Saltatio Mortis am 24.11.2023 in der MHP Arena, Ludwigsburg

Von Dudelsäcken, Taugenichtsen und rappenden Haien

Eventname: Taugenichts Tour 2023

Headliner: Saltatio Mortis

Vorband: Alestorm

Ort: MHP Arena, Ludwigsburg

Datum: 24.11.2023 

Kosten: 57,99 € VVK

Genre: Mittelalter Rock, Mittelalternative, Folk Metal, Piraten Metal

Besucher: ca. 6000 Besucher

Veranstalter: Musiccircus Concertbüro 

Link: https://www.musiccircus.de/ 

Setliste Saltatio Mortis: 

  1. Taugenichts 
  2. Wo Sind Die Clowns 
  3. Große Träume 
  4. Ich Werde Wind 
  5. Loki 
  6. Satans Fall 
  7. Odins Raben 
  8. Brunhild 
  9. My Mother Told Me (short) 
  10. God Of War 
  11. Heimdall 
  12. What Should We Do with The Drunken Sailor? 
  13. Pray To The Hunter 
  14. My Mother Told Me 
  15. Rattenfänger 
  16. Heute Nacht 
  17. Mittelalter 
  18. Seitdem Du Weg Bist 
  19. Keine Regeln 
  20. Hypa Hypa 
  21. Alive Now 
  22. Für Immer Jung 
  23. Gardyloo 
  24. Spielmannsschwur 

Dass Saltatio Mortis als eine der sympathischsten Livebands der Republik zählen, liegt wohl vor allem an dem Umgang mit ihren Fans. Aber auch ihre Show hat in den letzten Jahren einiges an Professionalität gewonnen. So ist es auch kein Wunder, dass einige Konzerte der Taugenichts-Tour ausverkauft sind und bei den übrigen die Tickets sehr knapp sind.  

Mich führt mein Weg nach Ludwigsburg in die MHP Arena. Die Anfahrt verläuft problemlos, Parkmöglichkeiten sind am Veranstaltungsort ausreichend vorhanden und bei Ankunft sind auch schon die Türen geöffnet und somit wird mir das Anstehen erspart. 

Alestorm – MHP Arena

Eröffnet wird der Abend von den Party-Piraten Alestorm. Bereits vor Beginn wird das Bühnenbild durch ein überdimensionales Quietscheentchen geprägt. Pünktlich um 19 Uhr erlischt das Licht in der Halle und Christopher Bowes und seine Piratencrew  entern die Bühne. Eröffnet wird das Set mit Keelhauled vom 2009er-Album Black Sails At Midnight. 

Auch der weitere Verlauf der Show lässt keine Wünsche übrig, so wird sich einmal quer durch die Diskografie gespielt. Sei es No Grave But The Sea, Walk The Blank oder Treasure Chest Party Quest, ganz egal, das Publikum scheint sehr zufrieden mit der Auswahl des Supports an diesem Abend.  

Als richtiges Highlight erweist sich das Taio Cruz Cover Hangover, bei dem die Band von einem rappenden Hai unterstützt wird. Großartig! Spätestens hier haben die Piraten einen Großteil des Publikums zum Mitsingen oder -grölen bewegt. Aber auch die kleinen Anekdoten, dass sie Manowar einen Song geklaut haben und dieser jetzt Alestorm gehört, laden immer wieder zum Schmunzeln ein.  

Zu guter Letzt lässt uns die Band noch wissen, was sie von ihren Fans hält und beendet ihr Set augenzwinkernd und mit erhobenen Mittelfingern und Fucked With An Anchor. Definitiv ein sehr gut gewählter Support, der dem Publikum schon ordentlich einheizt. 

Saltatio Mortis – MHP Arena

In der kurzen Umbaupause ertönt eine Party-Playlist aus den Lautsprechern, die unter anderem Hits der 80er und 90er, aber auch zum Beispiel die Pokémon-Titelmusik beinhaltet. Als dann eine Saltatio Mortis Coverversion von Schrei Nach Liebe ertönt, ist den meisten Besuchern klar, jetzt geht es los. 

Die Bühne ist mit einem Banner in den Pride-Farben verhangen, Sänger Alea tritt erst mal allein hervor. Als er mit den Worten “Ich hatte nie nen Plan” beginnt, ist klar, dass der Tournamen-gebende Song Taugenichts als Opener dient. Als der Song Fahrt aufnimmt, fällt auch das Banner und Kanonen schießen, ebenfalls wieder in den Pride-Farben, Konfetti ins Publikum. Jetzt endlich haben wir auch freien Blick auf das Bühnenbild, welches unterschiedlich hohe Ebenen bietet, und die anderen Bandmitglieder.  

Weiter geht es mit Wo Sind Die Clowns? und spätestens jetzt tobt die Menge. Verschnaufpausen gibt es für das Publikum generell wenige an diesem Abend, denn die Setlist ist auf Abriss getrimmt. 

Saltatio Mortis – MHP Arena

Als Intro zu Große Träume wird das zuvor verwendete Schrei Nach Liebe noch mal live von der Band angespielt. Tolle Überleitung, wie ich finde. Dass Saltatio Mortis mit Feuer nicht geizen, ist mittlerweile unlängst bekannt. So werden passend zu Satans Fall die Flammen aufgefahren.  

Die Band hat Bock, das merkt man zu jeder Sekunde und auch die Fans sind begeistert. Gerade Alea legt sehr viel Wert auf die Interaktion mit seinem Publikum. Aber auch die immer wieder spitzen Bemerkungen von Jean sorgen für einige Lacher an diesem Abend. Und die beiden Dudelsackspieler Luzi und Elsi sind sowieso zwei Rampensäue. 

Showtechnisch bleibt es nicht nur bei Flammen. Bei Brunhild schneit es weißes Konfetti auf die Bühne, gefolgt von unter Schwarzlicht leuchtenden Bannern und bunten Trommeln, welche mit fluoreszierenden Drumsticks zu God Of War durch die Bandmitglieder geschlagen werden. Ein absolutes Highlight dieser Show! 

Saltatio Mortis – MHP Arena

Die Schwarzlichtkulisse bleibt uns einen ganzen Block an Songs erhalten, während die Bands ihre The Elder Scrolls Songs zum Besten geben. Dazwischen wird aber auch noch eine Coverversion von What Should We Do With The Drunken Sailor? dargeboten, welche von einem schnapstrinkenden Alea unter immer stärkerem Wellengang (die Arme des Publikums) eingeleitet wird. Aber nicht genug, so lässt sich der Sänger bei Rattenfänger quer durch das Publikum tragen. Ich kann mich nur wiederholen: Diese Interaktionen mit dem Publikum machen Saltatio Mortis zu einer der besten Livebands unseres Landes. 

Natürlich darf die aktuelle Single Heute Nacht auch nicht fehlen. Ein Lichtermeer aus Handytaschenlampen erhellt die Halle, was zu dem Song natürlich wunderbar passt. 

Saltatio Mortis – MHP Arena

Das war es dann aber auch mit Ausruhen, denn der Rest des Abends wird gehüpft, gemosht oder im Circle Pit gerannt. Und natürlich folgen die Fans den Anweisungen der Band ohne Wenn und Aber! Die nächsten SIEBEN Songs zelebrieren den vorhin erwähnten Abriss. Mit dabei natürlich Keine Regeln, welches in der “Metal-Version” unbedingt einen eigenen Release verdient hätte, das Electric Callboy Stück Hypa Hypa und der Gute-Laune-Punksong Für Immer Jung. Der Abschluss dieser Eskalation findet unter wedelnden Kleidungsstücken zu Gardyloo statt, um am Ende den obligatorischen Spielmannsschwur zu leisten. Dieses Stück darf wirklich bei keinem SaMo-Konzert fehlen. 

Bei den Danksagungen für die Crew verlasse ich durchgeschwitzt und überglücklich die Halle.