“Neue Zutaten im alten Rezept“
Artist: The Haunted
Herkunft: Göteborg, Schweden
Album: Strength In Numbers
Spiellänge: 38:07 Minuten
Genre: Thrash Metal, Melodic Death Metal, Groove Metal
Release: 25. August 2017
Label: Century Media Records
Link: http://the-haunted.com
Produktion: Russ Russell in den Parlour Studios, Kettering, England
Bandmitglieder:
Gesang – Marco Aro
Gitarre – Jensen
Gitarre – Ola Englund
Bass – Jonas Björler
Drums – Adrian Erlandsson
Tracklist:
- Fill The Darkness With Black
- Brute Force
- Spark
- Preachers Of Death
- Strength In Numbers
- Tighten The Noose
- This Is The End
- The Fall
- Means To An End
- Monuments
Mit ihrem mittlerweile neunten Studioalbum Strength In Numbers schaffen es The Haunted mal wieder ihrem Stil treu zu bleiben und trotzdem einige erfrischende Elemente einzubringen. Dadurch unterscheidet sich das Album erneut im richtigen Maß vom übrigen Katalog der Schweden. Die frischen Ideen kommen dieses Mal vor Allem von den neuen Bandmitgliedern: YouTube-Star Ola Englund und die Ex-Mitglieder Marco Aro und Adrian Erlandsson sind The Haunted zwar schon vor dem letzten Album Exit Wounds (2014) beigetreten, richtig in die Entstehung und das Songwriting involviert waren sie allerdings erst jetzt.
Grundsätzlich orientiert sich der Stil der Band weiterhin an ihrem modernen Thrash bzw. Groove Metal. Vor Allem durch die Einflüsse Englunds finden sich einige Death Metal Elemente in den Songs wieder. Diese werden schon in der ersten Single der Platte Brute Force deutlich. Die zuvor energiegeladenen, fast punkigen Vocals mussten einem klassischeren, brutaleren Ansatz weichen.
[youtube]SQye-TXtw2w[/youtube]
Obwohl sich The Haunted durchaus einen Namen in der Metal-Szene erarbeitet haben, blieben größere Erfolge trotz überzeugendem Material meist aus. Wofür die Band sich jedoch eine Reputation erarbeiten konnte sind kreative und groovige Riffs. In bester 99-Manier (rEVOLVEr, 2004) lädt das Main-Riff von Brute Force trotz einer gewissen Komplexität zum Headbangen ein. Auch das Offbeat-Feeling des Riffs ist mittlerweile ein Trademark von The Haunted.
Die restlichen acht Songs (neun mit Intro) des Albums ähneln Brute Force sehr: viele Riffs, düstere Grundstimmung und ein hohes Tempo – leider sorgt das gute Konzept auch für wenig Abwechselung. Aus der Reihe tanzt vor Allem das fast langsam anmutende This Is The End, aber auch das gedrosselte Tempo verstehen The Haunted überzeugend rüberzubringen. Eine Sternstunde des Albums, die sinnbildlich für viele ältere Songs der Band steht, ist der Beginn von Means To An End. Nach kurzem Intro folgt eine kurze Verzögerung durch einen Part, der nur aus Gitarre und Vocals besteht, ehe die ganze Band mit einem Knall wieder einsetzt. Da dieser Einsatz nicht auf der Eins im Takt erfolgt, hat er besonders viel Nachdruck. Auch der Refrain erinnert mit seinem gewissen Grad an Melodie an ältere Songs und macht ihn zu einem der stärksten Songs des Albums, das ansonsten leider etwas vor sich hinplätschert. Abgeschlossen wird das Album von Monuments, das für The Haunted-Verhältnisse enorm viele epische und melodiöse Parts enthält, wodurch die Platte dem Hörer eher in positiver Erinnerung bleibt als in negativer.