Artist: Steve Hackett
Herkunft: Großbritannien
Album: Under A Mediterranean Sky
Spiellänge: 51:15 Minuten
Genre: Klassik, Folk, Akustik, Instrumental
Release: 22.01.2021
Label: Inside Out / Sony
Link: http://www.hackettsongs.com/
Bandmitglieder:
Gitarre, Streicher, Charango, Iraqi Out – Steve Hackett
Flöte – John Hackett
Keyboards, Orchestral Arrangements – Roger King
Tar – Malic Mansurov
Duduk – Arsen Petrosian
Violine – Christine Townsend
Soprano Sax – Rob Townsend
Tracklist:
1. Mdina (The Walled City)
2. Adriatic Blue
3. Sirocco
4. Joie De Vivre
5. The Memory Of Myth
6. Scarlatti Sonata
7. Casa Del Fauno
8. The Dervish And The Djin
9. Lorato
10. Andalusian Heart
11. The Call Of The Sea
Wenn der Name Steve Hackett in Kreisen von Musikfans fällt, welche sich vor allem in der Ära der 70er-Jahre wiederfinden und sich noch dazu einer nicht unbedeutenden Formation namens Genesis zugetan fühlen, in deren Vitae der angesprochene Künstler bis heute seine festen Fußspuren hinterlassen hat, dann klopft das eine oder andere Herz sicherlich in Vorfreude schneller und zwar in hoher Erwartung dessen, was da kommen mag! Nicht zu Unrecht, wenn man sich das Schaffen dieses bedeutenden Musikers einmal genau ansieht/anhört und seinen Werdegang in den letzten Jahrzehnten verfolgt.
Steve Hackett startete 1971 mit Genesis und erarbeitete sich einen internationalen Ruf als erstklassiger Gitarrist neben Peter Gabriel, Tony Banks, Mike Rutherford und Phil Collins. Steves komplizierte Gitarrenarbeit war ein Schlüsselelement der Genesis-Alben Nursery Cryme (1971), Wind And Wuthering (1977), bis hin zu Selling England By The Pound. Nachdem er Genesis Ende 1977 verlassen hatte, war Steves Solokarriere in Fahrt gekommen, die jetzt mehr als 30 Alben umfasst!
Nun, um gleich bei der aktuellen Veröffentlichung zu bleiben, es ist nicht das erste Mal, dass sich der unglaublich vielseitige Meister zumindest zum Teil einem klassischen Projekt widmet und mit dem vorliegenden Album Under A Mediterranean Sky geht der gute Steve sozusagen in die Vollen, oder anders ausgedrückt, er tut wohl das, was eine Vielzahl an Anhängern nicht unbedingt von ihm in diesem Umfang erwartet hätte.
Die neue Scheibe ist ein klassisches (das ist auch wörtlich so gemeint), akustisches Album geworden und wie der Titel es bereits vorwegnimmt, geht es in den sehr ausgefeilten, grandios gespielten, aber auch sehr berührenden Kompositionen um eine virtuell musikalische Reise rund um das Mittelmeer. In einer Zeit, in der wir alle zur Besinnung kommen, ob nun gezwungenermaßen oder auch bewusst, um einmal in uns selbst hineinzuhorchen, stellt Under A Mediterranean Sky einen Balsam für die gestresste Seele dar, in dem Mr. Hackett abermals seine herausragenden Fähigkeiten als Musiker unter Beweis stellt. Vor allem bei allen Formen von Saiteninstrumenten, welche der Meister hier natürlich selbst in die Hand genommen hat, zeigt sich erneut, welch ein Saiten-Genius mit dem Namen Hackett verbunden werden darf.
Mit seinem alten Weggefährten Roger King und einigen Solisten/Instrumentalisten ausgefallenster Art, mit Instrumenten, von denen ich bis heute noch nie etwas gehört habe, stellt sich eine im wahrsten Sinne „traumhafte“ Reisestimmung ein. Ob nun Charango, irakisches Oud, oder auch ein Tar, es wird fleißig experimentiert und das mit Erfolg! Rein Instrumental! Der Weg der Musik führt den Hörer über orientalische Klänge, wie zum Beispiel im ersten Stück Medina oder bei The Derwish And The Djin, des Weiteren über spanische Einflüsse bei Adriatic Blue, bis hin zu einem bunten Mix anderer kultureller Puzzleteile und sogar mittelalterlichen Klängen bei Lorato und Scarlatti Sonata. Gitarren in allen Formen, wie soll man es anders erwarten, beherrscht Hackett meisterhaft und ergänzt die Produktion mit jazzigen und auch ungewöhnlichen Elementen perfekt, aber dezent. Die orchestralen Arrangements von King und die Arbeit der Musikerkollegen runden die gesamte Produktion gekonnt ab! Für die Experimentierfreudigen unter den Fans und neue Hörer sind hier Tür und Tor geöffnet!