The Luka State – Fall In Fall Out

Debüt im sterilen Strickmuster, das vom Rock einen guten Schritt weggeht

Artist: The Luka State

Herkunft: Winsford, England

Album: Fall In Fall Out

Spiellänge: 35:35 Minuten

Genre: Indie Rock, Rock, Alternative Rock

Release: 29.01.2020

Label: Shelter Records/BMG

Link: https://www.facebook.com/thelukastate

Bandmitglieder:

Gesang – Conrad Ellis
Gitarre – Lewis Pusey
Bassgitarre – Sam Bell
Schlagzeug – Jake Barnabas

Tracklist:

  1. Feel It
  2. Bury Me
  3. Kick In The Teeth
  4. Fake News
  5. Real Thing
  6. Girl
  7. Bold
  8. Rooms On Fire
  9. Insert Girls Name Here
  10. Fall In, Fall Out
  11. What’s My Problem?
  12. (Outro)

Aus Winsford kommt ein neuer Alternative Rock Wind über die Nordsee zu uns herüber. Die Jungs von The Luka State haben vor wenigen Tagen ihr Debütalbum veröffentlicht. Fall In Fall Out kommt auf über 30 Minuten und wurde direkt über Shelter Records/BMG um den Globus gejagt. Elf Songs und ein Outro sollen die vier jungen Männer auf den rechten Weg bringen. Dem Grundbaustein des Alternative Rock werden weitere kleine Mosaike beigesteuert: Indie Rock sowie Modern Rock Riffs dringen gar mit Pop Rock versetzt aus den Boxen. Was imponiert, ist der Druck im Klangbild, der trotz oder gerade wegen der technischen Ausrichtung nicht zu erwarten wäre. Das Artwork wirkt auf mich (da bin ich ganz ehrlich) absolut abschreckend. Ich weiß nicht, wer auf den Trichter gekommen ist, die Jungs so lustlos auf dem Cover zu platzieren und dazu noch uninspiriert Farbbalken zu platzieren, ohne einen Eye-Catcher zu setzen.

Wie dem auch sei, der Opener lässt nicht lange auf sich warten. Feel It bringt die freche Note schnell zum Ausdruck. Schnelllebig müssen die Nummern nur schnell zünden. Mehr als 210 Sekunden bekommen die wenigsten Stücke. Radiotauglich zugeschnitten gibt es nur zwei Sequenzen, die überhaupt die Vier-Minuten-Schallmauer durchbrechen. Happy Riffs, dicke Melodien und eine feine Party-Attitüde bringen The Luka State in Stellung. Die Korken laut krachen gelassen, schäumt der Champagner den Flaschenhals herunter. Bevor ein Tropfen den Boden berührt, verdunstet dieser oder findet eine durstige Kehle. Studentenrock als Lebensgefühl, der die Partytauglichkeit testen soll, dürfte vielen ein Dauergrinsen verpassen. Die elektronischen Beats kommen nicht nur gut an. Vom klassischen, handgemachten Weg und europäischen Rebellengedanken abgekommen, lieben die Tracks wie Bury Me oder Kick In The Teeth lieber amerikanische Einflüsse. Mit einem Desert Rock Motor schrammen sie am Stoner vorbei und lassen nicht viele Möglichkeiten aus, um eine breite Mauer an Subgenres in Werken wie Rooms On Fire zu verankern. Kopfnickend kommt man nicht ohne positive Worte zu wählen an den jungen Engländern vorbei. Zwar hängt das Mainstream-Schild viel zu hoch am Hals und versaut die eine oder andere Tiefe, auf der anderen Seite schaffen Conrad Ellis, Lewis Pusey, Sam Bell und Jake Barnabas belebende Rhythmen in einem einfachen Muster, das trotzdem das offene Ohr erreicht.

The Luka State – Fall In Fall Out
Fazit
Viel falsch machen The Luka State nicht. Modern wollen sie agieren und bringen das in jeder Sekunde an den interessierten Hörer. Leicht frech durch die Pop Punk Rock Höhenflüge wollen sie ganz oben angreifen. Mit dem Kratzen an Stühlen, die längst anderen gehören, wetzen sie die Fingernägel schnell ab und schaffen es in einem glatt polierten Strudel nicht, Ecken und Kanten zu schaffen. Aufhänger, sympathische Macken oder greifbare Höhepunkte bleiben im zu sterilen Songwriting nur Wunschgedanken. Potenzial ist da und kann Conrad Ellis mit seiner Rasselbande in den nächsten Jahren nach oben spülen. Erfolgreich werden sie eher im Pop und nicht im Rock, das steht jetzt schon fest!

Anspieltipps: Bury Me und Rooms On Fire
René W.
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