Steel Panther – On The Prowl

Können sich auf dem sechsten heißen Eisen nicht noch mal neu erfinden

Artist: Steel Panther

Herkunft: Los Angeles, Kalifornien

Album: On The Prowl

Spiellänge: 47:28 Minuten

Genre: Glam Metal, Hair Metal, Heavy Metal, Rock

Release: 24.02.2023

Label: Steel Panther Inc.

Link: https://www.facebook.com/steelpantherkicksass/

Bandmitglieder:

Gesang – Michael Starr
Gitarre – Stachel
Bassgitarre – Spyder
Schlagzeug – Stix Zadinia

Tracklist:

1. Never Too Late (To Get Some Pu**y Tonight)
2. Friends With Benefits
3. On Your Instagram
4. Put My Money Where Your Mouth Is
5. 1987
6. Teleporter
7. Is My D**k Enough (feat. Dweezil Zappa)
8. Magical Vagina
9. All That And More
10. One Pump Chump
11. Pornstar
12. Ain’t Dead Yet
13. Sleeping On The Rollaway

Die legendäre kalifornische Rockband Steel Panther hat vor kurzem Spyder als ihren Vollzeit-Bassisten begrüßt und nun steht das sechste Studioalbum On The Prowl allen Fans zur Verfügung. Das Album wurde am heutigen Freitag über das bandeigene Label Steel Panther Inc. veröffentlicht und umfasst 13 neue Songs von den kreativen Köpfen Satchel, Michael Starr, Stix Zadinia und dem neuen Mann am Bass Spyder. Steel Panther haben das Album selbst produziert und greifen in den fast 50 Minuten alles auf, was den Hair Metal und Sleaze Rock der 1980er-Jahre ausmacht. Zwischen Parodie, Hommage und Verehrung schwanken sie in klischeehaft überzogenen Attitüden und ironischen Texten. Der Fun Metal liegt bei der Darbietung oft nicht fern. Behandelt werden auf On The Prowl abermals hauptsächlich Themen wie Sex, Frauen und den wilden Drogenkonsum. Die Umsetzung steht bei ihren Anhängern hoch im Kurs. Live prägen die Fans das einzigartige Image und lassen die Konzerte völlig ausarten, wie ich persönlich im letzten Jahr in Hamburg miterleben durfte.

Zurück zum neuen Material, welches oft harmonisch wirkt. Im Balladenmodus mit Heavy Metal Antrieb springen sie zwischen romantischen Atmosphären und Sex Proll Riffs fleißig hin und her. Wer die Amerikaner kennt, weiß, dass diese völlig überzogene Klischeekeule die nackte Handschrift des Quartetts widerspiegelt und dabei bewusst provozieren soll. Den Anfang machen Never Too Late (To Get Some Pu**y Tonight) und Friends With Benefits, bei dem die Steel Panther Jungs natürlich nicht von ihrem sexistischen Schmuddelimage abrücken. Das lachende Auge sollte stets dabei offenbleiben, wenn die nackten Tatsachen durch die Boxen springen. Technisch lassen Sänger Michael Starr und seine drei Mitstreiter nichts anbrennen, mir fehlen nach dem ersten Durchlauf aber ganz klar die Höhepunkte. Interessante Stücke spuckt On The Prowl zwar aus, aber einen wirklichen Hit wie Gloryhole findet man leider nicht. Am mitreißendsten ist da tatsächlich noch der Opener. Auf ihre Kosten kommen die versauten Liebhaber der Kalifornier trotzdem. On Your Instagram, Put My Money Where Your Mouth Is und 1987 lassen den roten Faden nicht abreißen oder wie man hier wohl besser sagen könnte, die weiße Line. 😉 Berauscht drehen sie die rockigen Melodien fleißig durch die Mangel, bis kein Tropfen mehr aus dem durchschwitzten Hemd tropft.

Steel Panther – On The Prowl
Fazit
Selbst für Steel Panther liefern die vier Musiker zu viele Standardphrasen. Die Lyrics bringen uns an die gewohnten Abgründe der körperlichen Lust, während die Instrumente ebenfalls keine neuen Feuerwerke abfeuern. Missen möchte ich die neue Platte nicht - nur was durch die ersten Singles zu erahnen war, wurde nun leider auf dem Silberling bestätigt. Fakt ist, man bekommt auf On The Prowl das Gefühl, dass die Ideen langsam für neues Liedgut ausgehen. Ob man sich beim siebten Longplayer noch mal so durchmogeln kann, dürfte die größte Frage bleiben, die uns in den nächsten Monaten quälen wird.

Anspieltipps: Never Too Late (To Get Some Pu**y Tonight) und Magical Vagina
René W.
7.4
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