Artist: Switchfoot
Herkunft: San Diego, USA
Album: Interrobang
Spiellänge: 45:23 Minuten
Genre: Indie Rock, Rock, Alternative Rock
Release: 20.08.2021
Label: Fantasy Records
Link: https://switchfoot.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre, Keyboard – Jon Foreman
Gitarre – Drew Shirley
Bassgitarre – Tim Foreman
Keyboard, Gitarre – Jerome Fontamillas
Schlagzeug – Chad Butler
Tracklist:
- Beloved
- Lost Cause
- Fluorescent
- If I Were You
- The Bones Of Us
- Splinter
- I Need You (To Be Wrong)
- The Hard Way
- Wolves
- Backwards In Time
- Electricity
Amerikaner auf britischen Alternative und Indie Rock Abwegen. Genau, wir sprechen von Switchfoot, die dieser Tage ihr neuntes Album Interrobang auf die Menschheit loslassen. Das Artwork wurde so schlicht gestaltet, dass ich mir die Platte einfach mal anhören musste, auch wenn das Genre nicht wirklich mein Favorit ist. Interrobang kommt auf eine Dreiviertelstunde und trägt das Gütesiegel von Fantasy Records. Seit 16 Jahren präsentiert das Quintett dasselbe Gesicht. Nach dem Motto Never Change A Winning System agieren die fünf Freunde weiterhin gemeinsam in ihrer Traumwelt. Very British zelebrieren die Amerikaner ihren alternativen Indie Rock, der auch in den Neunziger-Studentenheimen ihrer Nation hätte hoch- und runterlaufen können. Von dieser Zeit eindeutig geprägt, wollen die Musiker nicht auf längst ausgelutschten Pfaden ins Tal trudeln, sondern versuchen, zwischen Balladen und Studenten Rock auch ihre eigene Handschrift zu integrieren.
Jon Foreman kann mit einer warmen Stimme überzeugen, auch wenn sie mir als Rock- und Metalfan viel zu weich aufgenommen wurde. Wie schon gesagt, durch das irgendwie billig inspirierte Artwork erst auf Switchfoot aufmerksam geworden, habe meine Ohren vorab noch nie Klängen der Truppe gelauscht. Schlecht stellen sie sich nicht an, nur fehlt es an Salz und Pfeffer am Menü, das etwas fade auf dem blutigen Teller liegt. Während die ersten Stücke zügiger vorangehen, könnte The Bones Of Us auch auf der aktuellen Kuschelrockscheibe seinen Platz finden, ohne das Gesamtbild zu sprengen. Kurz angetestet bleibt im Hinterkopf ein Placebo Effekt zurück, der anders als die damit gemeinte Band, weniger psychedelisch zu Werke geht und mehr auf runde Melodien setzt. Trallala-Refrains wie bei Splinter, die den Hörer animieren sollen, lassen die Augenbrauen nach oben schnellen. Grundsätzlich passt das Konzept, nur es ist nicht immer weniger gleich mehr. Verträumt, liebevoll und trotzdem von der Erde abgenabelt wie ein Astronaut in seiner Raumkapsel, lassen die beiden Foreman Musiker nichts Negatives an sich und ihre Mitstreiter heran. Die rosarote Brille führt nur selten in ergreifende Ergüsse und trotzdem kann man fair Switchfoot zu einem gelungenen Album gratulieren, welches ihre Anhänger ganz bestimmt sehr positiv wahrnehmen.