Soul Sacrifice – Carpe Mortem

” Die türkische Version von Johan Hegg!?“

Artist: Soul Sacrifice

Album: Carpe Mortem

Spiellänge: 46:51 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 29.06.2012

Label: Massacre Records

Link: http://soulsacrificemusic.com

Produziert in: Gemixt und gemastert durch Dan Swanö, Unisound-Studio (http://www.unisound.se)

Bandmitglieder:

Gesang & Bassgitarre- Özgür Özkan
Gitarre – Maksim K?r?ko?lu
Gitarre – Feyzi Ocak
Schlagzeug – Onur Akça

Tracklist:

  1. Requiem
  2. Bullet Proof
  3. Comatose
  4. O.L.B.
  5. Ke?ke
  6. Fly Forever
  7. Killing For Society
  8. Torture My Soul
  9. Carpe Mortem
  10. Sarcastic Existence
  11. Exile
soul_sacrifice_-_carpe_mortem_cover

Als ich das erste Mal von der Band Soul Sacrifice hörte, dachte ich mir sofort: „Das ist genau dein Geschmack!“, und so kam es dann, dass ich mich natürlich freiwillig für das Review ihres aktuellen Albums meldete.

Nach ihrem lokal sehr erfolgreichen ersten Album Stranded Hate, welches 2005 erschien und leider in Deutschland nicht wirklich Fuß fassen konnte, brauchte es erst einige Wechsel innerhalb der Band, um sieben Jahre später das Album Carpe Mortem (deutsch: „Nutze den Tod“) dem Metalmarkt vorzustellen. Mit Massacre Records holten sich die vier türkischen Musiker ein hochkarätiges Label ins Boot, um das Album, welches zusammen mit Dan Swanö (Marduk, Opeth, Dissection, Katatonia und Dark Funeral) produziert wurde, den Metalfans der ganzen Welt fachgerecht anbieten zu können.

Soul Sacrifice haben sich selbst einer sehr melodischen Version des Death Metals verschrieben und das wird auf Carpe Mortem auch exakt so beibehalten.

Nach einem Intro, welches von Instrumentalgroßmeister Arjen Lucassen (Ayreon und Star One) hätte stammen können, geht es fließend in den groovigen Midtempo-Song Bullet Proof über. Harte Rhythmen und ein eingängiger Melodiebogen sorgen für eine taktvolle Bewegung meines Fußes. Der Song Comatose, welcher zeitgleich die erste Auskopplung des Albums darstellt, ist meiner Meinung nach das Sahnestück des Carpe Mortem-Albums.

Bemerkenswert ist, dass Bassist und Sänger Özgür Özkan nicht nur mit einer Mischung aus Growl und Shout überzeugt und sich somit verdient mit Johan Hegg (Amon Amarth) vergleichen lässt, sondern, dass er selbst in den klar gesungenen Parts es schafft, so einige Genrekollegen in den Schatten zu stellen.

Dass Soul Sacrifice am Bosporus beheimatet sind, lässt sich relativ lange leugnen, doch spätestens beim Song Keske, welcher komplett auf Türkisch gesungen wird, fällt auf, dass es sich hier nicht um eine skandinavische Melodic Death Metal-Band handelt – auch wenn dieser Vergleich mit Sicherheit nicht negativ zu bewerten wäre.

Instrumental ist jeder Song klar und gekonnt abgemischt. Es gibt kein Lied, in dem ein Instrument zu sehr polarisiert und somit andere in den Schatten stellt – alles bleibt sehr ausgewogen. Dass die vier Türken wissen, was sie tun, zeigt sich nicht nur anhand der Experimentierfreudigkeit. So darf mal ein Synthesizer die Melodie unterstützen (Comatose), mal wird ein Lied von orientalen Sounds begleitet (Sarcastic Existence) oder das als Interludium gedachte Stück Carpe Mortem kann komplett im Gegensatz zum Rest des Albums, sehr ruhig daherkommen.

Fazit: Soul Sacrifice haben mit Carpe Mortem zwar nichts wirklich neu erfunden, doch zeigen die vier Türken, dass man Altbewährtes mit kulturellen Wurzeln kombinieren kann. Auf jeden Fall trifft die Band mit ihrem neusten Werk den Zahn der Zeit und kann sich somit neben exotischen Bands wie Chthonic (zum Interview ) aber auch bei Größen des Genres einsortieren. Wer Amon Amarth, Soilwork und Ähnliches mag, kommt an Carpe Mortem auf keinen Fall vorbei – eindeutiger Kauftipp! Anspieltipps: Comatose, Sarcastic Existence und Bullet Proof
Kai R.
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