Shout Loud Vol.9 mit Ich Bin VBIK, The Fallen Grace, Strains, Coma-Taj, Anchor´s Lost am 20.10. im Big House in Neuwied

„Shout Loud Vol.9 mit Ich Bin VBIK, The Fallen Grace, Strains, Coma-Taj, Anchor´s Lost am 20.10. im Big House in Neuwied“

Bands: Ich Bin VBIK, The Fallen Grace, Strains, Coma-Taj, Anchor´s Lost

Ort: Big House, Museumstr. 4a, 56564 Neuwied

Datum: 20.10.2018

Kosten: 6 Euro (Tickets nur an der AK)

Genre: Alternative Metal, Melodic Death, Metalcore, Progressiv Metalcore, Hardcore

Besucher: 100

Veranstalter: Shout Loud Konzerte und mehr

Link: https://www.facebook.com/events/1011122579083158/

Setlisten


1. Im Argen
2. Zwei Münzen Weit
3. Trümmerburg
4. Treibholz
5. Iota
6. Es War
7. Losgelöst


1. The Plague
2. United Nothing
3. Why
4. The Gates
5. TNIDAFOT
6. Bastion
7. Father’s Lie
8. Unbroken


1. Antitheist
2. Untitelt No 1
3. Untitelt No 2
4. Untitelt No 3
5. Untitelt No 4
6. Untitelt No 5


1. The Great D
2. Dead Weight
3. White Chains
4. Acceptance
5. 13/04
6. Denial
7. Legacy
8. Infinite


1. Mediclori
2. Casualties
3. Mask
4. Captivated
5. Get On Your Knees
6. Sham
7. Nomad

Heute findet das Shout Loud Vol. 9 im Big House in Neuwied statt. Die Shout Loud Eventreihe bietet Fans der härteren Gangarten der metalischen Musik vorzügliche Bands live. Heute Abend sind es gleich fünf Bands, die mit ihren Interpretationen von Metalcore, Hardcore, Meodic Death und Alternative Metal einheizen werden.

Schon im Vorfeld wurde bekannt, dass Monashee beim heutigen Event nicht erscheinen werden. Bandinterne Probleme haben bei Monashee dazu geführt, dass es ihnen unmöglich ist, live vor Ort zu sein. Mit Ich Bin VBIK wurde schnell ein Ersatz gefunden.

Rechtzeitig im Big House angekommen, begrüße ich Bekannte und einige Musiker der Bands, die ich kenne. Nur langsam und spärlich füllen sich die Räume im Big House. Später dürften dann doch so ca. 100 Fans anwesend sein.

Den Opener machen am heutigen Abend die für Monashee eingesprungenen Ich Bin VBIK. Das Quintett aus Koblenz macht seine Sache aus meiner Sicht recht gut. Die Band nennt ihre Mucke Post irgendetwas. Das ist, denke ich, auch die richtige Bezeichnung. Irgendwo ist ihre Musik zwischen Post Rock und Post Hardcore angesiedelt. Ihre Songs sind in deutscher Sprache gehalten und die Texte sehr gut zu verstehen. Gut abgemischt gibt es allerdings Probleme mit den Mikros. Die Sänger beklagen sich mehrmals, dass sie Stromschläge bei der Berührung mit den Mikros bekommen. Man versucht, das während des Gigs auf die Reihe zu bekommen. So ganz schafft es die Technik jedoch nicht. Ich Bin VBIK performen neue Songs und Tracks ihres Albums Warten Auf Das letzte Jahr. Songs von Aufbruch, Trauer, Melancholie und Freude.

  

Während der Umbaupause schafft man es wohl, das Problem mit den Mikros in den Griff zu bekommen. Auf jeden Fall gibt Adrian von Anchor’s Lost keine Rückmeldung, dass sein Mikro unter Strom steht. Dafür stehen jedoch er und die Band unter Strom. Energiegeladen, wie ich die Band bisher immer live erlebt habe. Die Melancholie und Schwermut der Musik, die eben bei der vorangegangen Band Ich Bin VBIK noch in der Luft lag, ist jetzt wie weggeblasen. Anchor’s Lost räumen hier wieder gewaltig ab und legen ein hartes Brett hin. Ihre Interpretationen von Metalcore, gepaart mit Melodic Death Metal Anteilen ist nichts für melancholische Ohren. Auf die Ohren gibt es druckvollen und treibenden Metalcore. Adrian ist bei seiner Performance extrem viel auf der Bühne und manchmal auch vor der Bühne unterwegs. Die Show gefällt den Fans hier sehr gut. Der Raum hat sich auch um einiges gefüllt. Ich denke mal, dass Anchor’s Lost wieder einige ihrer Fans mitgebracht haben. Ich habe sie bereits vorher bei Events wie Big Simonski Hardcore Dreams, Spell Doom For BBW und dem The Last Stand gesehen und freue mich immer, die sympathischen Jungs aus Höhr-Grenzhausen zu treffen.

 

Weiter geht es mit Coma-Taj. Coma-Taj sind eine Bandneugründung im Raum Neuwied. Es ist auch für mich das erste Mal, dass ich das Quartett von Coma-Taj live erlebe. Die Musiker sind jedoch keine Unbekannten, denn hinter Coma-Taj verbergen sich Ex Members der Bands von Quantum und Morra. Die Band lieferte mit dem Song Antitheist bereits eine fantastische musikalische und visuelle Kostprobe im Internet. Ihr Livedebüt hatten Coma-Taj letzten Monat im Chillex in Bad Hönnigen. Dies hier am heutigen Abend ist ihre zweite Liveperformance. Eine Frauenstimme aus dem Off spricht mit uns und berieselt uns. „This is Coma-Taj, This is Coma-Taj“. Und dann geht es ab.

  

Ein voller und geballter Sound. Äußerst aggressiv hämmert dieser Wall Of Sound auf das Publikum ein. Ja, es hämmert irgendwie wie ein Drucklufthammer regelrecht auf das Publikum ein. Sechs unerbittliche Songs mit unnachgiebiger Härte, beginnend mit dem schon bekannten Antitheist und fünf weiteren unbetitelten Songs, jeweils unterbrochen durch die weibliche Stimme aus dem Off. Shouter Andrej bewegt sich dabei immer vor der Bühne vor seinen Mitspielern. Keine Chance ihn auf der Bühne zu sehen. Neben seinen äußerst markanten und unerbittlichen Voices ist der komplexe Sound sehr beeindruckend. Sehr schwierig diese Mucke einzuordnen. Irgendwie zwischen Hardcore / Metalcore, Beatdown und auch Fragmenten von Sludge angesiedelt. Der Gig kommt insgesamt recht avantgardistisch und surrealistisch (durch die Stimme aus dem Off) rüber. Da sind wir mal gespannt, was in Zukunft noch kommen wird.

  

Eigentlich sollte man jetzt ein wenig runterkommen. Das gelingt aber nur bedingt nach der kurzen Umbauphase. Der internationale Act des heutigen Abends kündigt sich an. Das sind Strains, eine noch recht junge Metal / Hardcore Band aus Belgien. Sie haben die weite Anreise in Kauf genommen, um das Neuwieder Publikum zu beehren. Sie zeigen am heutigen Abend, dass es auch im Land von Asterix und Obelix erstklassigen Metal und Hardcore gibt. Bei Strains geht die Post richtig ab. Auch hier enormer Druck und Härte. Die Band zeigt sich als beeindruckendes Kollektiv. Neben ihrer neuen Single Legacy haben sie noch sieben weitere Songs mit der notwendigen Härte mit an Bord. Die Belgier hinterlassen hier in Neuwied im Big House gehörigen Eindruck und veranlassen das Publikum dazu wild einzusteigen. So kommt es auch zu einem unbeabsichtigten Knock-Out eines Fans vor der Bühne. Kein Problem, nichts passiert. Weiter geht es!

  

The Fallen Grace kommen am Schluss dran. Für sie ist der Gig heute Abend im Big House ein besonderes Event. Sie feiern das Release ihrer EP Nomad. The Fallen Grace haben bereits einige lokale Events beehrt, unter anderem auch das diesjährige Field Invasion in Urbach. Dort habe ich sie leider verpasst. Also heute für mich das erste Mal, dass ich sie mir live anschauen kann. Die Neuwieder Metalcore Band hat auf ihrer Setlist natürlich die komplette EP, aber noch den einen oder anderen Song zusätzlich. Bei dem Material würde ich von Melodic Metalcore sprechen. Harsh Voices wechseln sich mit Clean Voices ab. Die Stärke liegt für mich am heutigen Abend eindeutig in den Harsh Voices. Die Band sollte sich wirklich überlegen, ob sie bei dem Konzept Harsh und Clean Voices bleibt. Leider sind jetzt beim letzten Act weniger Fans verblieben, als bei den vorangegangenen Bands. Das ist sehr schade, denn auch The Fallen Grace hätten noch ein paar mehr Fans verdient gehabt.

  

Fazit: Mit Shoud Loud hat sich hier im Big House in Neuwied eine tolle Veranstaltungsreihe etabliert, die es lokalen Bands ermöglicht sich vor Publikum zu etablieren. Mich persönlich am meisten beeindruckt haben Anchor’s Lost (wie gewohnt) und ganz besonders auch Coma-Taj mit ihrem unberechenbaren Mix. Für Strains hat sich die weite Anreise aus Belgien sicherlich gelohnt, denn sie konnten überzeugen. Eine höhere Zuschauerfrequentierung würde der Veranstaltung noch etwas mehr Auftrieb geben.