Sadism – Obscurans

Die chilenischen Sadisten mit ihrem zehnten Machwerk

Artist: Sadism

Herkunft: Chile

Album: Obscurans

Spiellänge: 47:31 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 24.11.2023

Label: Hammerheart Records

Link: https://www.facebook.com/sadismofficial

Bandmitglieder:

Gesang – Ricardo Roberts
Gitarre – Gabriel Hidalgo
Bassgitarre – Juan Eduardo Moore
Schlagzeug – Juan Pablo Donoso

Tracklist:

1. Exsanguination
2. On Your Knees
3. Diabolution
4. Lower Astral Entities
5. Because We Are Rotten To The Core
6. Freewill Archangels
7. Ars Goetia
8. The Void Devourer
9. Parousia
10. Made Of Sulfur
11. Nyctophile (Bonustrack)
12. When The Christians Lie (Bonustrack)

Sadism aus Santiago, Chile muss man eigentlich nicht mehr vorstellen, denn sie sind bereits seit 1988 dabei und seit 1989 unter diesem Namen aktiv. In regelmäßigen Abständen veröffentlichen sie ihre Alben und haben inzwischen neun davon am Start. Die längste Pause hat man zwischen 2002 und 2010 gemacht. Vom Quartett sind sogar noch drei Originalmember unterwegs. Der aktuelle Gitarrist stieß im Jahre 2012 dazu, also hat man seit zehn Jahren ein stabiles Line-Up. Drummer Juan ist noch bei Pentagram Chile dabei und somit ordentlich beschäftigt, aber man hat trotzdem Zeit gefunden, das zehnte Album einzuspielen.

Es ist immer wieder schön zu hören und zu sehen, dass es verlässliche Momente gibt in diesem Leben, und wenn auch Sadism keine Überalben geschrieben haben, haben sie immer abgeliefert, und dieses Gefühl habe ich nach den ersten Sekunden vom Opener Exsanguination. Ein schöner Kracher, der ins Ohr geht und hängen bleibt und einfach nur alte Schule ist, sowohl songwriterisch, als auch produktionstechnisch. Gitarrenvorspieler, Drumbetonung und dann ab dafür. Thrashige Riffs treffen auf deathmetallische Drums. Die Vocals sind harsh und dunkel, so wie es sein muss. Das Hauptriff wird im schnellen Midtempo präsentiert und so knattert man ordentlich durch die Gegend. Das Tempo wird ein wenig herausgenommen, um einen groovigen Moment mit einzubauen und dann wird das Ganze noch einmal wiederholt, inklusive Gitarrenvorspieler etc., bis man dann einen neuen Part einsetzt und ein Solo folgen lässt. Danach gibt es wieder ordentlich etwas auf die Zwölf. Die Leadgitarre spielt dazu erneut ein Solo und weiter geht es mit dem groovigen Midtempopart und zügig geht es dann zu Ende.

Bei On Your Knees beweisen sie dann, dass sie auch ganz anders können und schleppen und drücken. Sehr langsam, aber schon aggressiv geht man hier zu Werke und ist eine gute Abwechslung zum Opener, zumal man kleine Tempoverschärfungen mit einbaut, aber vom Prinzip ist man langsam unterwegs. Die Doublebass baut schön Druck auf und das Riffing sitzt und kann sich hören lassen.

Ich persönlich mag es aber lieber, wenn Bands den Vorschlaghammer herausholen und das machen Sadism zum Glück natürlich auch. So wird man von Beginn an von Diabolution gleich weggeblastet und dann mit einer schnellen Uftata konfrontiert mit drückenden Midtempoattacken. Das Tempo wird hier schön hochgehalten, aber man klingt zu keiner Zeit stumpf, sondern bietet dem geneigten Zuhörer einfach eine leckere Mischung aus Death und Thrash Metal. Die Riffs sind einem schon geläufig, dass muss man sagen. Neu ist hier nicht wirklich was, dafür macht das Zuhören einfach nur Spaß. Ein kleiner verschleierter Groove und ein Solo dürfen natürlich auch nicht fehlen. Mit einem fetten Kopfnickerpart geht es weiter und dann holt man noch einmal die Kelle heraus und die schnelle Uftata begleitet einen ins Ziel.

Lower Astral Entities überrollt einen quasi auch komplett, bietet aber zu Beginn einiges an Breaks, die sehr intensiv klingen.

Sadism haben es drauf, fetzige Nackenbrechermomente zu erzeugen und diese dann mit Geschwindigkeitsmomenten zu kombinieren. Because We Are Rotten To The Core ist da so ein gutes Beispiel dafür.

Grooven könne sie auch, wenn sie wollen. Made Of Sulfur weckt schon einige Erinnerungen an die legendären Bolt Thrower.

Recht technisch endet dann das Gemetzel mit dem Bonustrack Nyctophile und zurück bleibt ein zufriedener Kunde.

Sadism – Obscurans
Fazit
Sadism schaffen es seit Jahren, eine geile Mischung aus Death und Thrash Metal zu erzeugen. Natürlich alles im Namen der alten Schule. Songwriting und die Produktion sind so richtig schon old school. Es gibt keine Übersongs oder Megahits, aber alles klingt wie aus einem Guss und ist mehr als solide. Die Burschen liefern immer ab.

Anspieltipps: Exsanguination und Diabolution
Michael E.
7.9
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