Artist: Suborbital
Herkunft: Moers, Deutschland
Album: Planetary Disruption
Spiellänge: 43:40 Minuten
Genre: Old School Death Metal
Release: 04.11.2022
Label: War Anthem Records
Links: https://www.facebook.com/Metaoccultist
https://war-anthem-records.bandcamp.com
Bandmitglieder:
Gesang – Mark Friedrichs
Schlagzeug – Adriano Ricci
Gitarre – Jens Basten
Gitarre – Adrian Weiss
Tracklist:
- Planetary Disruption
- Gyroscope
- Solar Portal
- Sands Of Uranus
- Astral Chasm
- Sicknature Of Galactic Imperium
- Stellar Explosion
- Consumed On Power Altars
- Fatal Alert
- Sub-Orbital
- Stench Of Orbit
Das Debüt der Jungs aus Moers trieft nur so vor Old School Death Metal im Stil von Pestilence, Atheist und Death. Man könnte glatt meinen, wieder an den Anfang der 90er-Jahre zurückkatapultiert worden zu sein. Mit dem Unterschied, dass die Produktion natürlich um einiges besser ist, als es ein Großteil der Bands in den 90ern hinbekommen haben. So erinnert der Sound ein wenig an eine Mischung von der Scriptures von Benediction und der Unquestionable Presence von Atheist.
Die einzelnen Musiker selber sind auch keine Greenhorns mehr, sondern konnten mit ihren Bands Night In Gales, Grind Inc und Gloryful Erfahrungen sammeln.
Jetzt aber endlich mal zur Platte:
Der Opener Planetary Disruption ist eine Hommage an alles, was seit länger als 20 Jahre Musik macht und erinnert extrem stark an eine Mischung aus Pestilence und Atheist. Vor allem die melodiösen Spielereien zwischen den beiden Gitarristen Adrian und Jens und dem Bassisten lassen im Mittelteil aufhorchen. Moment mal. Wer ist denn der Bassist? Ach, es gibt keinen. Hier sollten Interessierte mal die Augen aufhalten. Eventuell sind die Herren ja am Suchen.
Nach einem recht abwechslungsreichen Opener kommt der kurze und knackige Gyroscope, bei dem deutlich wird, was eine der Stärken von Suborbital ist: Starke und eingängige Riffs zu wiederholen, um direkt ins Ohr zu gehen. So sind die letzten 30 Sekunden des gut zwei Minuten langen Songs das gleiche Riff. Gut, es kommt noch ein Solo dahinter, aber das ist eher so als eine musikalische Kirsche zu sehen.
Mit Solar Portal wird es weniger melodiöser, dafür gibt es aber einen ordentlichen Schwung an Groove. Und ganz ehrlich, der Vorspieler der Gitarre im letzten Drittel zeigt auch ganz deutlich, dass man auch ohne großartige Effekten wie Bassdrops etc. auskommt!
Aber: Was ist denn da mit den Drums los? Die Toms haben einen etwas eigenwilligen Sound und dröhnen ganz gut was weg. Schade, das nimmt ein wenig den Spaß raus.
Die Musik bietet ordentlich Abwechslung, sowohl mit Groove als auch mit melodiösen Einlagen. Der Gesang von Mark hingegen ist stark orientiert an Martin van Drunen und Patrick Mameli und somit ein wenig limitiert, ohne dabei langweilig zu sein. So werden bei dem Slow Tempo Song Consumed On Power Altars spoken Word Passagen mit eingearbeitet, die den finsteren Touch des Songs noch weiter unterstreichen. Eine der vielen Perlen auf dem Album.
Doch was ist da mit dem Song Fatal Alert los? Auf einmal wechselt hier der Sound des Albums. Besonders stark fällt dies bei den Drums (explizit der Snare) auf. Wo man vorher noch den Snareteppich gehört hat, klingt diese nun gleich deutlich trockener.
Das muss nicht heißen, dass es auf einmal kacke klingt. Aber dadurch wird man aus dem Kontext des Albums geworfen und muss sich auf einen neuen Sound einstellen. Das ist eher suboptimal (okay, der Gag musste jetzt einfach sein).
Wenn man das geschafft hat, wird man von dem groovigen Sub-Orbital begrüßt, bei dem mal wieder gezeigt wird, dass die Jungs wissen, was starke Riffs sind und diese auch gerne richtig ausschlachten.
Zum Schluss gibt es noch Stench Of Orbit der, wenn man ehrlich ist, eigentlich aus zwei Songs besteht. Das einzig wiederkehrende Element ist der „Atheist-Part“ in der Mitte und am Ende.