Sinsid – Enter The Gates

Ehemaliger Wrestler singt Old School Metal

Artist: Sinsid

Herkunft: Haugesund, Norwegen

Album: Enter The Gates

Spiellänge: 39:56 Minuten

Genre: Heavy Metal, NWoTHM

Release: 18.09.2020

Label: Pitch Black Records

Link: https://www.facebook.com/sinsidband/

Bandmitglieder:

Gesang – Terje Singh Sidhu
Gitarre – Even Håvold
Gitarre – Sten Roger Knutsen
Bassgitarre – Grzegorz Urbanski
Schlagzeug – Robin Wick

Tracklist:

  1. Rise Of Fury
  2. Enter The Gates
  3. Fighting With Fire
  4. Hail To The Gods
  5. Point Of No Return
  6. 666
  7. Dawn Of Night
  8. Roll The Dice
  9. Freedom Of The Sea

Anscheinend gibt es in Norwegen gerade eine Welle an True Metal und Hard Rock Bands als Gegenbewegung zu den ansonsten eher extremen Metaltönen aus dem Land. Nach Audrey Horne, Magick Touch, Ghost Avenue und den ganzen progressiven Releases von z.B. Course Of Fate oder Green Carnation nun eine Band aus Haugesund, d.h. Provinz Rogaland und damit die Westküste Norwegens. Größte Stadt der Provinz ist übrigens Stavanger. Die Band hat eine weitere Besonderheit: Sänger Terje Singh Sidhu war NWF Champion 2002 im Wrestling. Für mögliche Konzertbesuche sollte man sich als Zuhörer nicht zu sehr daneben benehmen ?. Sinsid wurden 2012 gegründet und starteten zunächst als Coverband. Ab 2015 schrieb man eigene Nummern und 2018 erschien das Debüt Mission From Hell. Etwas mehr als zwei Jahre später kommt nun der Zweitling auf den Markt. Man selbst sagt über den Musikstyle, dass man „old school metal from Norway“ spielt. Als Vorbilder bzw. Einflüsse werden eigentlich alle bekannten Größen der 80er und 90er genannt, z.B. Wasp, Manowar, Overkill oder Grave Digger. Die Liste ist wahrlich lang.

Was gibt es zu hören von der Westküste Norwegens? Rise Of Fury ist das Intro und stimmt den Hörer mit intensivem Gitarrenspiel auf das ein, was nun auf dem Programm steht. Der Titeltrack ballert als beste Mischung zwischen Judas Priest und Cirith Ungol. Leichter, epischer Einschlag, runder Refrain, intensive Riffs und auf jeden Fall ein absoluter Old School Nackenbrecher. Fighting With Fire knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an, etwas epischer und nicht ganz so rund. Ansonsten macht das Ding aber genauso Spaß und klingt genauso Old School. Bei Hail To The Gods finde ich die Gitarrenarbeit richtig cool, etwas kantig der Song aber durchaus zugänglich und sehr nach meinem Geschmack. Point Of No Return startet balladesk, kommt bis zum Midtempo im Refrain, um dann wieder in die Ballade zurückzufallen. Ab ca. Mitte der Nummer geht es dann deutlich mehr zur Sache und es wird ordentlich in die Saiten gegriffen. 666 ist wieder klassischer, traditioneller Metal, meines Erachtens aber nicht so stark wie einige andere Tracks auf dem Werk. Dawn Of Night finde ich wieder deutlich stärker, recht epische Nummer. Wenn die Stimme etwas mehr Sirene wie Tim Baker wäre, könnte man die Truppe direkt mit Cirith Ungol verwechseln. Roll The Dice ist mit knapp sechs Minuten der Langläufer auf dem Langeisen, nach einem ca. einminütigen Intro wird das Gaspedal kräftig durchgedrückt und knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an, cooles Ding und zum Headbangen voll und ganz geeignet. Freedom Of The Sea schließt das Werk ab, es rauscht das Meer zum Start sowie Ende und ein eher runder True Metaller begleitet den Hörer aus dem Zweitling.

Sinsid – Enter The Gates
Fazit
Das Keep It True Festival ist dein Highlight des Jahres? Dann habe ich hier was für dich! Das Ding klingt derart Old School, dass man eigentlich denkt, das wäre eine Scheibe aus den 90ern. Natürlich ist hier das berühmte Rad ganz bestimmt nicht neu erfunden worden. Alles, was es auf der Scheibe zu hören gibt, hat man so oder so ähnlich sicher irgendwo auch schon mal aufgeschnappt bzw. gehört. Nichtsdestotrotz macht das Ding Spaß, wenn man sich für traditionelle Töne der 80er und 90er interessiert. Es wird nicht mit irgendwelchen Chören oder Orchestern herumgemixt, es gibt Gitarren, Bass, Drums und Gesang wie zu Zeiten, als Subgenres innerhalb des Metals noch weitgehend unbekannt waren.

Anspieltipps: Enter The Gates, Hail To The Gods, Dawn Of Night und Roll The Dice
Jürgen F.
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