz das Tempo heraus und spielen dazu einzelne Töne, die die Gehörgänge positiv zerfleischen und baut den Song so langsam wieder auf. Man bleibt bei dieser Marschrichtung und ich hätte mir hier einen kleinen Wutausbruch gewünscht, auch wenn diese langsame Melodie wirklich geil ist.

Am Ende haut man mit Beyond Death natürlich noch einen Song heraus, der ähnlich klingt und von den oben genannten Elementen lebt. Sehr geile Riffs werden hier verwendet, aber der Gesang bleibt außen vor und mit neun Minuten ist mir der Song dann echt zu lang. Man lullt den Zuhörer förmlich ein.

Wer auf Doom und Death Metal steht, ist wie immer bei Runemagick genau richtig.

Runemagick – Last Skull Of Humanity (EP)
Fazit
Die Ehegatten Rudolfsson und ihre beiden Mitstreiter liefern zum Ende des Jahres, nachdem im April das dreizehnte Album erschienen ist, noch einmal nach und präsentieren sich, wie gewohnt, musikalisch sehr stark. Wer auf doomigen Death Metal steht, wird die Band eh lieben und kann sich diese EP blind kaufen. Hier und da sind mir die Stücke ein wenig zu lang und ich hätte mir, wie beim Song Longes For Hades mehr Geschwindigkeitsattacken gewünscht, aber das ist natürlich eine persönliche Sache. Ansonsten gibt es nichts zu meckern.

Anspieltipps: Longing For Hades und Last Skull Of Humanity
Michael E.
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